Detailansichten ohne Verkleidungen
Um einen freien Blick auf das PCB erhaschen zu können, müssen einige Schrauben entfernt werden, was auch am integriertem I/O Schild liegt. Vor allem diese und die beiden M.2 Shield Frozr Schrauben verlangen dabei nach einem kleinen bzw. feinen Schraubendreher. Gerade für den SSD-Kühler ist dieser unabdingbar, sodass man das passende Werkzeug auch dem Board beilegen könnte.
Spannungsversorgung
Dass sich etwas an der Energieversorgung geändert hat, erwähnten wir bereits. Dies macht sich nicht nur anhand der Anzahl der Spulen bemerkbar, sondern auch an den beiden CPU-Stromanschlüssen. der 8- und 4-Pin stellen nun bis zu 540W für die CPU bereit. Die Phasen wurden also dementsprechend überarbeitet. Als Controller kommt dabei ein uP Semiconductor uP9521P zum Einsatz, welcher in einer 5+1 Konfiguration arbeitet.
Dies kann man daran ausmachen, dass insgesamt 11 Spulen gezählt werden können. Zehn davon sind für die VCore und eine für die IGPU abestellt. Da der Controller diese Anzahl an Phasen nicht steuern könnte, kommen Doppler zum Einsatz (auf der Rückseite), sodass also fünf gedoppelte Phasen vorhanden sind. Jede echte Phase besteht dabei aus einem 4C029 (higside) und einem 4C024 (lowside) MOSFET. Diese werden bspw. auch beim MSI X470 Gaming M7 AC eingesetzt, wenn auch in höherer Anzahl. Die Phase für die IGPU setzt sich aus einem 4C029 und zwei 4C024 MOSFETs zusammen. Insgesamt also ein sehr ordentlicher Aufbau, welcher unserer Meinung der hohen Leistungsangabe des Herstellers gerecht wird und sicherlich keine Probleme mit einem Intel Achtkerner haben sollte, wobei dies noch zu testen gilt.
HiFi-Ausbau
Als Audio-Codec kommt ein Realtek ALC1220P zum Einsatz, welcher sich unter einem EMI Schild verschanzt. Weiterhin setzt man auf Filter von Nichicon und einen Kopfhörerverstärker von Texas Instruments (OP1562). Für die weitere Klangaufbereitung setzt MSI Nahimic 3 ein, welches nun über den Microsoft Store heruntergeladen werden muss. Grundsätzlich ist der Audio Boost 4 ein ordentlicher Aufbau, welcher auch auf deutlich höher angesiedelten MSI Boards verwendet wird. Für den durchschnittlichen Gamer mit gutem Headset sollte er zufriedenstellend sein.
Kühler und Blenden
Die Kühler sind bis auf den M.2 Kühler sind nicht deutlich größer geworden, lautet unsere Einschätzung ohne den Vorgänger aktuell vorliegen zu haben. Für den Ausbau der Energieversorgung sollten sie allemal ausreichend sein. Die silbernen Kühler wirken dabei so, als hätte man das Aluminium einfach nur gestrahlt, um die vorliegende Oberfläche zu erzeugen. Gut ist die Qualität des I/O Covers zu bewerten. Auch wenn es aus Kunststoff besteht, wirkt es haptisch und optisch hochwertig.
Kurzes Fazit
Das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon wirkt direkt auf den ersten Blick so, als würde MSI es in der Qualität eine Stufe anheben wollen. Zwar waren die alten Generationen keines Falls schlecht, aber die optischen Elemente wirken einfach etwas wertiger. Dies macht sich bspw. beim M.2 Kühler bemerkbar, welcher viel größer ausfällt. Auch das I/O Cover wirkt durch den dickeren Einsatz von Kunststoff hochwertiger. Ansonsten sind es auch die kleinen Dinge, wie das nun alle SATA Anschlüsse abgewinkelt sind, die uns zu der Meinung der gesteigerten Wertigkeit verleiten. Der Spannungsausbau ist auch so betrachten. Nicht weil die Stromanschlüsse erweitert wurden, sondern weil die MOSFETS in dieser Konstellation gut ausgewählt wurden.
Was wir hier auch schon sagen können, ist, dass MSI sich auch der Software angenommen hat. Das Dragon Center wird künftig die zentrale Schnittstelle darstellen. Was sich genau dahinter verbirgt, werden wir noch genauer im Test zeigen. Ob sich die positiven Aspekte des hier gezeigten MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon auf andere Platinen übertragen lassen, wird sich noch zeigen. Ebenso muss sich das Board auch noch wirklich unter Beweis stellen. Wir sind jedenfalls gespannt.