Neue Menüoberfläche / ähnlich wie in den TV-Geräten
Wie schon beim 27GP850-B festgestellt, hat auch die Menüoberfläche hat eine Frischzellenkur erhalten. Diese ist dem Gaming-OSD angelehnt, welches auch bei den LG OLED-Geräte der 2021er vorgestellt wurde. Mit dazu bekommt der Anwender jetzt auch eine Software, die quasi die physischen Schritte am Gerät über eine Software-Oberfläche erreichbar macht und das nervige "Gefummel" an der Rückseite des Gehäuses gewisser Maßen obsolet werden lässt.
Hier sind alle wichtigen Funktionen untergebracht und es bleiben keine Wünsche offen. Bei unserem Modell war das Menü aber teilweise etwas träge, nicht störend aber es wurde beim 27GP850-B durchaus flüssiger wahrgenommen.
Inputlag (Eingangsverzögerung)
Mit dem 4K HDMI Video Signal Lag Tester von Leo Bodnar wird die Verzögerung gemessen, die ein Videosignal benötigt, bis es vom Eingang auf dem Monitor angezeigt wird. Diese Verzögerung wird allgemein als Eingangsverzögerung bezeichnet. Die Eingangsverzögerung (Input Lag) ist ein Nebeneffekt der Signalverarbeitung durch den Skalierer im Monitor sowie der internen Elektronik des Bildschirms.
Mit unseren gemessenen 1,9ms (BtW) liegt der LG 27GP950-B etwas über dem kürzlich getesteten MSI Optix MAG274R2DE oder 27GP850-B. Aber er bewegt sich in einem erstklassigen Bereich und gehört zu den schnellsten Modellen, die unsere Redaktion bis jetzt vorstellig hatte. Auch wenn die Messung am HDMI-Eingang vollzogen wurde, ist diese auch auf den Displayport übertragbar.
Diese Messung folgt auch keinem Standard oder ist in irgendeiner weise mit anderen Messungen (Hochgeschwindigkeitskameras) vergleichbar. Im Alltag ist eine merkbare Verzögerung während des Spielbetriebs, wie die Messungen es unterstreichen, nicht spürbar.
Ghosting
Mittels der Testseite www.testufo.com habe ich mir auch das Ghosting des LG-Monitors genauer angesehen. Hier performate der 27GP950 auch sehr gut, es war mit em bloßem Auge nur ein minimales Ghosting ("Fast" Settings)zu sehen. Auch bei längerer Betrachtung war der Nachzieheffekt kaum erkennbar und nur mit der Kamera sichtbar.
In der Einstellung "Faster" wurde dann ein leichtes Ghosting wargenommen und somit ist bei 144Hz als optimale Einstellung "Fast" von unserer Seite aus zu empfehlen.
Ghosting bei 60Hz und der Einstellung "Fast"
Bei 60Hz ist ein Ghosting bei "Schnell" und "Sehr schnell" sichtbar. Das ist aber nur als Randnotiz zu verstehen. Der Großteil der Käufer wird den Monitor sicherlich eher bei 120Hz bzw 144Hz betreiben und das niemals zu Gesicht bekommen.
Gaming am PC
Aufgrund der UHD-Auflösung in Kombination mit der 27 Zoll Diagonale, liefert der 27GP950-B ein sehr scharfes Bild. Dank der G-Sync und FreeSync-Kompatiblität ist auch das Tearing so gut wie nicht vorhanden, egal ob der Bildschirm an einer Nvidia 1070Ti oder AMD 5700XT betrieben wurde.
Wichtig zu nennen ist auch, dass man die 144Hz (160Hz OC) zusammen mit der UHD-Auflösung nur ab einer Nvidia RTX 20xx oder AMD 5700XT aufwärts nutzen kann, da dies einen Displayport 1.4a vorraussetzt bzw. einen Displayport mit DSC-Unterstützung. Mit unserer 1070Ti von Nvidia sind maximal 120Hz drin, da der Displayport hier an seine Bandbreiten-Grenzen kommt. Daher unterstützt der Displayport "DSC" (Display Stream Compression) und es sind 144Hz bzw. die im OC-Modus 160Hz möglich.
Auch sollte man bedenken, das die Auflösung bei aktuellen Blockbuster-Titeln eine performante Grafikkarte vorrausetzt, um das volle Potenzial entfalten zu können. Wer für die Zukunft investieren möchte, Grafikkarten sind ja aktuell eher weniger gut bzw. sehr teuer zu bekommen, kann aber den 27GP950-B auch beim Zocken mit bspw. einer 1080p-Auflösung nutzen, denn auch abseits der nativen Auflösung ist das Bild gut und das Panel interpoliert dieses hervorragend.
Vergleich zwischen links UHD und rechts Full-HD Auflösung (100% Crop)
Hat man einmal die UHD-Auflösung genutzt will man diese ungern wieder runterstellen. Die hohe Detaildichte und Immersion überzeugt beim Spielen und selbst so "alte" Shooter wie Ghost Recon Wildlands sehen in der UHD-Auflösung erstklassig aus.
Vergleich zwischen links UHD und rechts Full-HD Auflösung (100% Crop)
Auf den Screenshots wurde nur "Mittel" bei den Details in den Menüeinstellungen gewählt, um bei UHD noch spielbare Frameraten zu erreichen (5700XT), aber selbst dort sieht man deutliche Unterschiede zur 1080p Auflösung. Die Framerate sinkt aber fast um die Hälfte und unterstreicht den Anspruch an eine leistungsstarke Grafikkarte.
Gaming an der PS5
Aber nicht nur am PC hinterlässt der LG-Monitor eine gute Figur. Dank der aktuellen HDMI 2.1 Schnittstelle, entfalten auch aktuelle Konsolen wie die PS5 ihre volle Pracht. Die meisten Funktionen der HDMI-Schnittstelle, wie eARC oder ALLM, sind zwar eher für den Betrieb an einem TV-Gerät wichtig, aber auch VRR geht gegen das Tearing (ähnlich wie G-Sync oder FreeSync) an. Auch HDR wird vom Monitor unterstützt und ist somit voll nutzbar.
Leider unterstützt die PS5 aktuell noch kein VRR, Insider vermuten das ein Update im Dezember 2021 erfolgen wird und so somit war diese Funktion für mich aufgrund einer fehlenden XBOX Series X nicht mögluch. Trotzdem harmonierte die PS5 mit dem Monitor und Spielen wie Red Dead Redemption 2, Spiderman Miles Morales oder Assassins Creed Valhalla wunderbar. Sie machten richtig Bock auf dem Monitor und überzeugten mit einem sehr klaren Bild und guten HDR-Effekten. Da der Monitor keine eigenen Lautsprecher mitbringt, muss man auf eine externe Audiolösung zurückgreifen, wie z. B. einem Kopfhörer oder dem Headset an der PS5 direkt.