Die Kontrahenten im Detail
Der Artikel soll zwar der exemplarischen den Einsatz eines Mesh-Netzwerkes beleuchten, um spätere Probleme oder Möglichkeiten mit den verschiedenen Systemen verstehen zu können, darf eine Momentaufnahme der einzelnen Geräte aber nicht fehlen.
Tenda Nova MW6 im Detail
Ein Nachteil eines Mesh-Netzwerkes ist, dass man in verschiedenen Räumen einen Satelliten oder Router aufstellen muss. Damit dies mit dem Tenda Nova MW6 so unauffällig wie möglich erfolgt, hat der Hersteller sich vom üblichen Design gelöst und stellt eine interessante Alternative an. Die drei Einheiten des Systems sind als Würfel gestaltet mit einer kantenlänge von 10cm. Auf den Flächen ist zudem eine Sicke eingefügt, sodass man denken könnte, es würde sich um einen 2x2 Rubik‘s Cube handeln.
Die drei Geräte des Sets sind dabei Eineiige Zwillinge. Die Rolle des Routers kann also sozusagen jeder drei Würfel einnehmen. Dazu sind auf der Unterseite zwei Ethernet-Ports vorhanden, von welchen der mittige als WAN Zugang fungiert. An den anderen Geräten kann dieser zusätzlich als kabelgebundener Gigabit Zugang zum Netzwerk eingesetzt werden. Neben den beiden RJ45 Buchsen ist noch der Stromanschluss vorhanden. Die Netzteile liefern eine Ausgangsspannung von 12v und maximal 1,5A, also eine Leistung von 18W. An einer der Ecken ist eine LED eingelassen, welche die Verbindungsgüte visualisieren soll. Der perfekte Aufstellungsort soll damit schnell gefunden werden. Dem Design geschuldet, sind die Antennen intern untergebracht. Wie viele man verbaut hat, bleibt Tendas Geheimnis. Fest steht, dass das aufgespannte Netzwerk WLAN nach b/g/n (2.4GHz) und n/a/ac (5GHz) funken soll. Bei der Geschwindigkeit gibt man für das 2.4GHz Netz maximal 300Mbit/s und für das 5GHz Netz maximal 867Mbit/s an.
Tenda bewirbt das Nova MW6 ähnlich wie Netgear das Orbi, unter anderem auch als "echtes Mesh". Ein Unterschied wird aber schnell offensichtlich. Der Hersteller setzt lediglich ein Dual-Band ein, also nur die beiden bereits aufgeführten. Untereinander kommunizieren die Geräte also über die gleiche Verbindung, die auch den Endgeräten zur Verfügung gestellt wird. Nichts desto trotz soll das System mit drei Würfeln 500 Quadratmeter abdecken können. Erweitert man das Set auf bis zu sieben Geräte, sollen sogar 1000 Quardratmeter mit WLAN versorgt werden können. Bildhaft stellt der Hersteller es so dar, als würde der gesamte Raum in eine große Blase mit WLAN eingehüllt werden, statt um jede Netzwerkerweiterung (z. B. Repeater) eine eigene Blase aufzubauen. Ist man ehrlich, betrifft dies allerdings eigentlich nur die SSID, also das Netzwerk an sich. Die Abdeckung ist weiterhin an die Reichweite der einzelnen Geräte gekoppelt, welche natürlich auch hier kugelförmig senden.
Auch bei der Usability zeigt man sich als Konkurrenz zu Netgear. Die App für Android (ab 4.0) und iOS (ab 8) ist hier allerdings eine Voraussetzung um das Netzwerk zu konfigurieren, kein zusätzliches Feature. Dennoch soll die App auch im Nachgang Infos und Einstellungen zulassen, auch von Unterwegs. Eine Kindersicherung gehört hier zu den genannten Features. Was man konkret vorfindet, wird im Verlauf dargestellt. Der letzte Punkt, welchen Tenda explizit bewirbt, ist die Smart Home Funktionalität. Konkret nennt man den Einsatz von Alexa, was erneut etwas von der Konkurrenz abgekupfert wirkt.
Netgear Orbi RBK23 im Detail
Beim Netgear Orbi RBK23 kommt das Hersteller-typische Vasen-Design zum Einsatz. Durch die Bauform sind sie insgesamt höher als die Tenda Geräte, dafür aber schlanker. Zudem spricht der Hersteller davon, dass man die Antennen im vertikalen Gehäuse besser ausrichten kann. Vier Antennen arbeiten pro Gerät im Inneren und Funken mit AC2200. Gemeint ist damit, dass das 2x2 Backhaul zwischen den Geräten mit 867 MBit/s funkt und für WLAN Endgeräte mit 867 MBit/s (5GHz) und 400 Mbit/s (2,4GHz) zur Verfügung steht. Überbrückt werden soll eine Fläche von 250m².
Das Set beinhaltet drei, zunächst gleich aussehende, Geräte. Im Gegensatz zum Tenda System gibt es hier allerdings wirklich einen Router. Dieser ist durch ein hellblaues Top gekennzeichnet, während die Satelliten auch oben Weiß sind. Unter der Abdeckung arbeitet eine Beleuchtung, welche die Signalstärke visualisieren soll.
Die Rückseite hält die Anschlüsse parat. Im Gegensatz zu den Tenda Geräten, kann man diese auch per Taster ausschalten und die Verbindungsuche starten. RJ45 Buchsen sind in der Anzahl identisch, jedoch ist beim Router nur eine für weitere Geräte nutzbar, da die andere benötigt wird um das WAN-Signal einzuspeisen. Das Netzteil ist ebenfalls mit 18W (12V, 1,5A) gekennzeichnet. Das Kabel ist dünner und leichter zu verlegen, wirkt aber auch weniger robust.
Netgear Orbi RBK50 im Detail
Zu sehen ist das RBK50 plus RBS50, was genau das gleiche wie das RBK53 ergeben würde. Die Vasen fallen deutlich größer aus, was vor allem an der gehobenen Bestückung liegt. Im Inneren arbeiten sechs Antennen. Das Triband wird hier auch mit AC3000 bezeichnet, da das 4x4 Backhaul mit 1733 MBit/s arbeitet. Die WLAN Geräte erhalten die gleiche Geschwindigkeit wie beim RBK23 und auch den anderen Mesh-Systemen der Orbi Serie.
Bei der Flächenabdeckung spricht man hier von 350m², liegt also auch noch unter den 500 versprochenen vom Nova MW6. Die Kennzeichnung des Routers wird ebenfalls durch ein blaues Top vorgenommen. Und auch die Beleuchtung ist identisch zum kleineren Set. Durch die gesteigerten Ausmaße ist es schon etwas schwieriger die Satteliten zu verstecken, ob man das unbedingt muss, liegt im Auge des betrachters.
Ein weiterer Unterschied zum RBK23 liegt beim Speicherausbau. Das RBK53 setzt 4GB Flash und 512MB RAM ein, das RBK23 nur 256 MB Flash und 512 MB RAM. Aufgestockt ist auch das Anschlussterminal. Als einziges System des Herstellers wird ein USB Anschluss geboten. Des Weiteren sind vier RJ45 Anschlüsse vorhanden, sodass man auch kabelgebunden viele Geräte vernetzen kann. Das Netzteil liefert 3,5A bei 12V, also 42W. Für ein 24/7 Gerät und das Mal zwei, wäre es schon nicht gerade wenig.