In heißen Sommertagen darf man gut und gern auf diejenigen neidisch sein, die einen Pool ihr Eigen nennen. Dazu zählt aber nicht nur der Spaß, sondern auch die Pflege dessen. Die Firma Aiper ist hier bereits seit einigen Jahren stark vertreten – mit dem Aiper Scuba S1 Pro schauen wir uns einen Akku betriebenen Poolroboter genauer an und ob er sein Geld wert ist.
Wer sich gerade im Bereich der selbstständigen Poolreinigung informiert, der wird feststellen, dass die modernen und schicken Reiniger gerade DER Hype am Technik-Markt sind. Einer der bekannten Vorreiter des aktuellen Trends ist Aiper, eine Marke aus Fernost, die inzwischen ein breites Portfolio aufzubieten hat, wohingegen andere Hersteller, wie bspw. Dreame mit dem Z1 Pro (zum Test), gerade einmal in diesem Bereich einsteigen.
Unser Testmodell, der Aiper Scuba S1 Pro war einige Zeit das absolute Top-Modell des Unternehmens, wurde inzwischen aber von vermeintlich noch besseren Poolrobotern flankiert. Das macht das Gerät aber nicht weniger unattraktiv, sondern eher das Gegenteil ist der Fall, da sich das letztlich auch beim Preis bemerkbar macht. Aktuell kann man den S1 Pro für rund 900 Euro erwerben.
Auch der Aiper Sauger ist für Pools aller Art geeignet, ob nun eine Festinstallation oder die unkomplizierteren Aufstellpools, hier ist alles dabei, was das Gerät reinigen kann. Zudem kann man per App noch weiteren Informationen und Steuerbefehle in Anspruch nehmen. Das Angenehme ist aber, dass sie nicht zwangsweise notwendig ist, da das Gerät auf der Oberseite dedizierte Steuertasten verbaut bekommen hat, welche die jeweiligen Reinigungsmodi beinhalten.
Der kleine Sauger möchte ebenfalls eine hohe Leistungskapazität, auch für größere Poolbereiche bieten. So definiert der Hersteller die Werte hier mit einer Saugleistung von 420 Litern pro Minute, was demzufolge rund 25 m³ pro Stunde bedeutet. Der genannte Dreame Z1 Pro im Vergleich schafft 30 m³ pro Stunde. Die Akku-Leistung wird mit bis zu 4 Stunden angegeben, also ein kleiner Dauerläufer in diesem Bereich. Verantwortlich dafür sind zwei Motoren, die auch zugleich jeweils einen Auslass auf der Oberseite haben.
Dazu gesellen sind weitere Features wie eine App-Steuerung, die gezielte Reinigungsmodi hinterlegt hat und somit ein systematisches Abfahren des Bodens oder der Poolwände ermöglicht. Abgerundet wird das Funktionsspektrum von einem intelligenten Laser-Erkennungssystem, das das Überfahren von Hindernissen unterbindet. Praktisch, wenn Gegenstände am Beckenboden sich befinden, die man nicht mehr auf dem Schirm hat. Auch das Erklimmen von mehreren Ebenen (Liegebereich, Treppen) innerhalb des Beckens sind keine Probleme. Als mögliche Grundfläche gibt man bis zu 200 m² an, die gereinigt werden können. Die Saugleistung selbst ist mit 6000GPH beziffert.
Wie bekannt sein sollte, kann ein Bluetooth-Gerät unter Wasser nicht funken bzw. die Reichweiter dieser Frequenzen beträgt nur weniger Zentimeter. Als Adaption bietet Aiper dazu den HydroComm an. Dieser fungiert wie eine Art Boje und stellt die Kommunikation zwischen Sauger und Smartphone bereit. Des Weiteren lassen sich auch in Echtzeit die Wasserqualität in Form des PH-Wertes, der Temperatur, TDS und auch der Leitfähigkeit anzeigen lassen – bequemer geht die Pool-Überwachung nicht! Achtung: der HydroComm Pure kann die Wasserwerte nicht auslesen. In beiden Fällen bekommt man aber eine pfiffige Ergänzung angeboten.
Auf der nächsten Seite geht es dann mit den Detailbetrachtungen des Gerätes weiter.
Funktionen im Überblick | |
Bezeichnung | Aiper Scuba S1 Pro |
Maße | 35,0 x 35,0 x 9,7 cm |
Saugleistung | max. 25 m³ / Stunde |
Gewicht | k.A. |
Staubbehälter | Ja / herausnehmbar |
Akkuleistung | bis zu 4 Stunden |
Ladedauer | 4 Stunden |
Pumpe | 2x Pumpenmotoren |
Reinigungsfläche | bis zu 200 m² |
Reinigungsbereiche | Boden, Poolwände, Wasserstandslinie |
Filtertyp | 180 µm-Filter 3 µm Zusatzfilter |
Pooltyp geeignet | • Fiberglas • Beton • Mosaikfliesen • Vinyl (Aufstellpool) |
sonstiges | • Hinderniserkennung unterwasser |
Preis | 1299,- EUR (UVP) 899,- EUR Straßenpreis |
Garantie | 3 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | https://aiper.com/de/ |
Weitere Detailansichten
Das Design ist für diese Gerätekategorie gewöhnlich proportioniert und sieht im Vergleich zu manch anderen Modellen sehr dezent als auch gut durchstrukturiert aus. Aiper hat sich dem eher dunklen, aber dennoch edel anmutenden Farbdesign verschrieben. Die Oberflächen des Scuba S1 Pro sind zu großen Teilen mit Hochglanzelementen versehen, was potentieller Kratzer oder Abnutzungsstellen schneller sichtbar werden lässt.
Markant wie bei jedem Sauger dieser Gattung sind natürlich die äußeren Gummiketten, die für den allgemeinen Vortrieb im Becken sorgen. Dazwischen, hinten und vorn jeweils, befinden sich weitere Saugwalzen mit groß dimensionierten Lamellen, die den Dreck im Wasser aufsammeln sollen. Dank der Größe und auch der weichen bzw. flexiblen Gestaltung können im Zweifel auch kleine Unebenheiten überfahren werden, ohne dass sie direkt Schaden nehmen. Die äußeren „Ketten“ sind ebenfalls angenehm weich ausgeführt, sodass auch der Freigabe für einen Vinyl-/Aufstellpool nichts im Weg steht.
Auf der Unterseite findet man zudem auch das große „Einsaugloch“, das mittels Gummilippe in einer Art Rückschlagventil innerhalb des Schmutzkorbes ausgeführt ist. Schmutz wird eingezogen, hat aber keine Chance mehr herauszukommen. Dank der großen Dimensionierung können hier auch problemlos größere Gegenstände wie Laubblätter eingesammelt werden. Dank der kleinen Gummilippen um den Bereich der Öffnung möchte man zudem sicherstellen, dass die Schmutzaufnahme noch zielgerichteter stattfindet.
Große Saugwalzen - erfassen alles und sind sehr flexibel
Zusätzlicher Filter in zweiter Instanz
Der innen liegende Auffangkorb bietet wieder eine sehr feinmaschige Ausarbeitung, der mit einem 180 µm Feinfilternetz ausgestattet ist. Als zweite Instanz befindet sich dahinter noch ein Ultrafeinfilter mit 3 µm – in Summe wird feiner Schmutz, wie bspw. Filtersand, noch besser herausgearbeitet. Insgesamt bietet der Fangkorb im Übrigen üppige 5 Liter Fassungsvolumen – hier kann also ordentlich viel Schmutz eingesammelt werden.
Ausreichend groß dimensionierter Schmutzbehälter
Auf der Oberseite befinden sich dann die beiden Auslassdüsen für den Saugstrahl. Ein Display oder dergleichen gibt es bei diesem Sauger nicht, erfreulicherweise aber haptische Tasten, die eine App-Steuerung nicht als Grundvoraussetzung werden lassen. Im Umkehrschluss kann man den Sauger also auch ohne Smart-Device-Steuerung ins Wasser zu seiner Aufgabe lassen. Die verschiedenen Tasten beinhalten die unterschiedlichen Reinigungsmodi: Wand und Boden, nur Wandreinigung, den Eco-Modus und die Wasserlinienreinigung. Im Bereich des Praxistests auf der nächsten Seite wird noch einmal genauer darauf eingegangen.
zentrale Steuereinheit - keine App notwendig für den Betrieb
Große Walzen vorn und hinten - mit weichen Lamellen ausgestattet
Blaue Indikatorleuchte für den eingeschalteten Modus
Größenvergleich: Links der Aiper Scuba S1 Pro & Dreame Z1 Pro
Auf der nächsten Seite geht es dann endlich zum Praxistest und der S1 geht auf Tauchstation und die App-Steuerung kommt mit ins Spiel.
Praxistest & Saugleistung
Eine genaue Gewichtsangabe gibt der Hersteller nicht mit an die Hand (…) nimmt man das Gerät aus dem Wasser, ist er mit selbigen natürlich noch voll, welches zunächst ablaufen muss. Ein Gewicht von 20 – 30 Kilogramm ist auf jeden Fall zu erwarten und sollte bei der Anwendung mit bedacht werden. Der S1 Pro ist für Becken aller Art geeignet, also ob nun Fiberglas, Beton, Mosaikfliesen oder auch für einen Vinyl-Aufstellpool. In der Vergangenheit war oftmals auch seitens der Hersteller zu lesen, dass man die Geräte für letzteres Szenario nicht freigibt. Den Aiper kann man auch hier bedenkenlos einsetzen.
Die Vorgehensweise in der Praxis ist denkbar einfach, man startet den Sauger, wählt den passenden Modus entweder am Gerät oder in der App selbst aus. Letztere bietet zwangsweise keinen riesigen Mehrwert. In Summe werden dem Anwender hier noch mehr Details angezeigt, die mitunter den Zustand der Bürsten oder der Filter preisgeben. Allerdings kann man die Filter ja visuell prüfen und auch reinigen. So ganz Hand in Hand geht der Mix hier noch nicht und kann im Grunde genommen als nettes Goodie verstanden werden. Einzig bei der gewünschten Routenpräferenz, also wie der Sauger fahren soll, kann man hier eine Wahl treffen. Also ob er systematisch seinen Linien abarbeitet oder eher ein „Chaos-Muster“ umgesetzt wird, wie man es bei manchen Mährobotern noch kennt.
Erst wird konsequent in einer Reihe systematisch abgefahren und in zweiter Instanz noch einmal über Kreuz die zweite Richtung, sodass man ein perfektes Reinigungsergebnis erzielt. Das gilt natürlich nur für den Bodenbereich. Ist die Wandreinigung mit aktiviert, verschiebt sich der Roboter clever zur Seite hin, dass es keine ungereinigten Stellen mehr gibt. Im Vergleich zum Dreame Z1 Pro macht er speziell die Wandreinigung dahingehend besser, dass etwaige Hindernisse super erkannt werden. Ein Einhängeskimmer zum Beispiel hatte der Dreamer hochgedrückt. Der Aiper hat diesen dank seiner Sensorik erkannt und elegant umfahren.
Wenn das Gerät seinen vorher hinterlegten Prozess abgeschlossen hat, fährt der Sauger in die Position, sodass er zum Teil aus dem Wasser ragt. Das hat auch den Vorteil, dass er an die App eine Statusmeldung senden kann, da ja WiFi- oder Bluetooth wieder zur Verfügung stehen.
App-Steuerung
Die Einrichtung ist einfach und binnen von Minuten abgeschlossen, allerdings muss man sich einen komplett neuen Account in der Aiper-App erstellen. Der mitgelieferte Quick Start Guide gibt dazu auch noch einmal mehr Aufschluss und vereinfacht das Unterfangen.



Wie schon weiter vorn im Artikel geschrieben, kann die Software als netter Zusatz verstanden werden, der letztlich aber dann noch ein paar nette Details bietet. Nochmal deutlich angesprochen, unter Wasser kann der Sauger nicht „angesprochen“ werden, was schlicht an der physischen Fähigkeit eines Bluetooth-Signals liegt. Wer das möchte, der kann sich optional den Aiper HydroComm Pro oder Aiper HydroComm Pure kaufen. Beide sind Solar-betrieben und bieten eine Vielzahl an Funktionen.



Aber zurück zur Software-Anwendung: Man kann zwischen fünf verschiedenen Reinigungsprofilen wählen (Standard, Nur Boden, Nur Wände, Fokus auf die Wasserlinie und der Automatik-Modus). Eine Unterteilung der Reinigungsintensität in den jeweiligen Modi ist allerdings nicht möglich. Jede Einstellung bedingt natürlich auch einen veränderten Akkuverbrauch, zum Positiven und Negativen hin. Wer eine lange Akkulaufzeit präferiert, der kann bspw. den Automatik-Modus wählen. In diesem erkennt der Sauger den Grad der Verschmutzung und passt dann die Leistung der jeweiligen Komponenten automatisch an.
Ist der Reinigungsprozess abgeschlossen, gibt es final auch einen kleinen, wie lang der Vorgang gedauert hat. Eine Anzeige, wie viel Wasser man gefiltert hat, wie es bspw. Dreame anbietet, gibt es hier leider nicht. Bei einer Reinigungsfläche von 30 m² hat der S1 Pro in 104 Minuten den Boden gereinigt. Der Akku wäre locker nochmal in der Lage, eine zweite Runde zu drehen, ehe er dann wieder für rund 4 Stunden ans Ladegerät muss. Die Ladegeschwindigkeit kann im Übrigen als positiv gewertet werden, da hier eine physische Kabelverbindung existiert und man das Gerät vergleichsweise schnell wieder aufladen kann. Das Testbecken hatte im Übrigen eine Füllmenge von circa 32.000 Liter.
Filterleistung - Erfahrungswert
Natürlich ist es einfach, große Gegenstände einzusammeln bzw. aufzusaugen. Dank des sehr feinmaschigen Filternetzes wird aber speziell das Material aufgesaugt, welches gern durch Kinder im "Tobe-Modus" hereingetragen wird. Aber auch feiner Filtersand von etwaigen angeschlossenen Systemen lässt sich nicht immer vermeiden. Wie auf den Bildern zu sehen, hat das Gerät hervorragend gearbeitet. Subjektiv empfunden ist jener sogar noch etwas gründlicher in der Aufnahme von Feinpartikeln als der Dreame Z1 Pro. Blickt man im Detail auf die beiden Filter, wird zudem deutlich, dass feiner Filtersand eingesammelt und im Netz hängen geblieben ist – genauso wie man es vermutlich möchte, oder?
Großer Korb kann bequem ausgewaschen werden
Zusätzlicher Filter hat einiges an Feinpartikeln eingefangen
Der Akku wird über ein dediziertes bzw. proprietäres Anschlusskabel aufgeladen. Im Vergleich zum Dreame Z1 (Pro) erzielt man dank der physischen Verbindung eine höhere Ladegeschwindigkeit. Der Anschluss selbst wird sicher von einer Gummikappe verschlossen. Dennoch sollte man vor jedem Einsatz immer genau prüfen, ob dieser auch wirklich verschlossen ist.
Auf der nächsten Seite kommen wir zum abschließenden Fazit
Fazit
Der Aiper Scuba S1 Pro ist ein Poolroboter der aktuellen Generation. Gemessen an den Ausstattungspunkten und den damit verbundenen Preispunkten geht dieser aktuell als absolute Empfehlung durch.
Der S1 Pro bietet viele Modi und Funktionen, kombiniert das mit der Steuerung direkt am Gerät, die auch smart per App ergänzt wird und noch einige weitere Features bietet. Die Reinigungsmodi und die überzeugende Reinigungsleistung haben einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Die Ladeschnittstelle wird per Kabelanschluss umgesetzt, die im Nachgang wieder mit dem Stopfen verschlossen werden muss.
Das flexible Einsatzgebiet geht ihm auch die problemlose Verwendung in Aufstellpools zu, die mitunter immer ein wenig schwieriger zu handhaben sind. Fiberglas, Stein- oder Mosaik-Beschichtungen werden ohnehin perfekt gemeistert.
Für aktuell rund 900 Euro steht der S1 Pro im virtuellen Schaufenster. Gemessen am Leistungsspektrum und dem Feature-Umfang ist das mehr als ein faires Angebot. Der Dreame Z1 Pro oder Z1 liegen teilweise auf dem gleichen oder marginal teureren Niveau. Auch im Aiper-Universum gibt es noch aktuellere Sauger, die kosten allerdings deutlich mehr und haben nochmals Leistung vorzuweisen. Erwerben kann man den Sauger wie gewohnt bei Amazon.
Aiper Scuba S1 Pro