Monitortestsystem
Unser Monitortestsystem besteht aus einen Intel Core i9-12900K- auf einem MSI Z690 Uni-Fi und einer MSI RTX4080 Suprim X. Beim RAM setzen wir auf die Corsair Dominator Platinum DDR5.
Messungen
Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Messungen zurück. Bei allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter zum Einsatz. Damit ist es möglich den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzise definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können.
Helligkeit / Kontrast
Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100% Helligkeit, 50% Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.
Bei unseren Messungen zeigt der LG Monitor, dass er die "Versprechen" vom Datenblatt grundlegend einhält. In der Kalibrierungsmessung wurden die 200 cd/m² nicht ganz erreicht, dafür aber unter anderen Messparametern. Der Kontrast- und Schwarzwert sind OLED-typisch auf einem exponentiell perfekten Niveau bzw. einfach "Schwarz". Der ermittelte Weißpunkt ist sehr gut getroffen. In der Grundausrichtung haben die Game-Profile einen etwas zu ausgeprägten Blaustich, der sich mittels der Kalibrierung einfach anpassen ließ. Generell neigen diese Modi dazu etwas zu satt in der Farbdarstellung aufzutreten. Wer es etwas genauer möchte, der kann auch den hinterlegten sRGB-Modus auswählen, der laut Hersteller den DCI-P3 Farbraum zu 98,5% abdecken soll. Im direkten Vergleich mit allen bisher getesteten Monitoren schneidet das Gerät in dieser Disziplin am „schlechtsten“ ab. ABER: man muss hier ganz klar sagen, dass die subjektive Wahrnehmung eine ganz andere ist als wenn man Edge-LED, Direct-LED, VA- oder TN-Panel vor sich hätte – also besser als die Werte es suggerieren.
Im HDR-Betrieb ließ sich dem Monuitor ein HDR-Peak-Brightness Wert von 633 Nits entlocken, wohlgemerkt nur im 10%-Auschnitt auf dem Bild. Das dies aber schon fast OLED-typisch ist kennt man im Prinzip schon von den großen TV-Geräten die auch bei einer vollflächigen Ausleuchtung auch nur einen Bruchteil der Herstellerangabe errreichen. Bei einer möglichen HDR-Wiedergabe von Bildinhalten kann der Monitor aber auf jeden Fall seine Leuchtkraft unter Beweis stellen, auch wenn ironischer Weise die Zahlen ja nie lügen. Hier kommt auch sicher der Aspekt der selbstleuchtenden Pixel zum Tragen, die nochmal etwas mehr an Bildqualität bieten, jedenfalls bei Spieletitel. Aber auch das Thema "Coating" ist hier ein großer Punkt. Man kennt es ggf. bei OLED-TVs fällt die Oberfläche des Panels meist glänzend / spiegelnd aus. Beim 27GR95QE hat man sich für eine matte Beschichtung entschieden, welche der Diffusität der Leuchtkraft zuträglich sein soll. Subjektiv gesprochen hätte LG beim spiegelnden Panel bleiben sollen.
Farbraumabdeckung sRGB
Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert, sodass wir mit einem entsprechenden Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen können. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen. Nachfolgend die Messung mit dem Monitor-Setting „Gamer 1“ erstellt wurde.
Standardprofilmessung - Gaming 1
Im sRGB-Modus sieht das Ergebnis deutlich besser aus und die Farbdarstellung und kommt dem Werbeversprechen des Herstellers deutlich näher, auch wenn das Ergebnis nicht perfekt erscheint.
Profilmessung - sRGB-Modus
Desktop-Betrieb
Wer bis hierhin gelesen hat wird natürlich auch wissen wollen wie sich das Gerät im Windows-Betrieb schlägt. Die Frage lässt sich recht einfach beantworten. Auf Grund der verwendeten Panel-Art (WOLED), die wohlgemerkt eine andere Subpixelstruktur aufweist als man sonst von "klassischen" OLEDs gewohnt ist, zeigt sich die Darstellung von Schriften im Desktop-Betrieb nicht so knackig scharf wie man es gern hätte. Diese wirken zum Teil leucht körnig wenn nicht sogar ausgefranzt. Die hier vorliegende Subpixelstruktur ist als RWBG (Rot-Weiß-Blau-Grün) ausgeführt. Der Gamer der jetzt das maximale Bildergebnis beim Zocken haben möchte, der dürfte sich daran aber wohl weniger stören. Hier muss man wohl auf eigene Erfahrungen vertrauen und überlegen ob diese kleine aber vorhandene Pille schlucken will.