Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
PBO - Precision Boost Overdrive
Der Precision Boost Overdrive kann auf dem MSI B450 Tomahawk Max in verschiedenen Stufen eingestellt werden. Man kann den Mechanismus aus- oder einschalten und zwischen vier Leistungssteigernden Stufen whälen. Zudem gibt es einen Energiesparmodus. Alle diese Optionen setzen sozusagen ein Powerlimit fest, welches die CPU entweder entfesselt oder einbremst. Folgend kann man das anhand des Serienzustands (Auto) sowie Enable und dem Eco-Modus gut sehen.
PBO Modus | CB R15 Multi Score | CB R15 Multi Leistungsaufnahme CPU | CB R20 Multi Score | CB R20 Multi Leistungsaufnahme CPU |
Auto | 2105 Punkte | 87 W | 4815 Punkte | 88 W |
Enable | 2172 Punkte | 112 W | 4967 Punkte | 117 W |
Eco 45W | 1889 Punkte | 56 W | 4368 Punkte | 56 W |
Aktiviert man das PBO steigt die Leistung in Cinebench R15 und R20 Multi um ~3,3%, was nicht wirklich viel ist, aber kostenlos und ohne gorßen Aufwand. Kehrseite ist aber, dass die Leistungsaufnahme deutlich steigt. Im R15 Benchmark um ~28,7% und im R20 um ~33%. Hier sollte man sich also wirklich überlegen, ob einem der kleine Leistungsgewinn dies Wert ist.
Der Eco-Mode wird seiner Bezeichnung wirklich gerecht. Die Leistungsaufnahme wurde bei gedeckelten 56W für die CPU gemessen, was ~36% weniger als im Serienzustand sind. Die Leistung sinkt im gleichen Schritt um ~10%. Wie man sehen kann, arbeitet die CPU hier als deutlich effizienter. Zum Vergleich: Der AMD Ryzen 7 2700X benötigte auf dem MSI B450M Mortar 189W (Gesamtsystem) für 1819 Punkte, während es beim MSI B450 Tomahawk Max und dem Ryzen 7 3700X im Eco Mode 107W (Gesamtsystem) für 1889 Punkte sind.
Game Boost
Der Game Boost ist ein einfaches Vorgehen um der CPU noch mehr Leistung zu entlocken. Das Board übertaktet die CPU hier automatisch. Beim AMD Ryzen 7 3700X wird der Takt um 600 MHz angehoben. Hiermit wurden im Cinebench R15 199 Punkte im Single-Core- und 2196 Punkte im Multi-Core-Test erreicht. Die Leistungsaufnahme betrug dabei 110W im Multi-Test. Vergleicht man das mit der Leistung des PBO, ist due Umsetzung als sehr positiv zu betrachten. Das war nicht immer so, ging der Game Boost sonst schon mit einer krassen Erhöhung der VCore einher. Hier funktioniert das ganze aber an sich ganz gut, auch wenn man sich auch hier aus dem effizienteren Bereich der CPU herausbewegt.
Manuelles Übertakten
Beim manuellen Übertakten wurde wieder die geringste Spannung für einen All-Core-Takt von 4,2GHz gesucht. Diese wurde mit 1,33V gefunden. Damit liegt das Board auf einem ähnlichen Niveau wie das ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3, welches dafür 1,32V benötigte. Insgesamt brachte diese Einstellung fast die exakte Leistung wie der Game Boost. Im Cinebench R15 wurden 2206 Punkte bei 109W Leistungsaufnahme erreicht, also ein minimales Plus. Mit dieser Einstellung erlangt im Single-Core Run jedoch weniger Leistung, da die Boost-Mechanismen ausgehebelt werden. Im CB R20 wurden 5084 Punkte erreicht.
Auch das RAM-OC wurde auf dem Board erprobt. Der Hersteller spricht von 4133 MHz per XMP, was in Ermangelung eines passenden Kits so nicht verifiziert werden konnte. Allerdings ließ sich das verbaute Kit mit 4133MHz betreiben. Darüber hinaus gab es allerdings Probleme, sodass nicht weiter getestet wurde. Das hat auch den Grund, dass die Geschwindigkeit der Infinity Fabric der Zen 2 CPU auch auf dem B450 Board vom RAM bzw. dem Teiler abhängt. Möglich waren Einstellungen wie bspw. DDR4-3600 CL14-14-14-34 oder DDR4-3800 CL18-18-18-38, welche direkt im Bios unter den Memory Try It! Profilen vorlagen. Die Tabelle zeigt, wie sich die verschiedenen Profile auf die Speicherleistung auswirken. Natürlich kann man hier manuell immer noch mehr rausholen, aber es sollte hier nur gezeigt werden, dass MSI sich mit den Profilen mittlerweile etwas mehr Mühe gibt. Bei den Profilen wird dabei auch immer der IF-Takt angegeben, welcher vorliegend immer 1:1 umgesetzt wurde. Das RAM-OC über 3800MHz konnte nicht mehr mit diesem Teiler betrieben werden, sodass die Latenz des Speichers wieder deutlich zugenommen hat bzw. hätte und daher keine Beachtung erfahren hat.
Speicher-Settings | Lesegeschwindigkeit | Schreibgeschwindigkeit | Latenz |
3200 MHz CL14-14-14-34 | 46607 MB/s | 25599 MB/s | 72,3 ns |
3600MHz CL14-16-16-36 | 51282M B/s | 28799 MB/s | 68,1 ns |
3600MHz CL14-15-15-35 | 51746 MB/s | 28799 MB/s | 67,9 ns |
3600MHz CL14-14-14-34 | 51931 MB/s | 28800 MB/s | 68,0 ns |
3800MHz CL18-18-18-38 | 53973 MB/s | 30399 MB/s | 65,6 ns |
Insgesamt bringt das Beschleunigen der IF-Geschwindigkeit hier mehr, als die strafferen Timings. Der Cinebench R15 Multi-Run profitiert im Zusammenspiel mit den festen 4,2 GHz nur wenig. Von 2206 Punkte ging es auf 2212 Punkte. Im 3D Mark Firestrike zeigte sich, dass kein Leistungsplus zu verbuchen ist, was etwas merkwürdig erscheint. Tuning der Sub-Timings sollte hier jedoch einen Schub bringen können. Ein paar echte Ryzen-RAM-Tuning-Profile für Samsung B- oder Micron E-Dies wären schon schön, wobei sich natürlich nicht jedes Speicher-Kit gleich verhält.