Lange wurde um die Kernfeatures der “neuen” Sandy Bridge-E Plattform spekuliert. Mit Erscheinen der neuen Reihe kehrt Gewissheit ein und eine Menge neue Funktionen im Prozessorkern. Das mit sechs Kernen ausgestattete Top-Modell Core i7-3960X kommt mit einem Grundtakt von 3,3 GHz daher. Der Basistakt, oder inzwischen auch als Baseclockrate bekannt, läuft mit einer Frequenz von 100 MHz. Der Turbo-Modus kann eine Taktfrequenz von 3,9 GHz erzielen und wird in drei Stufen reguliert. Der riesige L3-Cache von 15 MB untermauert Intels Absicht, mit dem vorgestellten Prozessor die Leistungskrone erlangen zu wollen. Die maximale Verlustleistung von 130 Watt übertrifft die eines Core i7-2600K um 40 Watt. Eine entsprechende Kühlung legt Intel in Form einer Wasserkühlung bei, um den designierten „Hitzkopf“ auf entsprechender Temperatur halten zu können. Mehr dazu aber im Kapitel Kühlung.
Wie schon seit der Einführung des Sockels 775 bekannt, setzt der Hersteller auf einen LGA-Sockel (Land-Grid-Array), welcher die Kontaktpins im Sockel verbaut hat und die Verbindung über die Kontaktflächen an der Unterseite des Prozessors herstellt. Im Falle des Sandy Bridge-E kommt dieser Sockel aber gleich mit sagenhaften 2011 Kontaktpins daher. Dies hat zur Folge, dass die Prozessorgröße auf ein beachtliches Maß ansteigt. Der Vergleich zu einem Sockel 1155 Sandy Bridge Prozessor verdeutlicht den Größenunterschied.
Architektur des Prozessors
Da sich Sandy Bridge-Extreme noch im „Tock“ von Intels „Tick-Tock“ Verfahren bindet, basiert die Prozessorstruktur im Grunde genommen auf die des Sandy Bridge. Soll also heißen, dass Sandy Bridge-Extreme ebenfalls noch im 32nm Prozess gefertigt wird. Die kleinere 22nm Struktur namens Ivy Bridge, so wird vermutet, soll am Ende des ersten Quartals 2012 präsentiert werden. Unter anderem soll diese PCIe 3.0 bieten, welches Interface beim Sandy Bridge-E nur bedingt implementiert wurde. Dazu aber später nochmals mehr.

Erfreulich hingegen ist die Quad-Channel Anbindung, welche für enormen Schub bei den Durchsatzraten sorgen soll. So können pro Kanal bis zu 12,5 GB/s und insgesamt ein Datenvolumen von 50 GB/s transferiert werden. Jedoch muss beachtet werden, dass der Arbeitsspeicher mit einem Takt von 1600 MHz betrieben wird, was nicht unbedingt die Leistungsspitze darstellt.

Da Intel geht bekannter Maßen sehr vorsichtig mit den Angaben bezüglich der maximalen Taktraten des Speichers um. Unter Beachtung einiger Details wird den RAM-DIMMs eine Freigabe von bis zu 2400 MHz erteilt. Diese Frequenz kann nur erreicht werden kann, wenn lediglich zwei RAM-Kanäle angesprochen bzw. nur zwei Module eingesteckt worden sind. Auch hier gilt, desto mehr Module auf dem Mainboard verbaut werden, umso schwieriger wird es, diese mit hohen Taktraten zu betreiben. Umso erfreulicher ist es aber, dass sehr viele Mainboard-Hersteller ihre Platine mit teils bis zu acht RAM-Bänken ausstatten und so theoretisch Maximalkonfigurationen möglich sind, bis das Betriebssystem den Dienst verweigert.
