Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
OC Genie
Der OC Genie ist eine Funktion, welche im Bios mit nur einem Klick aktiviert werden kann. Hierdurch werden die Turbo-Stufen leicht angepasst und auch die Spannung leicht erhöht. Diese landet bei unserer CPU auf 1,24V. Die Taktstufen des Intel Core i5-9600K sind folgend aufgelistet. Für andere Prozessor-Modelle fallen die Stufen anders aus.
Ausgelastete-Kerne | Serie | OC-Genie |
1 | 4,6GHz | 4,7GHz |
2 | 4,5GHz | 4,6GHz |
3 | 4,5Ghz | 4,6GHz |
4 | 4,4GHz | 4,5GHz |
5 | 4,4GHz | 4,5GHz |
6 | 4,3GHz | 4,4GHz |
Insgesamt sieht man, dass jede Stufe ein plus von 100MHz erhält. Groß bemerkbar machen sollte sich dies nicht. Im Cinebench R15 stieg die Punktzahl von 1085 auf 1105, bei einer Leistungszunahme von 110W auf 139W. Begründet werden kann dies damit, dass die CPU eine deutlich höhere Spannung erfährt. Dies kann damit begründet werden, dass es unter den CPUs eine gewisse Streuung gibt, welche MSI mit der deutlichen Spannungserhöhung alle einschließen will. Ob das wirklich so sein muss, müsste man mit einer vielzahl von CPUs validieren, was uns so nicht möglich ist. Hat man keine Ahnung von OC, kann man den OC-Genie mitnehmen. Setzt man sich kurz mit der Thematik auseinander, macht ein manuelles Overclocking aber schon mehr Sinn.
Manuelles Übertakten
Beim manuellen Übertakten haben wir uns als Ziel die magischen 5 GHz auf die Fahne geschrieben. Dieser Wert ist mit den Intel Core-Prozessoren der neunten Generation eigentlich fast immer erreichbar. Die Temperaturen sind hier auch wieder etwas besser, da der Hersteller die CPUs im P0 Stepping (nativer Achtkern-Die) wieder verlötet. Als Herangehensweise haben wir uns diesmal angeschaut, was das Board von sich aus an Spannung anlegt, wenn man den All-Core-Turbo stetig erhöht. Die VCore liegt im Serienzustand mit 1,128V an. Eine Erhöhung des Turbos von 4,4GHz auf 4,7GHz steigert diese bereits auf 1,228V. Bei 4,8GHz sind es bereits 1,256V und bei 5GHz letztendlich 1,348V, was uns etwas zu hoch erscheint. Von diesem Wert aus hieß es dann, eine Absenkung bis zum stabilen Minimum zu finden. Dieses erreichten wir bei 1,275V. Im gleichen Schritt haben wir die Loadline Calibration auf 3 gestellt, damit die Spannung auch unter Last diesen Wert hält. Unter Last konnten wir in Windows somit 1,28V auslesen.
Wie immer sollte der Cinebench R15 als Leistungsindiz herhalten. Hier konnten die 1085 Punkte im Serienzustand auf 1244 Punkte gesteigert werden. Die Leistungsaufnahme erhöhte sich im gleichen Schritt von 110W auf 160W. Da durch die Aktivierung des XMP auch die Bus Speed auf 100,8 MHZ erhöht wird, liegen die 5GHz übrigens nicht glatt an, sondern sogar eher Richtung 5,04GHz. Auch in SuperPi bringt die Übertaktung einen messbaren Leistungsschub. Beide Zeiten fallen deutlich kürzer aus. Ein kurzer Blick in den internen Benchmark von CPU-Z zeigte, dass die CPU mit sechs Threads hier den AMD Ryzen 5 1600 mit 12 Threads überholen kann. Vor allem ist aber die SIngle-Core Leistung beeindruckend. Mit anderen Tests decken sich diese Ergebnisse aber nicht unbedingt.
Auch beim Speicher wurde etwas OC betrieben. So wurde das Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 Kit von vornherein mit dem XMP betrieben, was auch eine Anhebung des BCLK auf 100,8 MHZ zur Folge hat. Sollten sich die Ergebnisse des Boards zu anderen Z390 Brettern unterscheiden, könnte dies auch hieran liegen. Doch die 3200 MHZ des RAMs sollten nicht das Ende der Fahnenstange darstellen. Zunächst haben wir ausprobiert, welches der Memory Try It! Settings stabil betrieben werden konnte. Hier hat der Hersteller erfreulicherweise deutlich ausgedünnt und die Settings scheinbar auch gleichzeitig etwas angezogen. Maximal war hier der Betrieb mit 4000 MHZ bei CL17 möglich, was schon nicht schlecht ist, dafür, dass man mehr oder weniger nur einen Klick machen muss. Manuell konnte mit dem RAM ein Takt von stabilen 4133 MHz bei CL19-21-21-41 bei 1,4V erreicht werden. Auch 4266 MHz konnten gebootet werden, liefen jedoch nicht stabil.
Zuguterletzt haben wir mit beiden OC-Settings noch einmal den 3DMark Firestrike durchlaufen lassen. Hier konnten die Ausgangswerte ebenfalls gesteigert werden, was keine Überraschung war. Der Gesamt-Score wurde von 10079 Punkten auf 10332 Punkte angehoben, während der Physic-Score von 12785 Punkten auf 16314 Punkte anwuchs. In FPS bedeutet dies im Physic-Test eine Steigerung von 40,59 FPS auf 51,97 FPS. Da wir uns im GPU-Limit bewegen, würde eine potentere Grafikkarte von der CPU-Leistungsspritze deutlicher profitieren.
Temperaturen
Die Temperaturen wurden auch kurz überwacht. Das Augenmerk sollte natürlich auch den Sensoren des Boards liegen und nicht auf der CPU. Sagen lässt sich aber, dass der Noctua NH-U12A (mit einem Lüfter) keine Probleme mit dem Intel Core i5-9600K hat. Eine 30 minütige Auslastung des Systems mit Prime (29.3) brachte im Serienzustand eine CPU-Temperatur von 62°C zum Vorschein. An den Spannungswanderln wurde dabei eine Temperatur von 67°C gemessen. Die Kühler wurden zwar sehr warm, konnten aber nachwievor angefasst werden. Etwas kritisch könnte aber sein, dass der seitliche Kühler halb unter dem I/O-Cover liegt und es daher unter diesem zu einem Wärmestau kommen könnte.
Richtig verifizieren konnten wir dies allerdings nicht, auch wenn das Cover fühlbar schon an Wärme zunahm. Bei der Sockeltemperatur wurden 48°C gemssen, alle anderen Werte (System, M.2, PCIe, PCH) bewegten sich unterhalb von 30°C. Auch die Effektivität des M.2-Kühlers sollte kurz betrachtet werden. Dazu wurde HD Tune benutzt. Die Temperaturen der Samsung 960 Evo erhöhten sich im Laufe es gesamten urchlaufs von 26°C auf 29°C und 37°C auf 51°C am anderen Messpunkt. Da der Kühler auch mit dem PCH-Kühler verbunden ist, aber auch weil der M.2 Steckplatz am Chipsatz angebunden ist, wurde auch eine Erhöhung der Temperatur des Z390 erwartet. Hier blieb der Anstieg von 27°C auf 30°C aber sehr gering.