Monitortestsystem
Unser Monitortestsystem besteht aus einem Intel Core i9-12900K- auf einem MSI Z690 Uni-Fi und einer MSI RTX4080 Suprim X. Beim RAM setzen wir auf die Corsair Dominator Platinum DDR5.
Messungen
Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Messungen zurück. Bei allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter zum Einsatz. Damit ist es möglich, den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzise definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können.
Helligkeit / Kontrast
Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100 % Helligkeit, 50 % Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.
Im Messbereich muss sich der Monitor mit seinen direkten „Geschwistern“ und Vorgängern gegenüberstellen. Das wären hier der LG 45GR95QE und 45GS95QE. Beide Geräte sind ebenbürtig zu betrachten, wobei der 45GR95QE (aus 2022) nur mit 200 Nits Spitzenhelligkeit angegeben wurde. Der 45GS95QE stammt ebenfalls aus 2024 und hat auch 275 Nits in der Spitzenhelligkeit ausgewiesen bekommen.
Die Messungen untermauern die Herstellerangaben, im SDR-Bereich konnten wir 269 Nits ermitteln, die als Spitzenwert gelten. Die Farbdarstellung ist ausgesprochen gut und wie schon von den anderen OLED-Monitoren bekannt farbtreu. Der leichte Blaustich, den wir beim 45GR95QE anno 2022 festgestellt haben, ist in der Grundausrichtung nicht mehr vorhanden. Nach der Kalibrierung sieht das Bild ohnehin nochmal farbgenauer aus. Als Standard steht zudem ein Gaming-Profil im Fokus, welches leicht übersättigte, aber dennoch gut abgestimmte Werte mitbringt, die keinesfalls künstlich wirken, sondern beim Gaming kontrastreiche Bilder erzeugen.
Wer es etwas genauer möchte, der kann auch den hinterlegten sRGB-Modus auswählen, der laut Hersteller den DCI-P3 Farbraum zu 98,5% abdecken soll.
HDR-Spitzenhelligkeit
Im HDR-Betrieb ließ sich dem Monitor ein HDR-Peak-Brightness Wert von 610 Nits entlocken, wohlgemerkt nur im 10%-Ausschnitt auf dem Bild. Das dies aber schon fast OLED-typisch ist kennt man im Prinzip schon von den großen TV-Geräten die auch bei einer vollflächigen Ausleuchtung auch nur einen Bruchteil der Herstellerangabe erreichen. Bei einer möglichen HDR-Wiedergabe von Bildinhalten kann der Monitor aber auf jeden Fall seine Leuchtkraft unter Beweis stellen, auch wenn ironischer Weise die Zahlen ja nie lügen. Hier kommt auch sicher der Aspekt der selbstleuchtenden Pixel zum Tragen, die nochmal etwas mehr an Bildqualität bieten, jedenfalls bei Spieletitel.
Aber auch das Thema "Coating" ist hier ein großer Punkt. Man kennt es ggf. bei OLED-TVs fällt die Oberfläche des Panels meist glänzend / spiegelnd aus. Auch beim 45GS96QB hat man sich wieder für eine matte Beschichtung entschieden, welche der Diffusität der Leuchtkraft zuträglich sein soll. Subjektiv gesprochen hätte LG beim spiegelnden Panel bleiben sollen, nicht nur der praktischen Eigenschaften wegen, sondern auch auf Grund der Optik.
Farbraumabdeckung
Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert, sodass wir mit einem entsprechenden Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen können. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen. Nachfolgend die Messung mit dem Monitor-Setting „Gamer 1“ erstellt wurde.
Standardprofilmessung - Gaming 1
Im sRGB-Modus sieht das Ergebnis deutlich besser aus und die Farbdarstellung und kommt dem Werbeversprechen des Herstellers deutlich näher, auch wenn das Ergebnis nicht perfekt erscheint.
Profilmessung - sRGB-Modus
Desktop-Betrieb
Wer bis hierhin gelesen hat, wird natürlich auch wissen wollen, wie sich das Gerät im Windows-Betrieb schlägt. Die Frage lässt sich recht einfach beantworten. Die Pixelstruktur ist gut lesbar, scharf und hat kein Blooming wie frühere WOLED-Modelle vorzuweisen. Auf Grund der vergleichsweise geringen Pixeldichte kann es ggf. ein wenig ermüdend sein, auf Dauer, mit diesem Display an Texten zu arbeiten. Hier dürfte wohl der eigene Versuch Aufschluss darüber bringen, ob man dauerhaft damit agieren kann.