Menü-Steuerung
Das Menü ist identisch mit dem des EV 2760, so wird es mittels elektrostatischen Tasten (berührungsempfindlich) aufgerufen und bietet einige Funktionen, auch wenn der Umgang etwas umständlich ist. Die an der Gehäuseunterkante untergebrachten Steuerungstasten sind, bis auf den Powerbutton, so gut wie unsichtbar gekennzeichnet. Erst durch das Berühren geben sie ihre Funktionen auf dem Display frei. Das funktioniert im Alltag nach kurzer Eingewöhnungszeit einfach, aber macht die Steuerung auch gleichzeitig unnötig kompliziert, wie es einfacher geht, zeigt zum Beispiel die Lösung des LG 27GN750 mit dem Joystick.
Die Oberfläche des Menüs des Eizo EV2795 ist einfach aber intuitiv gehalten. Der Kontrast aus dunklen Hintergrund und heller Schrift lässt sich einwandfrei lesen und es stehen einige Einstellungen zur Verfügung. Für die Farbwiedergabe stehen die vorgefertigten Modi sRGB, Paper, Movie, DICOM und auch zwei Slots für benutzerdefinierte Einstellungen zur Verfügung. Aber auch Funktionen wie ECO, Overdrive, Interpolation, OSD-Sprachen werden hier angeboten und lassen keine Wünsche offen.
Office-Betrieb
Im Arbeitsalltag eines Redakteurs ist der Monitor neben einem guten Stuhl und der richtigen Haltung wohl mit das wichtigste auf dem Schreibtisch. Schließlich "glotzt" man den ganzen Tag auf dieses Ding und da sollte Helligkeit, Auflösung und Ergenomie schon gut zusammen spielen. Das gelingt dem Eizo EV2795 auch überzeugend. Das IPS-Panel schafft es trotz der recht geringen Pixeldichte von 109ppi, ein scharfes und vorallem gut lesbares Bild zu generieren, sei bei Office-Anwendungen oder der reinen Bilddarstellung.
Dabei hilft auch die Auto-Eco View Funktion, welche mittels eines Sensors das Umgebungslicht ermittelt und die Bildschirmhelligkeit automatisch regelt, was nicht nur Energie spart sondern auch immer ein optimales Bild liefert. Trotzdem kann man manuell in die Helligkeitssteuerung eingreifen und so die Automatik korrigieren bzw. anlernen wie man die automatische Regellung bei entsprechenden Verhältnissen gerne hätte.
Dank der maximalen Helligkeit von 350 cd/m² laut Datenblatt (Messungen fallen etwas geringer aus) ist auch bei heller Büroumgebung das Display in der Lage, das Bild entsprechend Kontrastreich darzustellen. Dazu gesellt sich die entspiegelte Oberfläche des IPS-Panels, welche selbst bei starken Lichtquellen im Hintergrund ein reflexionsarmes Arbeiten ermöglichte.
KVM-Switch & Dockingstation
Das Highlight des EV2795 ist der integrierte KVM-Switch und die Dockingstation. Somit ist es zum Beispiel kinderleicht, einen stationären Office-PC und ein mobiles Notebook zusammen am Monitor zu betreiben und die gleiche Peripherie zu verwenden. Somit wird ein PC / Notebook komplett nur über den USB-C-Port betrieben, ein weiterer Rechenknecht über den USB-Upstream und ein Signalkabel für die Grafikausgabe mit dem FlexScan EV2795 verbunden. Maus und Tastatur müssen dafür am Monitor angeschlossen werden und der Ethernet-Anschluss mit dem entsprechenden Netzwerkkabel verkabelt.
In meinem Fall wurde der Redaktions-Computer über den DisplayPort-Eingang und USB-Upstream verbunden. Das Lenovo T490s Notebook wurde mit dem mitgelieferten USB-C-Kabel über den Thunderbolt 3-Anschluss mit dem Monitor gekoppelt. Und siehe da, ich kann nicht nur den Monitor nutzen für die Bildausgabe, die verbundene Periepherie funktioniert auch am Notebook, ich habe eine stabile Internetverbindung und das Notebook wird gleichzeitig geladen. Alles nur über das USB-C-Kabel. Wenn ich den Redaktions-PC nutzen möchte, schalte ich einfach den Bildeingang am Monitor um und schon kann ich mit der gleichen Peripherie weiter arbeiten. Viel praktischer kann man das nicht lösen. Geladen wird ein Notebook mit maximal 70 Watt, mein Lenovo T490s zieht ungefähr 55-60 Watt und ist ähnlich schnell geladen wie mit dem original Netzteil, welches 65 Watt maximal bereitstellen kann.
Gerade für Berufstätige die Mobil viel unterwegs sind, aber zuhause auf einen vielleicht leistungsstärkeren PC nicht verzichten möchten, bietet der Eizo EV2795 eine praktische Lösung um beide "Rechenknechte" mit nur einem Monitor und gleicher Input-Hardware zu nutzen. Wem die Größe des Monitors nicht ausreicht, stellt sich einen zweiten hin und verbindet dieses mittels eines weiteren USB-C-Kabels. Die Daisy-Chain-Funktion im EV2795 macht den Monitor nicht nur zum Empfänger eines Bildes, sondern kann dieses auch an einen weiteren Monitor senden, solange die Bandbreite der verwendeten Grafikkarte dieses hergibt. Oder man holt sich gleich ein größeres Eizo-Modell, der EV3895 bietet auch einen KVM-Switch und hat eine Dockingstation mit maximal 85 Watt integriert, bietet aber 38 Zoll und eine Auflösung von 3840 x 1600 Pixel. Den schauen wir uns in naher Zukunft auch genauer an...
Blickwinkel
Mit dem IPS Panel ist diese Disziplin für den Eizo EV 2795 ein Kinderspiel. Das Panel ist blickwinkelstabil und bei seitlicher Draufsicht ist eine Farbverfälschung erst ab einen sehr hohen Winkel sichtbar.