Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
PBO - Precision Boost Overdrive
Der Precision Boost Overdrive sollte eigentlich genau aufzeigen, welche Kraftreserven theoretisch im vorliegenden Mainboard vorhanden sind. Denn Ryzen CPUs übertakten sich eigentlich automatisch, sobald mehrere Faktoren erfüllt werden. Hierzu gehört nicht nur die Temperatur, sondern auch die Leistungsaufnahme. Die PBO-Funktion lockert zweitgenanntes bzw. hebelt die Werksvorgaben aus, sodass die CPU mehr "Raum zum Durchatmen" hat. Bei den Ryzen Prozessoren der 3000er Serie ist dies allerdings etwas weniger effektiv, als noch bei den 2000er CPUs. Denn selbst der attestierte Boost-Takt wird nicht immer erreicht. Schaut man beim ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 in die entsprechende Sektion, dann findet man dort verschiedene Parameter für den PBO vor. Folgende Tabelle stellt die verschiedenen Modi nebeneinander auf und vergleicht deren Effekt bzgl. der Leistungssteigerung und auch der Leistungsaufnahme.
PBO Modus | CB R15 Multi Score | CB R15 Multi Leistungsaufnahme CPU | CB R20 Multi Score | CB R20 Multi Leistungsaufnahme CPU |
Disable | 2142 Punkte | 102 W | 4941 Punkte | 104 W |
Auto | 2134 Punkte | 101 W | 4894 Punkte | 103 W |
Enable | 2137 Punkte | 101 W | 4894 Punkte | 104 W |
Advanced | 2148 Punkte | 100 W | 4873 Punkte | 103 W |
Eco 45W | 2051 Punkte | 87 W | 4690 Punkte | 85 W |
Die verschiedenen PBO Einstellungen haben, wie man anhand der Tabelle erkennen kann, zwar eine Funktion, aber die Leistungsfreigabe wirkt schon fast willkürlich. Die Energieaufnahme bleibt bei fast jeder Konfiguration identisch und die Punktzahlen variieren nur geringfügig, wobei ohne PBO (disabled) sogar beinahe die höchste Leistung erzielt werden konnte. Der Eco Modus ist im Bios zwar nicht an dieser Stelle zu finden, wurde der vollständigkeit aber auch eingefügt. Hier wird tatäschlich der Wert, der im Bios für eine 65W CPU angegeben wird (87,7W) fast exakt erreicht. Dass der Leistungseinbruch dabei nicht so groß wie beim MSI MEG X570 ACE ist, welches das Powerlimit stärker deckelte, sollte selbsterklärend sein. Dennoch kann man mit dieser Funktion im Alltag Energie sparen, ohne deutlich an Leistungeinzubüßen bzw. im Alltag keine spürbaren Abstriche zu machen.
Manuelles Übertakten
Beim manuellen Übertakten sollte wieder ein stabiler Takt von 4,2 GHz auf allen Kernen erreicht werden. Beim MSI MEG X570 ACE wurde dazu eine Spannung von 1,32V benötigt, weshalb dies als Startpunkt/Anhaltspunkt gewählt wurde. Auf dem ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 konnte von diesem Wert ausgehend einer Verringerung auf 1,25V erfolgen. Die Leistungsaufnahme lag hier dann im Cinebench R15 bei 96W. Erzielt wurden 2206 Punkte, womit man ein effizienteres Tuning erhalten hat, als mit dem PBO. Beim RAM gab es interessanter Weise ein Profil für den eingesetzten Corsair Dominator Platinum RGB. Durch dieses wird die Frequenz auf 4200 MHz angehoben und die Timings auf CL18-18-18-38 festgelegt. Das alles erfolgt bei 1,45V. Im Cinebench wurde bei Serientakt damit 2127 Punkte erreicht, also sogar weniger als normal. Das liegt am etwas schlechteren Teiler bzw. des geringeren Taktes der Infinity Fabric. Mit manuellem Setting konnten auch 3800 MHz 1:1 mit der Infinity Fabric betrieben werden. Die Timings wurden dabei auf CL16-16-16-34 gestellt, ohne die Subtimings zu verändern. Hiermit konnten nun 2140 Punkte im Cinebench R15 erreicht werden. Vom anderen OC Setting ausgehend, konnte die Lesegeschwindigkeit von 49990 auf 54866 MB/s und die Schreibgeschwindigkeit von 28752 auf 30342 MB/s gesteigert werden. Die Latenz verringerte sich im gleichen Zug von 74,5 auf 65,3ns.