Der Praxistest
Um herauszufinden, wie sich das Smartphone im Alltag schlägt, was es gut kann und was nicht so gut, haben wir einige Tests durchgeführt. Vorab: Etwas mehr Leistung hätten wir dann doch erwartet - aber seht besser selbst.
Los geht es mit einer Bilderstrecke zur Einrichtung des Handys. Hier findet sich der standardmäßige Dialog von Google wieder, wie er auch bei anderen Androiden zu finden ist. Neben der Einrichtung mehrere Fingerabdrücke (bis zu 5) kann auch das Gesicht genutzt werden, um das Handy zu entsperren. Somit stellt sich bereits an dieser Stelle heraus, dass die Frontkamera keine Schlechte ist. Auch in der Praxis konnte das Handy damit ruck zuck entsperrt werden - allerdings etwas langsamer als mit mit dem Fingerabdruck-Sensor. Bei dunklen Umgebungen dauerte dies allerdings schon mal etwas länger, was verständlich ist. Nach der Einrichtung war auch prompt eine Aktualisierung verfügbar und zu Ende des Testzeitraums direkt eine weitere.
Damit stellt Gigaset sicher, dass sich das Handy in Punkto Sicherheit und Stabilität auf einem guten Stand befindet. Abgesehen von dem Google-Einrichtungs-Assistenten ist das Pure Android 9.0 Pie - wie an seiner Bezeichnung bereits zu erraten - optisch eher einfach anzusehen. Wie von Samsung und Co bekannt, modifzieren die Hersteller die Oberfläche, Hintergründe und Klingeltöne gerne und installieren weitere Apps mit. Beim Gigaset GS290 bekommt man tatsächlich nur ein einfaches Android an die Hand gelegt, was vom Funktionsumfang dadurch aber nicht eingeschränkt ist. Ganz im Gegenteil: nicht nur der Handyspeicher wird weniger belastet, bspw. auch Updates und co werden sogar schneller installiert, da weniger Apps optimiert werden müssen. Als App-Entwickler bin ich mit Pure-Android Versionen sehr vertraut und kann diese nur positiv bewerten, auch wenn diese optisch nicht immer hübsch anzusehen sind. Dafür ist das Betriebssystem extrem stabil und flott.




















Das Gigset GS290 wird mit einem 64GB Speicher ausgeliefert, davon stehen ca. 55GB für Apps, Spiele und Medien zur Verfügung. Aufgerüstet werden kann der Speicher über eine Micro-SD Karte, jedoch sollte man bedenken, dass dann einer der SIM-Schächte dafür flöten geht. Bei der Wahl des Displays hat man eine Schippe draufgelegt. Im Vergleich zum GS110, hat dieser Testkandidat eine höhere Auflösung und ein farbenreicheres IPS Panel, welches den kapazitiven Touchscreen erleuchtet. Einzelne Pixel sind nur sehr schwer zur erkennen, die Pixeldichte liegt bei 409ppi und somit entsprechend hoch. Dadurch wirkt die Notch im oberen Bereich des Displays sauber integriert.
Um einen Eindruck über die Qualität der Kamera geben zu können, haben wir hier einige Bilder gemacht. Die beiden vertikal-geschossenen Bilder zeigen den Vergleich zwischen "normalem Foto" und "aktiviertem HDR". Das HDR-Bild wirkt heller, aber weniger kontrastreich. Auch das Foto mit der Flora wurde mit HDR "geschossen". Bei der Aufnahme von Videos schafft die Kamera gerade einmal 1080p, hier darf man also keine Weltwunder erwarten. Auch der Fokus braucht bei Videos einige Zeit sich einzustellen. Immerhin kann man mit dem Profi-Modus einige Einstellungen auch manuell vornehmen, auch wenn die Auswahl eher gering ist. Für Fotos im Alltag sicherlich positiv, möchte man jedoch gezielt Videos drehen und benötigt eine saubere Kamera, dann sollte man vielleicht doch ein anderes Smartphone wählen - oder etwa nicht?
Die Frontkamera hingegen erzielt nämlich sehr gute Ergebnisse beim Schießen von Selfies - was auch daran liegen wird, dass die Gesichtserkennung möglich ist. Hier sind besonders viele Details ersichtlich. Bei der Akku-Leistung kann das Smartphone ebenfalls positiv überzeugen. Mit 4700mAh hält es bei mäßiger Nutzung sogar mehrere Tage ohne Aufladung durch. Per Wireless-Charger oder mit dem beigelegten Aufladegerät kann dem Handy dann wieder Energie zugeführt werden. Der Akku lässt sich nicht herausnehmen, jedoch ist die Technik mittlerweile so weit, dass der Akku auch nach mehreren Jahren noch eine gute Leistung erbringen wird. Da das Handy Bluetooth 5.0 verwendet, welches unter anderem sehr wenig Energie benötigt, steht einem Tag mit bspw. viel kabelloser Musik nichts im Wege. Vermutlich machen die Kopfhörer eher schlapp als das Smartphone. Wie sich die Prozesseor-Leistung im Vergleich zu anderen Mobiltelefonen schlägt, verrät die nächste Seite.