Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
PBO - Precision Boost Overdrive bzw. Game Boost
Der Precision Boost Overdrive erlaubt der CPU so viel Energie aufzunehmen, wie das Board sicher bereitstellen kann, um eine höhere Leistung zu erzielen. Die Leistungsausbeute fällt in der Regel aber nicht sehr hoch aus. Dennoch soll die Funktion wie immer angeschaut werden. Beim MSI MEG B550 Unify ist sie gleichzusetzen mit dem Game Boost. Statt pauschal einen Takt aufzuaddieren, wie es früher oft der Fall war, wird hier nur noch die benannte Funktion aktiviert. MSI bietet neben dem einfachen Aktivieren auch noch verschiedene Stufen an, welche in einem vergangenen Test aber kaum Unterschiede lieferten. Daher wurde auch nur mit aktivem PBO und Eco-Mode getestet. Hier zeigt sich, dass das Leistungsplus wirklich gering ausfällt. Die Punktzahl im Cinebench R15 steigt um 19 Punkte, was schon fast einer Messungenauigkeit gleich kommt. Die Leitungsaufnahme steigt gleichzeitig jedoch um 12 W. Eine echte Empfehlung kann mit dem AMD Ryzen 7 3700X also nicht aussprechen. Der Eco-Mode senkt die Leustungsaufnahme um 32 W auf nur noch 62 W, statt 94 W in der Serie. Dafür büßt man aber auch gut Leistung ein. Nur noch 1932 Punkte werden erreicht, also 184 weniger. Für den Alltag reicht die Leistung dann aber immer noch locker aus, mit dem Benefit, dass man nicht nur Energie einspart, sondern auch weniger ABwärme erzeugt. Für leise Systeme also auch keine schlechte Wahl.
PBO Modus | CB R15 Multi Score | CB R15 Multi Leistungsaufnahme CPU |
Auto | 2116 Punkte | 94 W |
Enable | 2135 Punkte | 106 W |
Eco 45W | 1932 Punkte | 62 W |
Folgend werden die PBO-Ergebnisse der verschiedenen Mainboards noch einmal verglichen. Man sieht gut, dass sich das MSI MEG B550 Unify in der Mitte einordnet und trotz der hochwertigen Spannungsversorgung sich nicht arg von bspw. dem MSI B550-A Pro absetzen kann.
Manuelles Übertakten
Das manuelle Übertakten brachte einen Takt von 4,3 GHz auf alle Kernen bei einer Spannung von 1,325 V zum Vorschein. Im Cinebench R15 sorgte dies für eine Punktzahl von 2244 Punkten, was zwei Punkte mehr als beim MSI B550-A Pro sind. Dieses brauchte allerdings 1,375 V für den selben Takt, weshalb auch die Leistungsaufnahme höher ausfiel. Beim Unify zieht die CPU 109 W aus der Steckdose, beim A Pro sind es hingegen 119 W.
RAM-Overclocking
MSI bewirbt das MEG B550 Unify damit, dass RAM mit 5100 MHz per XMP unterstützt wird. Aber nicht ganz so deutlich macht der Hersteller, unter welchen Bedingungen dies gilt. Denn egal Ob AMD Ryzen 4000G, 3000 oder 5000, die 5100 MHz werden offiziell nur dann unterstützt, wenn man nur ein Single-Rank-Modul verbaut. Allerdings soll man auch maximal 5600 MHz erreichen können, insofern es sich um einen Ryzen 4000G handelt. Im Dual-Channel mit Single-Rank Modulen ist der offiziell höchste Speed 4400 MHz, ebenfalls wenn man einen AMD Ryzen 4000G verbaut hat. Da die Anleitung bereits gedruck mit im Karton liefgt, ist eine Aktualisierung der Daten natürlich schwer möglich. Mit neuerem Bios kann sich also was getan haben.
Und das scheint es auch, wenn man sich die QVL des Boards anschaut. Hier wird auch das Crucial Ballistix Max DDR4-5100 Kit aufgeführt und zwar auch als Kit. Demnach sollte der Speicher auch mit dem AMD Ryzen 7 3700X per XMP seine Leistung abrufen können. Mit altem Bios war das nicht der Fall. Bevor der Highspeed-RAM überprüft wurde, wurde aber auch das normale Kit mit Samsung B-Dies auf die OC-Reserven geprüft. Erreicht wurde ein stabilier Takt von 4400 MHz bei CL18. Das ist schon einmal mehr als auf dem B550-A Pro, denn da wollte der RAM nur mit 4000 MHz laufen.
Das 5100er Kit wollte mit dem XMP nicht booten. Also wurde an den versprochenen Takt Schrittweise herangetastet. Angefangen bei 4400 MHz konnte so bis 5000 MHz ein stabilier Betrieb gewährleistet werden. Einen Schritt weiter und somit 5100 MHz wollte der bzw. das Board dann aber nicht mitmachen. RAM OC ist hier also schon möglich, aber ganz so einfach wie versprochen läuft ggf. dann doch nicht. Mit einer Ryzen 5000 oder 4000G CPU sähe es evtl. aber auch anders aus.
Temperatur-Test
Kurz wurde auch noch ein Temperatur-Test vorgenommen. Dazu wurde die CPU mit Prime95 In Large FFTs belastet. Die Raumtemperatur betrug dabei 24,7 °C. Die Spannungswandler starteten aus dem Idle mit einer Temperatur von 38 °C und stiegen auf 43 °C an. Hier stagnierte der Wert dann. Die hohe Anzahl der Phasen sorgt also für eine gute Verteilung und lässt die MOSFETs bei einer hohen Effizienz laufen. Viel Abwärme hat man mit den 105W TDP CPUs auch nicht zu erwarten.