Fazit
Es ist immer etwas schwierig ein objektives Fazit zu ziehen, wenn man ein Produkt mit sehr viel Vorfreude erwartet. Und genau das war beim MSI MEG X399 CREATION der Fall. Bei der ersten Vorstellung machte sich bereits ein Funkeln in den Augen breit, welches auch beim Auspacken noch anhielt. Der Enthusiasmus flachte dann aber langsam ab. Doch warum? Doch keine High-End Platine? Eigentlich schon bzw. ja, das CREATION ist ein Top-Mainboard. Das kann macht sich vor allem durch den hervorragenden Spannungsausbau bemerkbar und die massiven Kühler. Auch der M.2 Frozr sowie der M.2 XPander-AERO sind sehr gut gelungen und stellen einen Mehrwert dar. Positiv kann man auch nennen, dass sehr viele OC und Diagnose Möglichkeiten geboten werden. Gleiches gilt für die Beleuchtung, welche OnBoard und auch per Header sehr umfangreich sind. Umfangreich ist auch die Anzahl der Fan-Header und besonders sind die drei externen Temperatursensoren zu nennen. Dass man das Flashback+ Feature einsetzt, finden wir super. Und auch, dass man die WLAN Geschwindigkeit im Verlgeich zum MSI X399 Gaming Pro Carbon AC deutlich erhöht hat, istt ein Pluspunkt.
Die Liste der positiven Aspekte ist also doch sehr lang. Warum also dass nicht ganz zufriedene Gefühl? Das liegt zum einen daran, dass MSI lediglich einen USB 3.1 Gen2 Anschluss verbaut. Selbst Boards, die nur 1/6 kosten (z. B. das ASUS Prime B350-Plus) bieten schon doppelt so viele, wenn auch nur per B350 angebunden statt des schnelleren ASM3142 wie hier. Aber für uns ist es einfach unerklärlich, warum MSI die Ausgänge des X399 nicht für das Backpanel ausgereizt hat. Ein kleines Manko könnte man auch darin sehen, dass zwar zwei Gbit Ports vorhanden sind, aber ein 200€ günstigeres ASRock X470 Taichi Ultimate bietet einen 10Gbit Anschluss. Auch beim HiFi-Ausbau hätte man gerne etwas mehr bieten können. Es wirkt fast so, als hätte man sich beim X470 Gaming M7 AC mehr Mühe gegeben.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Pluspunkte deutlich überwiegen und die negativen Aspekte vielleicht auch der zu hohen Erwartungshaltung geschuldet sind. Würden wir einen AMD Treadripper 2990WX Einsatz wirklich in Betracht ziehen, wäre das CREATION aktuell unsere erste Wahl, denn der Spannungsaufbau sucht einfach seines Gleichen und sollte den 32-Kerner am besten bzw. vielleicht sogar als einziges richtig bedienen können. Was etwas zwiespältig ist, ist die Ausrichtung. Wir dachten bei "Creation" an eine Workstation-Basis, wozu der XPander-AERO auch sehr gut passt. Dennoch zählt es zur MSI Enthusiast Gaming-Serie und bietet viele OC Funktionen. Also mal wieder ein kleiner Fall von "weder Fleisch noch Fisch" wie damals beim MSI B350I Pro AC. Man kann aber schon sagen, dass das Board die Grätsche hier deutlich besser meistert und beiden Lagern gerecht werden sollte.
Mit aktuell ~480€ gehört es zu den teureren Vertretern dieser Zunft. Nur das ebenfalls recht neue Gigabyte X399 AORUS Extreme spielt in ähnlichen Sphären und nur das ASUS ROG Zenith Extreme fristet weiterhin noch einmal ein Stück darüber sein Dasein. Ein Schnapper ist das MSI MEG X399 CREATION also wirklich nicht, obwohl man das bei keiner der TR4 Platinen sagen könnte. In Anbetracht des einzigartigen Spannungsaufbaus, ist das Board aber dennoch eine klare Empfehlung für extreme Systeme und hat sich zudem den Gold Award verdient.
MSI MEG X399 CREATION | ||
Mainboard Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | ![]() |
+ Extremer Spannungsaufbau | - nur einmal USB 3.1 Gen2 |
Weitere interessante Mainboard-Testberichte:
▪ Test: MSI B450I Gaming Plus AC
▪ Test: Biostar Racing B360GT3
▪ Test: ASUS ROG Strix B350-I Gaming
▪ Test: ASUS ROG Strix Z370-F Gaming
▪ Test: ASUS ROG Zenith Extreme
▪ Test: MSI X399 Gaming Pro Carbon AC
▪ Test: ASUS ROG Strix X370-F Gaming
▪ Test: ASUS ROG Strix X299-XE Gaming
▪ Test: MSI X299 XPower Gaming AC
▪ Test: MSI X299 Gaming M7 ACK
▪ Test: Biostar Racing X370GT7
▪ Test: MSI X370 XPower Gaming Titanium