Gaming
Nun aber zum Wichtigsten und zur größten Stärke des Gerätes – natürlich dem Gamingbetrieb. Kurz und direkt gesagt: Jeder Titel und die Darstellung dessen sind ein absoluter Augenschmaus, der gestochen scharf dargestellt wird. Rein aus dem Bauchgefühl heraus formuliert, gibt es hier keinerlei Anlass zur Kritik. Die 360 Hz in der Bilddarstellung sind dann letztlich noch die Kirsche auf der Sahnetorte. Auch wenn man nominell nur eine Pixeldichte von 89 ppi vorzuweisen hat, sorgt das kleine Panel dafür, dass dies gar nicht ins Gewicht fällt. Spieltitel lassen sich genießen und die Bewegtbilddarstellung ist überragend. Vom Betrieb an aktuellen Konsolen haben wir abgesehen, da eh nur eine Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel unterstützt wird.
Inputlag (Eingangsverzögerung - BtW)
Mit dem 4K HDMI Video Signal Lag Tester von Leo Bodnar wird die Verzögerung gemessen, die ein Videosignal benötigt, bis es vom Eingang auf dem Monitor angezeigt wird. Diese Verzögerung wird allgemein als Eingangsverzögerung bezeichnet. Die Eingangsverzögerung (Input Lag) ist ein Nebeneffekt der Signalverarbeitung durch den Skalierer im Monitor sowie der internen Elektronik des Bildschirms.
Mit unseren gemessenen 1,1ms (BtW) in FullHD rangiert sich der LG 25GR75FG ganz vorn mit ein. Auch wenn die Messung am HDMI-Eingang vollzogen wurde, ist diese auch auf den Displayport übertragbar. Diese Messung folgt auch keinem Standard oder ist in irgendeiner Weise mit anderen Messungen (Hochgeschwindigkeitskameras) vergleichbar. Im Alltag ist eine merkbare Verzögerung während des Spielbetriebs, wie die Messungen es unterstreichen, nicht spürbar. Ehrlicherweise aber nicht messen konnten, da entsprechendes Equipment nicht vorhanden ist.
Ghosting
Mittels der Testseite www.testufo.com haben wir das Thema Ghosting nochmal als Beispiel durchgeführt. Mit bloßem Auge ist bei 360 Hz wahrlich kein Ghosting mehr zu sehen. Der Durchlauf mit den "vollen" 360 Hz sieht nahezu perfekt aus, auch wenn das hier dargestellte Bild dies leider nicht suggeriert.
Das Gleiche gilt dann aber auch für den aktivierten Nvidia ULMB-2 Modus, der maximal mit 240 Hz betrieben werden kann.
NVIDIA Reflex Latency Analyzer
Mit der Unterbringung der Reflex Latency Analyzer Technologie in dem G-Sync-Modul möchte Nvidia in Verbindungen mit schnellen Panels, wie dem hier vorstelligen 360Hz Modell, die perfekte Symbiose aus Befehlseingabe und Bildausgabe erreichen. Eben genau diese Latenzen entscheiden im E-Sport mal um Sieg oder Niederlage. Niedrige Latenzen lassen sich mittels schneller Hardware erreichen, denn eine zu langsame GPU braucht zu lange, um die eintreffenden Bilder zu bearbeiten. Aber auch ein 60Hz Monitor benötigt im Schnitt 6,9ms mehr an Zeit ein Bild aufzubauen, als es beim 360Hz Modell der Fall ist. Aber Nvidia geht mit der neuen Technik einen Schritt weiter und greift direkt in die Spiele Engine ein, optimiert somit on-the-fly die Latenz und macht die Werte mit einem schicken Overlay für jeden Nutzer sichtbar.
Das von Nvidia zur Verfügung stehende SDK müssen die Spiele-Entwickler aber auch implementieren, sodass bis dato nur eine Handvoll Spiele den vollen Funktionsumfang bieten. Darunter Games wie Call of Duty: Warzone, Valorant, Apex-Legenden oder auch Overwatch und der allseits beliebte Shooter Fortnite. Auch setzt die Nvidia Reflex Technologie Grafikkarten mindestens der Baureihe GeForce GTX 900-Serie voraus. Die volle Performance bzw. in den Genuss aller Features kommt man aber erst mit der 3000er-Reihe aufwärts. Wer sich über dazu nochmal genauer informieren möchte, denn das würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, kann alles zum Thema hier nachlesen.
Dank der Integration in das G-Sync-Moduls des 25GR75FG ist es mit dem Monitor möglich, die eigene System-Latenz zu messen. Vom Auslösen der Maustaste bis zum Darstellen der Aktion auf dem Bildschirm, wird dies in einem definierbaren Overlay angezeigt und gleichzeitig optimiert. Bei Fortnite zum Beispiel wird, sobald der Nutzer die Maustaste auslöst, dafür ein weißes Kästchen (der sogenannte Blitz) immer eingeblendet und der PC ermittelt darüber die Latenz zwischen Eingabe und Ausgabe.
Aktiviert sind laut dem Nvidia Overlay die Latenzen in Fortnite um ca. 35 % gesunken, für die Mehrheit online wohl kaum spürbar, weil man nicht mit diesem Anspruch aktiv ist. Für eine kleine Anzahl an Nutzern kann dies den Unterschied ausmachen. Das 360Hz Panel ist beim Thema Geschwindigkeit atemberaubend, selbst bei extrem schnellen Manövern war das Bild steht stabil und die Gegner hervorragend ausmachbar.
Nvidia ULMB-2 (Ultra Low Motion Blur 2)
ULMB-2 (Ultra Low Motion Blur) ist eine erst kürzlich von Nvidia vorgestellt Technologie, welche das Bilderlebnis nochmal verbessern will. Aktuell gibt es eine recht überschaubare Anzahl von Geräten, welche dieses Feature mit implementiert bekommen hat. Die komplette Liste dazu findet man bei Nvidia direkt. Auch die Kriterien sind recht anspruchsvoll gestrickt. Was macht dies nun? An Hand unseres 360 Hz Monitors soll diese Nvidia-Funktion nun in der Lage sein, die Bildwiederholrate bis zu 1440 Hz (bei einem 360 Hz Monitor wie dem LG 25GR75FG) „hochzuskalieren“, also rein rechnerisch.
Damit soll laut Nvidia eine deutliche Steigerung der Bewegungsklarheit erzielt werden. Der Artikel von Nvidia selbst geht dazu nochmal tiefer drauf ein. Nachfolgend haben wir ein Beispielclip eingebunden, der den Vergleich darstellen möchte. Umfangreiche Informationen bietet Nvidia in einem Artikel an.
Der Fokus richtet sich dabei ganz klar an die eSports-Szene. Wenn man nicht direkt mit Messindikatoren herangeht, war der Unterschied, im Falle des LG 25GR75FG und aus subjektiver Sicht, nicht direkt zu merken. Denn ein kleines Manko hat die Geschichte, man muss die native Bildfrequenz von 360 Hz auf 240 Hz herunterstellen um ULMB-2 nutzen zu können. Darüber hinaus reduziert sich auch noch die Bildhelligkeit um 30-40 %. Der technische Ansatz dahinter ist auf jeden Fall sehr interessant und wird sicher auch künftig noch ausgebaut werden, jedoch dürfte er für die breite Masse nicht von sehr großem Interesse sein, kann bei der Zielgruppe aber sicher den einen oder anderen Unterschied ausmachen. Wie heißt es so oft? Haben ist besser als brauchen!