Elgato STREAM DECK
Das Elgato Stream Deck ist das Control-Panel für alle Streaming-Aktivitäten: Pausieren des Streams, Einblenden von Informationen und Pausieren der Hintergrundmusik sind nur drei von X Möglichkeiten, die das Stream Deck zur Verfügung stellt. Die kleine "Tastatur" mit 15 Tasten hat es nämlich in sich: Jede Taste kann mit einer Funktion sowie einem beliebigen Hintergrund-Bild und Text belegt werden. Neben dem Drücken der Taste und der entsprechenden taktilen und optischen Feedback kann man so noch sicherer gehen, dass die Funktion ausgeführt wird bzw. wurde. Gerade das, inklusive der Flexibilität, ist man hier einer herkömmlichen Tastatur weit voraus.
Das Elgato Stream Deck gibt es in verschieden Größen und sogar als Handy- bzw. Tablet-App. Die XL-Version hat 32, das reguläre Deck 15 und die Mini-Ausführung 6 Tasten. Die Handy-App kostet im Gegensatz zu den physischen Decks eine monatliche Pauschale von 2.99 EUR (Stand 26.07.2020). In diesem Test habe ich mir das reguläre Stream Deck genauer angeschaut. Neben dem Deck selbst, an dem ein ca. 150cm langes USB-2.0-Kabel fest angeschlossen ist, wird ein Ständer mitgeliefert. Dieser kann in verschiedenen Höhenpositionen eingestellt werden. Sowohl das StreamDeck als auch der Ständer selbst sind mit Gummifüßen gestützt, dadurch steht beides sehr rutschfest auf dem Tisch.
Die Tasten selbst haben eine auch für große Hände bzw. Finger angenehme Größe und reichen über die einer herkömmlichen Tastatur hinaus. Die Ecken einer Taste ragen über ein 10-Cent Stück hinaus; sodass man einen etwaigen Größenvergleich hat. Die Anordnung der Tasten sieht wie folgt aus: drei in einer Spalte und fünf in einer Zeile. Die Hintegründe der Tasten lösen mit einer sehr hohen Pixelrate auf, die Dichte ist entsprechend gegeben. Ab ca. 30cm Entfernung kann ich keinen einzelnen Pixel mehr erkennen. Auch die Farben und Farbverläufe werden sehr gut wiedergegeben. Zu jeder Aktion kann das angezeigte Bild individuell gewählt werden. Auch die Auswahl von animierten Bildern, wie GIF-Dateien ist möglich.
Ein weiteres Plus ist die Kompatibilität der Stream-Deck- und der Elgato-Software allgemein: Sowohl unter Windows 10 als auch unter MacOS sind alle Programme mit demselben Umfang verfügbar. In der Stream-Deck-Software können die einzelnen Tasten bearbeitet werden. In der Mitte werden die Tasten mit Hintergrundbild angezeigt, auf der rechten Seite können die einzelnen Reiter der Kategorien augeklappt und Funktionen gewählt werden. Richtig cool ist vorallem, dass man mehrere Profile anlegen kann. Somit hat man nicht nur (bei diesem Modell) 15 Tasten zur Verfügung, sondern bspw. X mal 14 + 1. Die eine Taste wird für das wechseln der Profile benutzt, man kann dieses auch mit dem Weiterblättern einer Seite vergleichen. Es kann zusätzlich zum Bild auch ein Text in unterschiedlichen Farben angezeigt werden.
Neben den gängigen Funktionen der Streaming-Software-Anbieter wie Twitch und OBS, mit denen der Stream gestartet, pausiert usw. werden kann, können weitere "Actions" aus der Online-Bibliothek geladen werden (Button unten rechts). Elgato bietet nämlich eine SDK an, eine Schnittstelle zur Anbindung von Software und Programmen an die Stream-Deck-Software. Diese braucht man aber erst, wenn man wirklich in die Tiefen gehen möchte. Programme starten und Websiten aufrufen sind schon lange Standard-Umfang enthalten. Die Auswahl an Actions ist gewaltig, bspw. kann man auch alle Parameter von HWiNFO anzeigen lassen und auf dem Stream Deck positioneren. Cool ist auch die Integration der anderen Elgato-Programme, wie bspw. das Control Center (Steuerung der KeyLight & WAVE Produkte) und der GameCapture Software.
Ein simples Beispiel: Mikrofon auf Knopfdruck muten
Insgesamt finde ich das Elgato Stream Deck nicht nur für Content-Creator und Streamer interessant, als "fauler und bequemer" Anwendungsentwickler profitiere ich auch sehr von den Möglichkeiten, die vorallem die Software dahinter bietet. Denn auch Tastatur-Makros können ausgeführt werden und es gibt eine Anbindung an Microsoft's Visual Studio, eine Entwicklungsumgebung. Die Anbindung an Corsair's iCUE und viele weitere RGB-Anwendungen ist auch gegeben, sodass man die Leuchteffekte der eigenen Peripherie und Hardware beeinflussen kann. Das hier vorgestellte Elgato Stream Deck kostet ca. 143 EUR, macht sich meiner Meinung nach mehr als bezahlt. Wer die Funktionalitäten einmal testen möchte, könnte die Elgato Stream Deck App für einen Monat ausprobieren und sich so noch einen besseren Eindruck der Möglichkeiten verschaffen.