Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Übertaktungs-Profile
Wie wir bereits erwähnten, hat ASUS wieder zwei Profile im Bios und AI Suite hinterlegt, welche mit TPU I und TPU II benannt wurden. Zudem hat man im BIOS noch die Möglichkeit die ASUS Optimal und den Strom Sparen-Modus zu wählen. Alle Modi haben wir uns kurz angeschaut. Fangen wir mit den beiden BIOS-Optionen an. Im Strom-Spar-Modus wird der Multiplikator für den All-Core-Turbo auf 35 gestellt, also wie im Serienzustand. Die Spannung wird dafür 1,199V gesenkt. Im Idle hat dies zur Folge, dass die Leistungsaufnahme um 1W sinkt. Unter Last sind es hingegen 3W weniger. Insgesamt also wenig Veränderung. Wählt man ASUS Optimal wird der All-Core-Turbo auf 3,775GHz angehoben.
Um diesen Takt zu erreichen wird eine Spannung von 1,341V angelegt. Die Leistungsaufnahme steigt im Cinebench R15 auf 187W, wobei aber nun aber auch 1670 Punkte erreicht werden. Kommen wir zu den TPU Profilen. Bei TPU I handelt es sich um die identischen Einstellungen wie unter ASUS Optimal. TPU II legt noch einmal eine Schippe drauf. Ohne die Spannung noch einmal zu erhöhen (blieb auf 1,341V), liegen hier nun 3,825GHz an, welche sich im Cinebench R15 durch 1685 Punkte äußerten. Der Verbrauch stieg dadurch auf 191W. Insgesamt sind die TPU Profile sehr human zu Werke gegangen und die Spannungen unbedenklich. Wer sich nicht gut auskennt oder sich nicht mit den OC Funktionen auseinandersetzen will, kann hier sehr einfach, schnell und vor allem kostenlos noch etwas mehr Leistung aus seinem System quetschen.
Automatisches Übertakten
Im AI Suite findet man auch eine automatische Übertaktung. Hier wird der Takt Schritteweise angehoben, wobei auch die Spannung erhöht wird. Dann wird die CPU belastet, um die Stabilität zu gewährleisten. Im gleichen Atemzug kann auch das Lüfter-Setup und die Spannungsversorgung automatisch konfiguriert werden. Wir haben die 5-Way Optimization durchlaufen lassen und einen Takt von 4GHz bei maximal 1,504V erreicht. Für unseren Geschmack deutlich zu viel. Für ein schnelles Ausloten ist das Tool eventuell nützlich, jedoch raten wir davon ab, dass System im Alltag mit solchen extremen Settings zu betreiben.
Manuelles Übertakten
Nachdem wir dem Mainboard die Kontrolle überlassen hatten, sind wir zum manuellen Übertakten übergegangen. Schrittweise haben wir uns dabei wieder unseren gesetzten Zielen genähert. Besonders interessierte uns natürlich wieder, welche Spannung nötig ist, wie viel Leistungszuwachs zu erwarten ist und wie die Leistungsaufnahme dabei ansteigt. Das BIOS ist für dieses Vorgehen zwar gut strukturiert und einfach zugänglich, wir haben uns dennoch für den Ryzen Master entschieden. Stabil lief unsere Platine bei 3,9GHz erst bei 1,325V, was identisch zum MSI X370 XPower Gaming Titanium ist. Dies hat zwar auch sechs Phasen, diese sind allerdings komplett anders aufgebaut. Für 4GHz wurde in unseren Reihen ein negativ Rekord mit 1,425V eingefahren. Zwar gibt AMD diese Spannung noch frei, allerdings nicht mehr für den 24/7 Betrieb. Anmerken müssen wir dabei auch, dass der MOSFET-Kühler dabei extrem heiß wird. Ein aktiver Luftstrom ist unserer Meinung nach unumgänglich.
Damit man die Werte einordnen kann, zeigt folgendes Diagramm noch einmal die benötigten Spannungen der anderen AM4 Platinen.
Auswirkungen bei der Leistung und Verbrauch
Um kurz aufzuzeigen, welchen Einfluss die Taktsteigerung auf die Leistung, aber auch Leistungsaufnahme, hat, haben wir für 3,9GHz und 4,0GHz noch einmal Cinebench R15 durchlaufen lassen und dabei die Punkte, als auch die Leistungsaufnahme notiert. Nachstehend also zunächst die erreichten Punkte in cb. Das Mini-ITX Mainboard schlägt sich insgesamt eher durchschnittlich bzw. unauffällig.
Bei der Messung der Leistungsaufnahme unter OC kann das kleine Mainboard sich ebenfalls ins Mittelfeld schlagen. Auf Grund der recht hohen Spannungen eigentlich eher überraschend. Aber auch hier gilt es zu sagen, dass die aufgenommene Leistung nicht nur in System- sondern auch in Wärmeleistung umgesetzt wird. Kühlung ist also das A und O.