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Viele designtechnische Freiheiten hatte ASUS beim ROG Strix B350-I Gaming auf Grund der geringen Größe nicht. Dem Farbschema ist man insgesamt allerdings treu geblieben. Ein schwarzes PCB mit Linierungen sowie graue Kühler könnte man als typisches Strix-Erkennungsmerkmal beschreiben. Im Vergleich zum MSI B350I PRO AC wird aber schnell deutlich, dass ASUS erneut (vgl. vertikalen Spannungsaufbau beim ASUS Maximus VII Impact) zu einer speziellen technischen Umsetzung gegriffen hat.
Eine besondere Herausforderung stellt es beim Mini-ITX Format nicht nur dar, dass alle Komponenten ihren Platz finden, sondern vor allem auch, dass es bei den beengten Platzverhältnissen nicht zu thermischen Problemen kommt. Wird wenig Platz also auch noch mit einer opulenten Spannungsversorgung gepaart, kann es schnell brenzlig werden. ASUS hat beim vorliegenden Board daher auch einen Kühler konstruiert, welcher sich zum Backpannel abwinkelt. Ähnlich hat MSI dies beim B350I PRO AC auch umgesetzt, dort allerdings mit kleinerem Kühler und einem zweiten auf der SoC Versorgung. Hier wird es durch die Konstruktion zum Geduldsakt, will man den 8-Pin EPS Stecker im verbauten Zustand, womöglich noch im winzigen DAN A4 SFX, einstöpseln.
Gleiches gilt auch für die SATA3 Stecker. Zwei der vier sind zwar leicht zugänglich am Rand platziert, die anderen beiden allerdings zwischen DRAM und PCIe x16 Slot eingekeilt. Das war beim MSI Mainboard besser gelöst. Im Vergleich zu diesem bietet das ASUS Brett aber einen großen Vorteil: Ein zweiter M.2 Steckplatz. Auf der Rückseite wird zwar nur eine Anbindung via PCIe x4 2.0 geboten, insgesamt könnte man aber ggf. auf verkabelte SATA SSDs verzichten. Auf der Vorderseite findet man nämlich etwas versteckt den zweiten M.2 Steckplatz. Dieser kann NVMe SSDs mit 4x 3.0 Lanes entweder direkt an die CPU anbinden oder auch mit SATA M.2 SSDs umgehen. Zudem wird ein hier verbautes Modul gekühlt.
Das Backpanel fällt regelrecht karg aus. Viermal USB 3.1 Gen1, zweimal USB 3.1 Gen2 als Typ-A, Ethernet, WIFI-Terminal sowie drei analoge Klinkebuchsen findet man vor. Der Grund, warum links keine weiteren Buchsen vorzufinden sind, liegt vermutlich an der Bestückung auf dem PCB. Neben den USB Buchsen befindet sich nämlich der PWM Controller der Spannungsversorgung. Ein kleines Highlight bietet das Backpanel aber dann doch. Die Klinkebuchsen sind nämlich dem Anschluss entsprechend von innen farbig beleuchtet. Beim ASUS ROG Zenith Extreme hatten wir dieses Feature auch schon gesehen, finden es aber auch hier sehr cool. Auf Video-Ausgänge wurde gänzlich verzichtet. Raven Ridge APUs können hier also nicht auftrumpfen. Die Platine richtet sich somit eher an "richtige Zocker" mit dedizierter Grafikkarte, statt den Low-Budget Gamer.