Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
PBO - Precision Boost Overdrive
Der Precision Boost Overdrive sollte eigentlich genau aufzeigen, welche Kraftreserven theoretisch im vorliegenden Mainboard vorhanden sind. Denn Ryzen CPUs übertakten sich eigentlich automatisch, sobald mehrere Faktoren erfüllt werden. Hierzu gehört nicht nur die Temperatur, sondern auch die Leistungsaufnahme. Die PBO-Funktion lockert zweitgenanntes bzw. hebelt die Werksvorgaben aus, sodass die CPU mehr "Raum zum Durchatmen" hat. Bei den Ryzen Prozessoren der 3000er Serie ist dies allerdings etwas weniger effektiv, als noch bei den 2000er CPUs. Denn selbst der attestierte Boost-Takt wird nicht immer erreicht. Schaut man beim MSI MEG X570 ACE in die entsprechende Sektion, dann findet man dort verschiedene Parameter für den PBO vor. Folgende Tabelle stellt die verschiedenen Modi nebeneinander auf und vergleicht deren Effekt bzgl. der Leistungssteigerung und auch der Leistungsaufnahme.
PBO Modus | CB R15 Multi Score | CB R15 Multi Leistungsaufnahme CPU | CB R20 Multi Score | CB R20 Multi Leistungsaufnahme CPU |
Disable | 2076 Punkte | 86 W | 4743 Punkte | 89 W |
Enable | 2118 Punkte | 103 W | 4840 Punkte | 105 W |
Mode 1 | 2104 Punkte | 102 W | 4850 Punkte | 104 W |
Mode 2 | 2148 Punkte | 112 W | 4929 Punkte | 116 W |
Mode 3 | 2144 Punkte | 112 W | 4916 Punkte | 116 W |
Mode 4 | 2128 Punkte | 118 W | 4877 Punkte | 122 W |
Eco 45W | 1879 Punkte | 57 W | 4298 Punkte | 57 W |
Wie man erkennen kann, entfesselt die PBO Funktion den AMD Ryzen 7 3700X nur geringfügig bzw. erkennt man, dass man sich ein kleines Plus an Leistung zum Teil mit einer deutlichen Steigerung der Leistungsaufnahme erkauft. Ob einem das Wert ist, muss jeder selbst für sich entscheiden. Interessant ist auch, wie wenig Energie die CPU benütigt, wenn man den Eco-Modus aktiviert. Am Anfang kann man hier sogar 45W auf dem Leistungsmesser ablesen, bevor dieser auf 57W springt. Für den Alltag, sollte die volle Leistungsfähigkeit der CPU nicht benötigt werden, auf jedenfall ein schneller Weg etwas Energie einzusparen.
Game Boost
Der Game Boost sollte vielen bekannt sein, zumindest denjenigen, die sich für MSI Mainboards der jüngeren Vergangenheit interessiert oder besessen haben. Per Wahlschalter wird der CPU mehr Takt verpasst und im selben Zug auch die Spannung erhöht. Die Stufe kann dabei per Drehregler auf dem Board oder im Bios gewählt werden.
Wir wollten die Stufen natürlich überprüfen, vor allem um zu sehen wie die VCore jeweils behandelt wird. Jedoch war bereits die dritte Stufe (Stufe 4) nicht mehr stabil. Das lag nicht unbedingt an der gewählten VCore, denn diese ist mit ~1,3875V für 4,25 GHz nicht unbedingt sehr niedrig gewählt. Jedoch ist unersere CPU scheinbar nicht sehr Taktfreudig. Die Stufe 1 bietet mit dem 3700X bereits 4,15 GHz bei 1,35V und die Stufe 2 4,2 GHz bei 1,36V. Ein kurzer Durchlauf des Cinebench R15 zeigte, dass bereits Stufe 1 mehr Leistung erzielt als jede der PBO Funktionen. Dabei explodiert die Leistungsaufnahme nicht einmal- Gemessen werden konnten 114W für die CPU bei 2165 Punkten im Cinebench R15 und 4993 Punkte bei 117W im Cinebench R20. In der zweiten Stufe, als bei 4,2 GHz änderte sich an der Leistungsaufnahme nichts, jedoch wuchs die Punktzahl in CB R15 auf 2200 und in CB R20 auf 5034 an.
PBO Modus | CPU-Takt | CB R15 Multi Score | CB R15 Multi Leistungsaufnahme CPU | CB R20 Multi Score | CB R20 Multi Leistungsaufnahme CPU |
Stufe 1 | 4,15 GHz | 2165 Punkte | 114 W | 4993 Punkte | 117 W |
Stufe 2 | 4,2 GHz | 2200 Punkte | 114 W | 5034 Punkte | 117 W |
Stufe 4 | 4,25 GHz | 2223 Punkte | 114 W | Crash | 127 W |
Manuelles Übertakten
Mit etwas gedämpfter Stimmung was die OC-Fähigkeit unserer CPU angeht, ging es an das manuelle Übertakten. Als Ziel wurden hier die 4,2 GHz auserkoren, da diese scheinbar mit adäquater Spannung erreicht werden könnten. Nachdem 1,3V zu wenig waren, konnten 1,32V bereits als stabil ausgemacht werden. Danach ging es an den RAM. Da wir diesen auf der Intel Plattform bereits mit 4600 MHz betreiben konnten, waren die Erwartungen auch hier hoch. Und so konnten wir schnell einen Takt von 4400 MHz erreichen, was eine Übertaktung von 1200 MHz darstellt. Um den RAM-Teiler nicht unnötig zu setzen wurden auch andere Settings ausporbiert. Als gutes Alltags-Setup dürfte bspw. 3600 MHz CL14 fungieren. An den Ergebnissen im Cinebench änderte das RAM-OC nichts, jedoch konnte AIDA64 deutliche Abweichungen bei der Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers feststellen. Hier standen nun 51470 MB/s lesend, 28786 MB/s schreibend, 49550 MB/s beim Kopieren und eine Latenz von 67,6 ns auf dem Zettel.