Der Dreame A1 Pro Mähroboter ist bereits die dritte Ausbaustufe des chinesischen Konzerns, welcher vordergründig für Saugroboter und anderweitige Reinigungslösungen bekannt ist. Die A1 Pro Version ist bereits seit Längerem auf dem Markt und verspricht eine Mähleistung von bis zu 2000 m² sowie eine Nutzung ohne lästiges Begrenzungskabel. Was der Mäher sonst noch zu bieten hat und wie er sich im Praxistest schlägt, klärt unser ausführlicher Testartikel.
Mähroboter der aktuellsten Generation sind smart, schlau und erkennen Hindernisse ohne Probleme. Hinzu kommt natürlich die kinderleichte Einrichtung, die inzwischen ohne Begrenzungs- oder Leitkabel vollzogen werden kann. Der A1 Pro ohne RTK (Real-Time-Kinematik), sondern mit einer 360-Grad-umfassenden Echtzeiterfassung (OmniSense). Der Mäher wird bei der Ersteinrichtung mit seiner Mähfläche per Smartphone vertraut gemacht und erkennt innerhalb dieses Bereiches dank eines 3D-LiDAR-Sensors alle Gegenstände oder Hindernisse. Ausgelegt ist der Mower laut Hersteller für bis zu 2000 m² - die Wahrheit unterscheidet sich aber oftmals…
Einen kleinen Blick innerhalb des Konzerns sollte man ebenfalls noch wagen. Mit den Mova 600 (999,- EUR) und Mova 1000 (1200,- EUR) bietet man unter besagtem Brand noch etwas preisgünstigere Modelle sowie auch für kleinere Flächen ausgelegte Automower an. Das leistungsmäßige Top-Modell bleibt weiterhin der Dreame A2 (2500,- EUR), der neben einigen anderen Features auch mit einer größeren Mähleistung von bis zu 3000 m² spezifiziert ist.
Lieferumfang
Gemessen am Preispunkt – aktuell bekommt man den A1 Pro für „nur“ 1199 Euro plus eine Garage gratis dazu, bietet der Mäher aber ein extrem breites Funktionsportfolio. Der Lieferumfang und zugleich auch die Kartonage sind kundenfreundlich und in vielen Erklärungen umgesetzt. Ein erster Übersichts-Flyer erläutert sofort die notwendigen Schritte, um das Gerät in Betrieb nehmen zu können. Dreame-Nutzer anderer Geräte werden sich hier auf jeden Fall sofort zu Hause fühlen.
Direkt für den Schnellstart vorbereitet - ein großes Infoblatt
Vergleichsweise kleines Netzteil - soll laut Hersteller mind. 30 cm hochgelagert werden
Für den Betrieb wird alles Notwendige mitgeliefert, sowie auch neu Ersatzklingen, ein Reinigungstuch, ein Satz Erdanker für die Befestigung der Ladeschale im Erdreich und natürlich die Anschlusskabel.
- 1× Dreame A1 Pro
- 1× Ladestation mit 10 m Netzkabel
- 1× Sensor-Reinigungsbürste
- 9× Ersatzklingen
- 1× Reinigungstuch
- 1× Netzteil (Ladegerät mit 3 A Stromstärke)
- 1× Set Erdanker (zur Bodenverankerung der Ladestation)
- 1× mehrsprachiges Handbuch (inkl. deutscher Anleitung)
- 1× Schnellstart-Poster mit deutschsprachiger Einrichtungshilfe
Das Grundkonzept des Mähroboters hat Dreame nicht neu erfunden, was aber wirklich gut ist und positiv auffällt, ist das elegant anmutende Design des Gehäuses. Mit Voranschreiten der Entwicklung in diesem Segment, wird auch die Optik der Geräte immer wichtiger. Der „bessere“ A2 kommt sogar mit einem Hochglanzlackkleid daher, was extrem schick aussieht, ihn aber sehr anfällig auf äußere Einflüsse macht. Die Ladeschale hat zugleich eine Bürste verbaut, welche automatisch bei jeder Einfahrt den LiDAR-Sensor reinigt, dazu aber im Verlauf des Artikels dann aber mehr.
Spannend war im Vorfeld auch die Annahme, wie sich der Dreame gegen gestandene Veteranen im Mähroboter-Segment schlagen wird. Rein von der designierten Mähleistung kann er es mit den exemplarischen Beispielen keineswegs aufnehmen, das ist nicht die faire Kragenweiter. Viel interessanter ist daher zu wissen, wie sich der „daily-workflow“ ergibt und der Mäher auch bei nicht idealen Bedingungen agiert. Im ausführlichen Langzeittest haben wir den A1 Pro in den genannten Aspekten auf Herz und Nieren geprüft.
Kann der Dreame den Veteranen in diesem Segment den Rang ablaufen? (Husqvarna 430X, 550AM und Dreame A1 Pro)
Mähroboter im Überblick | |
Bezeichnung | Dreame A1 Pro |
Maße | 643 x 436 x 261 mm (L x B x H) |
Gewicht | 12,6 Kg |
Schutzklasse Mäher | IPX6 |
Schutzklasse Ladestation | IPX4 |
Mähfläche | 2000 m² |
Mähleistung | Standardmodus: 120 m²/h Effezientmodus: 200 m²/h |
Schnitthöhe | 30 - 70 mm |
Schnittbreite | 22 cm |
Fahrgeschwindigkeit | Standard: 0,35 m/s Effizient: 0,6 m/s |
Akku-Kapazität | Lithium-Ionen / 5.000 mAh |
Ladezeit Akku | 65 Minuten |
Netzteil | 20 V Ausgangspannung, 3A |
Nennspannung | 18 V |
Schnittstellen | WLAN: 2,4 GHz (802.11b/g/n) Bluetooth: 2400 - 2483,5 MHz Reichweite LiDAR-Sensor: 70m - 360° horizontal und 59° vertikal |
Optional | Dreame-Link-Modul für Steuerung außerhalb des WLAN-Netzes |
Preis | 1290 EUR (Straßenpreis) |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | https://de.dreametech.com/ |
weitere Detailansichten
Das Grundkonzept des Mowers ist dem des A1 oder des A2 sehr ähnlich, wenn nicht sogar identisch. Beim A2 befindet sich in der Front noch eine Kamera, aber darauf gehen wir auf der nächsten Seite nochmal detailliert ein. Die matte Beschichtung ist von Vorteil, wenn der Mäher Unter Büsche oder an Rändern navigiert, so zerkratzt das Gehäuse nicht so schnell bzw. sieht man diese Stellen auch nicht sofort und die wertige Optik bleibt grundlegend erhalten.
An der Nase befindet sich der LiDAR-Sensor, der für den Transport oder zum Lagern über Winter mit einer Kappe abgedeckt werden kann. Der Omnisense getaufte „Boppel“ erfasst die Umgebung mit einer 360°-Erfassung in der Horizontalen und bis zu 59° in der Vertikalen. Damit kann der A1 Pro also so gut wie alles innerhalb seiner bei der Einrichtung erfassten Fläche erkennen. In der App lässt sich sogar ein 3D-Bild ansehen, was das Gerät effektiv gescannt hat.
Der Mäher ist laut Hersteller für eine Fläche von bis zu 2000 Quadratmeter ausgelegt. Wer in diesem Segment unterwegs ist der weiß, man sollte hier effektiv den Faktor drei rechnen, da die Herstellerangaben wie so oft für einen 24/7-Betrieb gelten und unter normalen (Betriebs)-Umständen selten erreicht werden. Hat man weniger Grün zu mähen, sollte das also alles wunderbar passen.
Schick anzusehen - das geschwungene Design mit netten Kontrastwerten
Die beiden Mähmodi versprechen pro Akkuladung eine Mähfläche von 120 m² (Standard) bzw. 200 m² (effizient). Der Unterschied hierbei liegt in der Hindernisserkennung, die jeweils intensiver oder eben nicht zu Werke geht. In der Praxis hat sich der Standardmodus als sehr zuverlässig herausgestellt, da man zusätzlich in der App noch weitere Untermenüs anwählen kann – aber später mehr dazu. Die Ladedauer des 5000 mAh fassenden Akkus beträgt rund 65 Minuten, was noch als okay eingestuft werden kann.
Die Mähbreite beträgt 22 Zentimeter. Der Mähteller selbst agiert im Übrigen „schwimmend“, was mitunter nur bei wesentlich teureren Modellen von anderen Herstellern zu finden ist und im Umkehrschluss ein immens besseres Mähbild zur Folge haben wird. In der Praxis sieht es so aus, dass die Rasenfläche viel ebener wirkt, da das Schneidwerk nicht nur durch Unebenheiten fährt, wie eine Art Dämpfung / Federung. Gerade bei größeren Rasenflächen fällt das sofort positiv auf und bestätigte sich auch im Praxistest.
Die zentrale Steuerung erfolgt nicht nur über die App, sondern die wichtigsten Einstellungen können direkt am Mäher vorgenommen werden. Markant und klassisch, auch von anderen Herstellern bekannt, befindet sich an der Oberseite der Stop-Button, der zugleich die Abdeckung öffnen lässt.
Ein zentrales Drehrad mit Betätigungsfunktion dient zur Navigation. Hinzu gesellen sich noch vier Schnellwahltasten. Die Informationen und das Menü selbst werden auf einem gut ablesbaren Farbmenü dargestellt. Akustisch werden die Eingaben in der jeweils gewünschten Sprache untermauert. Die Lautstärke selbst kann man variieren, sowie auch die Töne selbst deaktivieren. Im Laufe des Betriebs gibt der A2 Pro so einige Infos ab, die vielleicht nicht immer ausgegeben werden müssen. (Wiederaufnahme nach Laden etc.). Die Menüführung selbst ist übersichtlich gehalten und bezieht sich auf das Notwendigste. Positiv zu erwähnen: Wird der Notstopp gedrückt, kommt sofort die PIN-Abfrage, ansonsten gelangt man nicht in die Menüstruktur. Die Kernsteuerung erfolgt aber über die App, da hier dank des großen Displays logischer Weise noch mehr Möglichkeiten bestehen.
Gut ablesbar: das Farbdisplay unter Klappabdeckunng
Eine Bürste reinigt den LiDAR-Sensor bei jeder Einfahrt in die Station
Applikation ohne Funktion: Das Heck sieht aus wie mit einem Rücklicht ausgestattet
Große Offroad-Räder sorgen für soliden Vortrieb - Steigungen sind bis 24 Grad möglich
Für einen sicheren Stand sorgen die Offroad-Räder, welche wirklich große „Spikes“ mitbringen, um auch bei den genannten Steigungen ohne Probleme für Vortrieb sorgen zu können. Etwas schade und in der Praxis unhandlich ist der Umstand, dass unter dem Rahmen kein Tragegriff bzw. eine entsprechende Applikation mit eingearbeitet ist. Im direkten Vergleich werden wir gleich sehen, was genau damit gemeint ist. So muss man den Mäher mehr oder minder immer mit zwei Händen tragen und dabei relativ vorsichtig zu werke gehen, um das Gehäuse nicht zu beschädigen.
Vergleich mit anderen Modellen
Da zum Testzeitpunk glücklicher Weise alle aktuellen Dreame-Mähroboter zur Verfügung standen, darf ein direkter, optischer Vergleich nicht ausbleiben. In der Abbildung befinden sich der Mova 1000, der Dreame A2 Pro und das Flaggschiff ganz rechts, der Dreame A1.
Die grundlegende Linienführung ist im Kern identisch und die drei Geräte wirken schick und modern gestaltet. Hier hat man klar einen Fokus darauf gesetzt und nicht vernachlässigt bzw. sich ausschließlich auf die Funktionalität beschränkt. Der Mova wirkt bei der Heckansicht ein wenig klobiger, aber das dürfte wohl eine Geschmacksfrage sein.
Faktentechnisch unterscheiden sich die Geräte natürlich bei der Mähleistung, der Akku-Kapazität und der Schnittbreite. Der Mova wird mit 1000 m² angegeben und bietet 20 cm Schnittbreite. Unser Testgerät der A1 Pro wirbt mit 2000 m² und 22 cm Schnittbreite. Der A1 als Top-Modell wird mit bis zu 3000 m² und ebenfalls einer Schnittbreite von 22 cm. Ein großer Unterschied ist aber bei dem Mähteller auszumachen, der kann bei dedizierten Randmähen sogar versetzt werden – ein Novum in diesem Segment. Alle drei Mäher sind im Übrigen IPX6-zertifiziert und im Vergleich zu einem Husqvarna beispielsweise, lassen diese sich von unten mit einem Wasserstrahl reinigen.
Die beiden Dreame Geräte haben auf der Oberseite den Klappdeckel, unter dessen sich die besagten Steuerelemente befinden. Der Mova hat kein Scharnier, die Kappe lässt sich einfach abnehmen und hält per Magnet. Auch die Steuermechanik ist deutlich vereinfacht und bietet zudem auch kein visuell unterstützendes Display. Ein Drehrad, wie man es von einem Herd kennt, beinhaltet hier die grundlegende Justage im Bereich der Mähhöre. An dieser Stelle dürfte der Preisunterschied mit am auffälligsten sein, was aber gar nicht so schlimm ist, da die primäre Einrichtung ja bekanntlich über die App vollzogen wird.
Ebenfalls etwas schade ist auch der Umstand, dass man am Rahmen keinen Tragegriff mit verschraubt hat, das hätte dem Gerät mehr „Komfort“ in diesem Bereich gegeben. Selbst der deutlich günstigere Mova hat eine solche Vorrichtung. Wenn man den Automower wirklich einmal tragen muss, und das wird definitiv passieren, muss man hier mit zwei Händen anfassen. Zudem ist auch ein wenig Sorgfalt geboten, da man sonst das etwas labile Außengehäuse des A1 Pro eindrücken könnte. Einen 1:1-Vergleich werden wir an dieser Stelle nicht vornehmen, da die Mähroboter auch viel zu verschieden sind und ihrer Kategorie jeweils ganz andere Konkurrenten vor der Brust haben.
Auf der nächsten Seite geht es dann weiter mit der Einrichtung via App und ohne Kabel.
Einrichtung ohne Begrenzungskabel
Einer der großen Kernfeatures der Dreame Automower ist das Arbeiten ohne Begrenzungskabel und auch ohne RTK-Referenzstation, wie man es ggf. von anderen Herstellern kennt. Zur Einrichtung wird die Dreame Home App benötigt, die auch weitere Geräte wie Saugroboter usw. steuern lässt. Der Einrichtungsprozess ist wirklich selbsterklärend und wird während des gesamten Prozesses visuell und textlich sehr gut dargestellt.




Nachdem der A1 Pro erkannt wurde, fährt man ihm los. Dabei agiert das Smartphone wie eine Fernsteuerung und man fährt die äußere Begrenzung des gewünschten Mähbereiches ab. Hier empfiehlt es sich, möglichst weit an den Rand zu fahren, da sonst zusätzlich noch weitere Rasenüberstände zurückbleiben. Dieser Prozess geht wirklich einfach von der Hand.
Etwas knifflig ist mitunter aber die Steuerung des Roboters, so bedarf es ein wenig Übung, diesen auch wirklich gerade und feinfühlig zu navigieren. Gerade wenn es in enge Passagen geht ist mal schnell direkt zum Start ein Kratzer ins schicke Gehäuse gefahren, dass möchte man natürlich vermeiden.
Ist die Grundkarte eingemessen, muss man ggf. noch einen Pfad zur Ladeschale definieren. Auch hier gibt es ein wenig Kritik: Liegt diese nicht direkt innerhalb der Mähzone, kann es schon mal vorkommen, dass der Prozess von der App abgebrochen wird und man die komplette Strecke noch einmal abfahren muss. Bei unserer Testfläche von ca. 1000 m² ist das zweimal passiert – natürlich etwas ärgerlich. Pfad erstellen ist auch ein Stichwort: Man kann auf diesem Wege mehrere nicht direkt angrenzende Mähbereiche / Zonen erstellen, die dann mit einem „Pfad“ vom Mäher angesteuert werden. Hat man aber alles erfolgreich eingerichtet, findet der Mäher problemlos seine Ladestation sowie auch andere verknüpfte Mähbereiche.
Nach dem ersten vollständigen Mähen werden Hindernisse auf der detaillierten Karte automatisch eingezeichnet und mit einem Hütchen gekennzeichnet. Besser wäre es aber, No-Go-Bereiche einzurichten. In der App finden sich dazu sogar vordefinierte Presets, was im Garten alles so anfallen und herumstehen kann. Diese Sperrzonen umfährt man dann mit dem Mäher nochmals und sie werden dann in der erstellten Karte auch visuell markiert.
Nachdem alles eingerichtet ist, schauen wir uns auf der nächsten Seite die Mähleistung, Akku-Kapazitäten und die umfangreiche App-Steuerung genauer an.
Praxistest und Mähleistung
Gleich vorneweg: Das abgelieferte Schnittbild des A1 Pro ist erstklassig und wirklich überraschend. Das liegt mitunter aber auch an den wirklich guten Klingen, die extrem scharf ausgeführt sind, aber denen an den sehr nassen Julitagen 2025 alles abverlangt wurde. Bei fortlaufendem Betrieb von rund 12 Stunden am Tag (das ist wegen des vergleichsweise kleinen Akkus notwendig), waren die Klingen nach ca. 10 Tagen stumpf und mussten getauscht werden. Im Bereich der Wartung sind wir nochmal detailliert darauf eingegangen.
Bei der Grundstücksgröße trat bereits relativ häufig und vergleichsweise oft ein kleines Problem auf, nämlich die nicht gänzlich vorhandene WLAN-Abdeckung im Garten. Diese ist zwingend notwendig, da der Mäher sonst nicht mehr mit der Basisstation kommunizieren kann. Bricht die Verbindung ab, bleibt der Mäher einfach stehen. Abhilfe schaffen kann und soll das optional erhältliche Dreame-4G-Modul, was nochmal 250 Euro an Kosten bedeutet. Damit agiert der Mäher unabhängig vom WLAN-Signal. Ein kleiner Wermutstropfen fällt auch hier auf: Nur drei Jahre lang ist dieser Dienst kostenlos, danach soll eine Pauschale fällig werden, die bislang noch nicht genannt wurde. Bekommt man hier Features nur gegen Bezahlung? Wirklich für gut befinden kann man das nicht. Der A2 hat das Modul im Übrigen ab Werk vorinstalliert und es muss nicht extra erworben werden.
Aber zurück zum Arbeitsergebnis: Das ist gelinde gesagt hervorragend und die Bilder sprechen vermutlich für sich. Das eingestellte Kreuzmuster wurde nach drei Mähdurchläufen erlangt. Ist der Rasen trocken, kommen erstklassige Ergebnisse zum Vorschein. Über die Dauer hinweg verbessert sich auch das Ergebnis, da etwaiges Schnittgut mehrmals durchgemulcht wird und nicht mehr sichtbar ist. Persönlich empfunden erscheint mir die einstellbare Schnitthöhe zu hoch zu sein. Leider ist bei 30 mm dann Schluss. Andere Geräte können hier bis zu 10 oder 20 mm tief mähen.
Hervorragendes Mähbild mit eingestelltem Kreuzmuster - mehrmalige Durchläufe notwendig!
Ein wichtiger Aspekt ist die Akkuleistung: Jene reicht für rund 120 m² im Standardmodus und 200 m² bei der effizienten Mähweise. Die Unterschiede sind hierbei vor allem in der Hinderniserkennung auszumachen, die dann weniger präzise und intensiv agiert. Hat man große freie Flächen, ist dieser Umstand aber zu verschmerzen. Für die gesamte Mähfläche von 880 m² hat das Gerät in Summe 887 Minuten gebraucht, also knapp 15 Stunden. Bedeutet im Umkehrschluss, dass hier knapp zwei Tage notwendig sind, bis die Fläche komplett abgemäht wurde – inklusive Ladezeit, versteht sich.
Apropos nass: Bei etwas höherem Rasen bleibt natürlich auch etwas liegen, wie nachfolgend abgebildet. Mäht man dann konsequent weiter, ggf. auch mit einem täglichen Mähplan, kommen die o. g. Ergebnisse zustande, die für jeden Rasenfreund natürlich pure Freude erzeugen werden.
Beim Randmähen bietet die App auch einige Einstellungsmöglichkeiten, ob der Mäher im Nachgang noch einmal final die äußere Begrenzung abfährt, oder nicht. Aber auch ein weiterer Modus bietet noch mehr Schutz. In Summe kann man aber sagen, dass hier an Hindernissen und no-go-Areas gefühlt zu viel Überstand übrig bleibt und das Gerät etwas dichter heranfahren könnte. Letztlich muss man nochmal im Detail nachmähen.
LiDar / Hinderniserkennung
Der A1 Pro setzt bei seiner Orientierung auf das hauseigene OmniSense-Navigationssystem. Kernstück ist ein 360°-LiDAR-Sensor, der die Umgebung in horizontaler Vollansicht und mit einem vertikalen Winkel von 59 Grad erfasst. Mit einer Reichweite von bis zu 70 Metern wird dabei eine Punktwolke erzeugt – ein dreidimensionales Abbild des Gartens, bestehend aus Millionen von Messpunkten.
Diese Datengrundlage nutzt der Roboter, um Hindernisse wie Möbel, Pflanzen oder Spielzeug zuverlässig zu erkennen. Alle Informationen werden in Echtzeit verarbeitet und mit der hinterlegten 3D-Karte abgeglichen. Neu auftretende Strukturen außerhalb der Mähfläche werden automatisch umfahren, ohne dass manuell eingegriffen werden muss.
Perfekt erkannt: Hindernisse - auch die Geschwindigkeit wird reduziert und gedreht
Über die zugehörige App lassen sich individuelle Parameter einstellen. So kann der Nutzer definieren, ab welcher Höhe Objekte als Hindernis gelten sollen – wahlweise ab 5, 10 oder 15 Zentimetern. Damit reagiert das System auch auf kleinere Gegenstände oder Tiere im Arbeitsbereich. Zusätzlich kann ein seitlicher Sicherheitsabstand zwischen 10 und 20 Zentimetern gewählt werden, um die Annäherung an Objekte gezielt zu steuern.
In der Praxis bewegt sich der Roboter flüssig und sicher durch den Garten. Größere Hindernisse wie Stühle, Bäume oder Blumentöpfe erkennt er zuverlässig und umfährt sie ohne Probleme. Auch bei komplexeren Strukturen behält er die Orientierung, ganz ohne externe Systeme wie RTK oder Beacons. Bei kleineren Objekten zeigte der Test jedoch Schwächen: Ein Gartenschlauch, ein Schwamm (20 × 10 × 5 cm) sowie ein kleiner Spielzeugigel (5 cm hoch) wurden nicht als Hindernisse erkannt und überfahren. Vor allem sehr flache oder weiche Gegenstände scheinen für die Sensorik problematisch zu sein.
Grenzen zeigen sich auch bei reflektierenden Oberflächen wie Glas oder Edelstahl, die das LiDAR irritieren können. Bewegliche Hindernisse wie Tiere oder Personen werden zwar erfasst, allerdings unter Umständen zu spät, wenn sie sich plötzlich in den Fahrweg bewegen. Da Hindernisse nicht dauerhaft gespeichert werden, empfiehlt es sich, Spielzeug oder Werkzeuge vor dem Start zu entfernen oder Sperrzonen in der App einzurichten.
Die Kombination aus LiDAR, Punktwolken und konfigurierbaren Sicherheitseinstellungen sorgt insgesamt für eine präzise Navigation. Dennoch gilt: Bei sehr kleinen oder flachen Objekten stößt das System an seine Grenzen, weshalb etwas Vorbereitung der Mähfläche weiterhin sinnvoll bleibt.
App-Steuerung
Die Dreame Home App, welche wir ja bereits von Geräten wie dem X40 Ultra Complete (zum Test) oder dem Z1 Pro (zum Test) kennen, bietet dem Anwender eine Fülle an Einstellungsmöglichkeiten, die nicht jeder Hersteller in seinem Portfolio aufwarten kann. Wie so oft ist oftmals nicht mehr immer gleich besser, oder doch?




Aber auch das Thema der Sicherheit ist wichtig. Während der Einrichtung muss man einen vierstelligen PIN vergeben, der dann u. a. beim Notstopp abgefragt wird, sonst bleibt der Mäher gesperrt. Auch ein Alarm lässt sich einrichten, wenn man den Roboter bspw. anhebt und entwenden möchte.



Sehr umfangreich und detailliert ist der Bereich der Kartierung. Hier lassen sich beliebig viele einmessen und dann in der Ansicht auch wechseln. Jene können dann auch separat vom Mäher angefahren werden. Wichtig ist dabei, dass von der Ladestation aus, hin zum Mähbereich, eine Passage eingemessen wird. Diese kann auch schon mal 20 oder 30 Meter lang sein. Die Mähbereiche lassen sich selbst auch noch einmal unterteilen, also wenn man gezielt einen Part abmähen möchte, weil der Bewuchs höher ist als in anderen Abteilen. Die Streifen in der Karte signalisieren im Übrigen die Fahrrichtung des aktuellen Arbeitsvorgangs. Im Nachgang erhält man im Arbeitsprotokoll sogar eine detaillierte Auswertung, wo der Mower nun wirklich langgefahren ist.



Die App bietet einen enormen Funktionsumfang, der zunächst ein wenig überwältigend wirken kann. Nach einer kurzen Phase tastet man sich aber schnell voran und findet sich schnell zurecht. Dennoch bedarf es einer gewissen Feinabstimmung, um dann in jedem persönlichen Fall das bestmögliche Gesamtergebnis zu erzielen. Abschließend lässt sich sagen, dass die Software-Umsetzung wirklich gelungen ist.
Wartung des Mähers / Erfahrungswerte
Wie sehen denn nun die Erfahrungswerte aus? Der A1 Pro lief bei mir rund drei Wochen am Stück. Wie schon eine Seite zuvor geschrieben, waren bei dichtem Rasenwuchs nach 10 Tagen die Klingen stumpf und man konnte am Rasen erkennen, das nicht mehr „sauber“ geschnitten wurde. Unter zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden Bedingungen ist das eigentlich sogar ein sehr guter Wert. Ein Blick auf die Unterseite zeigte, wie sich das Schnittgut an den Einzelbereichen festsetzt und natürlich regelmäßig entfernt werden muss. Feuchter Rasen ist dabei deutlich in der Überzahl. In Summe betrachtet kommt man aber überall gut heran und kann das Gerät reinigen.
Dreame spricht im Übrigen auch davon, dass man direkt mit einem Wasserschlauch agieren kann. Für Mähroboter anderer Hersteller mitunter das Todesurteil. Der A1 Pro kommt mit einer IPX6-Zertifizierung daher (starkes Strahlwasser).
vergleichsweise stark beanspruchte Klingen - bereit für den Wechsel
Ein persönlich empfundenes, geniales Feature ist aber der Klingenwechsel. Hier benötigt man als Anwender nämlich keinerlei Werkzeug, da ein entsprechendes Montagesystem implementiert wurde. Der Ablauf sieht wie folgt aus: Man drückt von unten einen kleinen Stift hoch, nimmt die Kappe ab, dreht die Klinge in die seitliche Position und kann sie dann direkt entnehmen. Einfacher geht es kaum!




Kommen wir noch einmal kurz zur App: Diese ist ebenfalls clever im Bereich der Wartung und hat einen internen Counter, der in Abhängigkeit von der veranschlagten Nutzungsdauer agiert und dem Anwender wichtige Informationen mitteilt. Sind die Zeiten erreicht, meldet sich die Anwendung mit einem Popup. Sollte der Service bereits vorher erfolgt sein, kann man den Intervall aber auch per Hand wieder zurücksetzen. Ein nettes Feature für alle, die ein wenig „bequemer“ agieren.



Fazit
Der Dreame A1 Pro ist ein technisch vollgestopftes Stück an Mähertechnik, welches jetzt großen europäischen Marktgrößen auf den Fersen ist. Mit seiner kabellosen Einrichtung bzw. seinem Betrieb, der sehr guten Hindernisserkennung und zahlreichen Details, die den Praxisalltag aufwerten, spricht das Gerät eine große Nutzergruppe an.
Genau das macht dieser Mähroboter so extrem gut, weil er preislich im überschaubaren Rahmen bleibt und aktuell für rund 1200 Euro erhältlich ist und zugleich dem Anwender viel Freizeit für andere Dinge verschafft, sofern man vorher noch keinen Automower im Betrieb hatte. Die unkomplizierte Einrichtung nimmt zudem auch die Hürde, hier sehr großes technisches Fachwissen mitbringen zu müssen. Das gesamte Nutzererlebnis ist sehr gut durchdacht umgesetzt und begleitet den Anwender zu jedem Zeitpunkt. Belohnt wird man mit einer sehr umfangreichen App-Steuerung, vielen Funktionen, eine ausgesprochen guten Schnittbild und einer schicken Optik des Gerätes.
Kritik lässt sich im Bereich des eigenen Anspruchs wiederfinden. Soll der A1 Pro auf größeren Flächen fahren, oder gar in verwinkelten Bereichen agieren, KANN der Mäher an seine Grenzen gelangen. Die Akkukapazität reicht hier nicht ganz aus, um ein effektives Arbeiten voll und ganz zu gewährleisten. Als effektive Grenze sollte man die 1000 m² nicht überschreiten. Auch das Fehlen des Konnektivitätsmoduls (250,- EUR extra) ist ein wenig schade, da auf diesem Wege eine dauerhafte WLAN-Verbindung vorhanden sein muss, sonst verliert man den Zugriffskontakt zum Gerät.
Wer aber für sich feststellt, dass der A1 Pro genau in den eigenen Anwendungsfall hineinpasst, dem können wir den Mäher vollends empfehlen. Kaufen kann man diesen u. a. bei Amazon für 1199,- EUR.
Dreame A1 Pro
- tolles Design und Verarbeitung
- mattes Gehäuse - relativ unempfindlich
- sehr gutes Schnittbild
- komfortables Klingenwechseln ohne Werkzeug
- schwimmender Mähteller (besseres Schnittbild)
- extrem umfangreiche App-Funktionalitäten
- sehr gute Hindernisserkennung
- preistechnisch fair & attraktiv
- Randmähen könnte besser sein
- Akku-Leistung bei großen Flächen zu gering
- 4G-Modul muss extra erworben werden
- kein Tragegriff unter dem Gehäuse