Detailansicht
Die Loops überzeugen optisch eher mit Understatement. Die Farbe Schwarz ist sehr dominant und wird nur durch zwei Silberne Kunststoff-Applikationen aufgelockert. Eine davon befindet sich jeweils an den Seiten des Radiators. Die Zierleiste befindet sich dort wie eine Art Inlay in einer passenden Bucht. Auch wenn der Radiator im Gehäuse verschwindet, finden wir es nett, dass Corsair auch hier einen optischen Tupfer setzt. Hierdurch wirken die Wärmetauscher auch nicht so billig, wie es bei anderen AiOs der Fall ist. Ansonsten sind an den beiden Radiatoren keine Besonderheiten zu finden. Die Anschlüsse der Schläuche sind gerade ausgeführt und sind nicht modular.
Eine Nachfüllöffnung ist nicht vorhanden. Der Hersteller scheint also darauf zu vertrauen, dass während der fünf jährigen Garantiezeit keine Flüssigkeit durch Verdunstung verschwindet oder ein Wechsel der selbigen von Nöten wäre. Interessant ist, dass der Flächenunterschied der beiden Radiatoren durch eine unterschiedliche Dicke scheinbar versucht wird auszugleichen. Denn beim 240mm Modell ist dieser 4mm dicker, als beim 280mm Modell. Für die Lüfter bedeutet dies aber auch, dass ein geringfügig höherer Strömungswiederstand vorhanden ist, welcher überwunden werden muss.
Die Schläuche sind in beiden Fällen durch ein sehr engmaschiges Sleeve versehen. Auch wenn der Einsatz von Stoff hier Flexibilität suggeriert, sind die Schläuche eher steif und störrisch zu verlegen. Enge Radien sind damit nicht möglich. In Verbindung mit einer Schlauchlänge von ~37cm, könnte sich in kleinen Gehäusen damit das eine oder andere Problem ergeben. Wir nehmen an, dass die strapazierfähigen Schläuchen einer Absicherung vor Schäden und Knicken geschuldet sind.
Die Anbringung an der Kühler-Pumpen-Einheit spielt hier auch eine entscheidende Rolle. Denn während bei manchen Konkurrenzprodukten die Schläuche in drehbaren Anschlüssen münden, treffen sie hier geradlinig und fest auf den Kühler. Hinderlich ist dies nicht nur bei der Montage generell, sondern vor allem dann, wenn man den Kühler auf dem Sockel gemäß des Schriftzugs orientieren möchte. Wir konnten feststellen, dass für einen waagerechten Schriftzug eine Anbringung des Radiators im Deckel mit den Anschlüssen nach hinten gerichtet die optimalste Lösung ist.
Der Kühler selber ist, wie angesprochen, bis auf eine kleine Ausnahme bei beiden Modellen identisch. Die eigentlich runde Bauform wird von einem achteckigen Kunststoffgehäuse verborgen, welche auf dem Top eine weitere silberne Applikation vorweist. Hier ist auch die RGB-Beleuchtung untergebracht. Per Corsair Link lässt sich der Schriftzug und der Spalt darüber und darunter in verschiedenen Farben zum Leichten bringen.
Schaut man sich den Kühler von unten genauer an, so sieht man, dass das Gehäuse mit Schaumstoff gefüllt wurde. Wir nehmen an, dass dies etwaige Vibrationen auf das Gehäuse dämpfen soll. Das verwendete Material des Gehäuses wirkt etwas billig. Auch wird hier offensichtlich, warum dem Lieferumfang keine Wärmeleitpaste beiliegt. Denn diese ist bei beiden Wasserkühlungen bereits aufgetragen. Wir haben diese natürlich zwecks der Vergleichbarkeit entfernt und im Test durch die Arctic MX-4 ersetzt. Unter der Paste erwartet einem ein leicht geschliffener Kupferboden. Wir hätten uns an dieser Stelle eine Vernickelung gewünscht. Nicht wegen der Optik, sondern weil man dann einerseits auch Flüssigmetall Wärmeleitpaste verwenden könnte und vor allem, weil damit chemisch Prozesse zwischen dem Aluminium-Radiator und dem Kupfer-Boden vermieden werden könnten.
Kommen wir zu einem der wenigen Unterschiede. Während die H100i v2 nur zwei Anschlusskabel nach außen führt, sind es bei der H115i drei. Während das Kabel zum Anschluss der beiden Lüfter bei beiden identisch scheint, macht das weitere bei der H100i v2 einen besseren Eindruck. Denn die Stromführenden Kabel mit SATA Stecker der H115i wirken sehr filigran und wenig belastbar. Zudem ist es realtiv kurz gehalten, was ein ordentliches Verlegen erschwert. Da mittlerweile sehr viele Mainboards einen Pumpen-Header bereithalten welcher eine höhere Stromstärke verträgt als die normalen Fan-Header, finden wir die Lösung der H100i v2 zeitgemäßer, leicheter zu verkabeln und optisch ansprechender.
Weiterhin verfügt der Kühler über einen Micro-USB Anschluss. Dieser wird genutzt, damit die AiO per Corsair Link bedient werden kann. Erforderlich ist dafür ein freier USB 2.0-Header auf dem Mainboard. Richtig elegant finden wir die Lösung nicht. Da hier eigentlich kein Strom geführt werden sollte, könnte die Konstruktion insgesamt filigraner ausfallen.
Montage des Kühlers
Der Zusammenbau bzw. die Vorbereitungen gestalten sich insgesamt sehr einfach. Das Vorgehen entspricht in Zügen der Montage einiger Luftkühler, nur das man hier wesentlich besser an die Schrauben kommt. Auch eher ungeübte Hände dürften dank der verständlichen Anleitung nicht vor eine unlösbare Aufgabe gestellt werden. Die etwas steifen Schläuche sind vielleicht der einzige Kritikpunkt bei der Montage ins Gehäuse. Bei unserem Testobjekt, dem Phanteks Enthoo Luxe, ist jedoch so viel Platz vorhanden, dass auch der Einbau in das Gehäuse keine Probleme beherbergt.
Vormontiert ist jeweils die Halterung für die unterstützten Sockel von Intel. Der Wechsel auf die beiliegende AMD Halterung ist schnell erledigt. Man muss dazu einfach den Rahmen etwas nach links drehen, wodurch man diesen direkt entfernen kann. Die andere Halterung wird einfach wieder mittels leichter Drehung nach rechts arettiert. Kommen wir aber zur Montage beim vorliegenden Testsystem: Für den Sockel 1155 muss der Wechsel des Rahmen nicht erfolgen. Das heist, bis auf die Verschraubung der beiden Lüfter kann bzw. muss man zunächst nichts weiter vorbereiten. Um den Kühler auf den Mainboard anzubringen, wird zunächst die Backplate von hinten aufgelegt. Diese besitzt bewegliche Gewindebuchsen, welche eventuell auf den richten Abstand für den jeweiligen Sockel verschoben werden müssen. Hat man diese also aufgelegt, reichen die Buchsen durch die Löcher der Hauptplatine. Zum festen Sitz, schraubt man hier nun von der Vorderseite die passenden "Bolzen" ein. Diese besitzen auf beiden Seiten Gewinde.Der nächste Schritt sieht dann die Montage des Radiators mit vormontierten Lüftern an den vorgesehenen Platz vor. Die beiligenden Schrauben erfüllen dabei ihren Zweck problemlos.
Legt man nun den Kühler auf, kann man diesen nun von Hand mittels der Rändelmuttern endgültig befestigen. Traut man der Kraft seiner Finger nicht viel zu, kann man unterstützend auch einen Schraubendreher benutzten. Aber auch dann sollten die vier Muttern nur handfest angezogen werden. Wir raten zudem dazu, die Muttern über Kreuz festzuziehen um einen gleichmäßigen Druck auf die CPU zu erhalten. Hat man diese Schritte abgearbeitet, fehlt nur noch der Anschluss der Kabel. Beide vorliegenden Kühler besitzen zwei 4-PIN Lüfteranschlüsse an einem Verlängerungskabel. Schaut man genau hin, so erkennt man, dass nur je ein Anschluss das Tachosignal weiterleitet.
Einen Unterschied zwischen der H115i und H100i v2 besteht jedoch bei der Stromversorgung. Während die H100i v2 die benötigte Energie über einen einzigen 3-PIN Lüfterstecker bezieht, kommen bei der H115i zwei Stecker zum Einsatz. Über einen 3-PIN Lüfterstecker wird das Tachosignal der Pumpe an das Mainboard weitergegeben. Den Strom bezieht sie über einen SATA-Stromstecker. Wir vermuten, dass Corsair einer Überbelastung des Mainboard Lüfteranschlusses durch die größeren Lüfter vermeiden wollte. Es gitl aber auch anzumerken, dass die verwendeten Kabel der H100i v2 dicker und robuster wirken, als die der H115i.
Eine Montage der Corsair H115i auf dem Sockel AM4 kann man sich in einem der bisherigen Mainboard Reviews (z. B. MSI B350 Tomahawk) anschauen. Im Großen un Ganzen erfolgt sie dort identisch, nur dass man die AMD Backplate weiterhin benutzt.