Menüoberfläche
Das Menü wird mittels elektrostatischen Tasten (berührungsempfindlich) aufgerufen und bietet einige Funktionen. Die an der Gehäuseunterkante untergebrachten Steuerungstasten sind, bis auf den Powerbutton, unsichtbar gekennzeichnet.
Erst durch das Berühren geben sie ihre Funktionen auf dem Display frei. Der Umgang funktioniert im Alltag nach kurzer Eingewöhnungszeit problemlos, dank der einfachen Aufmachung und der intutiven Struktur.
Der Kontrast aus dunklen Hintergrund und heller Schrift lässt sich einwandfrei ablesen. Für die Farbwiedergabe stehen die vorgefertigten Modi sRGB, Paper, Movie, DICOM und auch zwei Slots für benutzerdefinierte Einstellungen zur Verfügung. Aber auch Funktionen wie ECO, Overdrive, Interpolation, OSD-Sprachen werden hier angeboten und das Menü lässt im Office-Sektor keine Wünsche offen.
Office / Praxis KVM-Switch
Im Arbeitsalltag eines Redakteurs gehört der Monitor wohl mit zur wichtigsten Ausstattung auf dem Schreibtisch. Schließlich "glotzt" man den ganzen Tag auf dieses Ding und da sollte Helligkeit, Auflösung und Ergenomie schon gut zusammen spielen. Das gelingt dem EIZO EV2490 auch überzeugend. Das IPS-Panel schafft es trotz der recht geringen Pixeldichte von 93ppi, ein scharfes und gut lesbares Bild zu generieren, sei es bei Office-Anwendungen oder der reinen Bilddarstellung. Aber 24 Zoll und Full-HD ist jetzt kein Highlight und in der heutigen Zeit, wo 14 Zoll Notebooks über die gleiche Auflösung verfügen, nicht mehr State-of-the-Art. Für Office-Tätigkeiten in Word, Excel oder Outlook, das Browsen im Internet oder um private Schnappschüsse zu bearbeiten sollte das aber dennoch ausreichen. Wer produktiv mit dem Monitor arbeiten muss, meist viele Fenster offen hat wird mit dem EV2490 nicht glücklich werden.
Die maximal gemessene Helligkeit von 231 cd/m² ist bei heller Büroumgebung grenzwertig. Die 350 Nits vom EV2485 hätten dem Modell besser gestanden. In normalen Büroumgebungen oder im Home Office sollte die Helligkeit aber völlig ausreichen um das zugespielte Bild entsprechend kontrastreich abzubilden. Dazu gesellt sich die entspiegelte Oberfläche des IPS-Panels, welche selbst bei starken Lichtquellen im Hintergrund ein reflexionsarmes Arbeiten ermöglicht. Zusätzlich hilft auch die Auto-Eco View Funktion, welche mittels eines Sensors das Umgebungslicht ermittelt und die Bildschirmhelligkeit automatisch regelt, was nicht nur Energie spart sondern auch immer ein optimales Bild liefert. Trotzdem kann man manuell in die Helligkeitssteuerung eingreifen und so die Automatik korrigieren bzw. anlernen wie man die automatische Regellung bei entsprechenden Verhältnissen gerne hätte.
Das Highlight des EV2490 ist der integrierte KVM-Switch und die Dockingstation. Somit ist es kinderleicht, einen stationären Office-PC und ein mobiles Notebook zusammen an einem Monitor zu betreiben und die gleiche Peripherie zu verwenden. Somit wird ein PC / Notebook komplett nur über den USB-C-Port mit Strom, Netzwerk- und Bilddaten gespeist, ein weiterer Rechner dann über den USB-Upstream und HDMI oder dem DisplayPort verbunden. Maus und Tastatur müssen dafür am Monitor angeschlossen werden und der Ethernet-Anschluss mit dem entsprechenden Netzwerkkabel. In meinem Fall wurde der Redaktions-Computer über den DisplayPort-Eingang und USB-Upstream verbunden. Das Lenovo T490s Notebook wurde mit dem mitgelieferten USB-C-Kabel über den Thunderbolt 3-Anschluss mit dem Monitor gekoppelt. Und siehe da, ich kann nicht nur den Monitor nutzen für die Bildausgabe, die verbundene Periepherie funktioniert auch am Notebook, ich habe eine stabile Internetverbindung und das Notebook wird gleichzeitig geladen. Alles nur über das mitgelieferte USB-C-Kabel. Wenn ich den Redaktions-PC nutzen möchte, schalte ich einfach den Bildeingang am Monitor um und schon kann ich mit der gleichen Peripherie weiter arbeiten. Sehr Praktisch gelöst. Geladen wird ein Notebook mit maximal 70 Watt, mein Lenovo T490s zieht ungefähr 55-60 Watt und ist ähnlich schnell geladen wie mit dem original Netzteil, welches max. 65 Watt bereitstellen kann.
Gerade für Berufstätige die Mobil viel unterwegs sind, aber zuhause auf einen vielleicht leistungsstärkeren PC nicht verzichten möchten, bietet der EIZO damit eine smarte Lösung um mehrere PCs mit nur einem Monitor und gleicher Input-Hardware zu nutzen. Wem die Größe des Monitors nicht ausreicht, stellt sich einen zweiten hin und verbindet diesen mittels eines weiteren USB-C-Kabels. Die Daisy-Chain-Funktion im EV2490 macht den Monitor nicht nur zum Empfänger eines Bildes, sondern kann dieses auch an einen weiteren Monitor senden, solange die Bandbreite der verwendeten Grafikkarte dieses hergibt. Oder man holt sich gleich ein größeres EIZO-Modell, der EV3895 bietet auch einen KVM-Switch und hat eine Dockingstation mit maximal 85 Watt Ladefunktion integriert, bietet aber 38 Zoll und eine Auflösung von 3840 x 1600 Pixel.
Inputlag (Eingangsverzögerung)
Mit dem 4K HDMI Video Signal Lag Tester von Leo Bodnar wird die Verzögerung gemessen, die ein Videosignal benötigt, bis es vom Eingang auf dem Monitor angezeigt wird. Diese Verzögerung wird allgemein als Eingangsverzögerung bezeichnet. Die Eingangsverzögerung (Input Lag) ist ein Nebeneffekt der Signalverarbeitung durch den Skalierer im Monitor sowie der internen Elektronik des Bildschirms.
Beim Inputlag überzeugt der EIZO mit 1.8ms, für ein Office-Modell eine beachtliche Leistung. Fürs Zocken würde ich den Monitor aber nicht unbedingt empfehlen. Auch wenn der Fokus nicht auf den Gaming-Betrieb liegt, ist der EIZO, wie man auch beim geringen Ghosting sehen kann, für das ein oder andere Spielchen gewappnet, sofern die 60Hz der Bildwiederholrate dann reichen.
Ghosting
Mittels der Testseite www.testufo.com habe ich mir auch das Ghosting des EIZO-Monitors genauer angesehen. Ein Nachzieheffekt war nur gering wahrzunehmen und bei einer Runde CS:GO nicht subjektiv wahrnehmbar.