Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
OC Genie
Der OC Genie 4 ist ein integriertes OC Profil, welches das System etwas performanter machen soll, ohne dass man dazu groß was einstellen muss. Man kann diese extra Leistung entweder im Bios aktivieren oder aber auch im Command Center. Die Mehrleistung fällt jedoch wirklich nicht sehr hoch aus. Anders als beim MSI Game Boost geht der OC Genie 4 sehr konservativ zu Werke. Der Basistakt wird dabei scheinbar auf 4,4GHz erhöht, was dem Turbotakt auf allen sechs Kernen entspricht. Dieser wird um 100MHz erhöht. Gleiches gilt auch für die anderen Taktstufen. Das Plus an Takt erkuft sich der OC Genie 4 dabei mit einem leichten Spannungsaufschlag auf 1,2V. Im Vergleich mit den 1,08V Serie geht das in Ordnung, ist aber nicht sehr effizient.
Manuelles Übertakten
Nicht wundern, beim MSI Z370 Gaming Plus findet man das gleiche Versprechen wie beim PC PRO. Auch hier soll hohes OC im Möglichen der Platine liegen, dank des vierphasigen Spannungsaufbaus und der Load-Line-Calibration (LLC). Wir haben uns aber aus zwei Gründen etwas zurückgehalten. Erstens handelt es sich bei der CPU um eine Leihgabe von MSI (Hier gilt es noch einmal danke zu sagen), weshalb wir sie nicht quälen wollten und zweitens kämpfen Budget-Mainboards bei OC oft mit hohen Temperaturen. Statt also die 5GHz ins Visier zu nehmen, haben wir uns auf 4,9GHz geeinigt. Diesen Takt haben wir erfolgreich und stabil bei eingestellten 1,265V erreicht. Unter Last wurde eine Spannung von 1,272V angezeigt, was identisch zum PC PRO ist. Jedoch wurde dort die Spannung durch einen Droop erzeugt, hier durch eine umgekehrte LLC. Wir nehmen an, dass sich das Board automatisch die LLC im Mode 3 gesucht hat, da dies mit unseren Tests zur LLC ca. übereinstimmt. Übrigens ist die Spannung nur in 0,005V Schritten einstellbar. Der Spielraum für Feintuning wird dadruch eingeschränkt, aber nicht störend, meinen wir. Die Stabilität wurde zunächst mit dem Benchmark der Intel Extreme Utility (Intel XTU) überprüft, woraufhin ein Custom Run mit Prime 29.4 anstand. Die schnellen Lastwechsel im Intel XTU führte dabei auch zu Spulenfiepen, jedoch war es gefühlt leiser als beim PC PRO.
Auch den Speicher haben wir übertaktet. Zum einen konnte unser Corsair Vengeance LPX Quad-Kit das XMP Profil mit 3200MHz ohne Probleme umsetzen. Zum anderen musste das Board aber auch mit den Corsair Vengeance RGB DDR4-3600 umgehen können. Auch hier machte das XMP keine Probleme. Per Memory Try It! waren 4000MHz bei CL18 möglich, womit der versprochene Takt auch erreicht wurde. Mit etwas Anpassung waren im "quick and dirty" Verfahren sogar 4133MHz machbar.
Für eine Einschätzung der benötigten Spannung, haben wir die verschiedenen Probanden in der folgenden Grafik gegebnübergestellt. Hier gilt es noch abzuwarten, wie sich die anderen Mainboards schlagen werden, bevor man eine Aussage bzgl. des vorliegenden Mainboards trifft.
Auswirkungen bei der Leistung und Verbrauch
Natürlich haben wir uns auch wieder angeguckt, wie dier Erhöhung der Taktrate die Leistung der CPU begünstigt. Hier musste der Cinebench R15 herhalten, welcher alle Kerne gleichmäßig auslastet. Der Leistungszuwachs vom Serientakt zum OC-Takt von 4,9GHz ist in folgendem Diagramm dokumentiert.
Dabei haben wir uns auch angeschaut, wie sich die Leistungsaufnahme mit der anliegenden Übertaktung ausgewirkt hat. Beim MSI Z370 Gaming Plus fällt der zusätzliche Energiehunger scheinbar realtiv gering aus, sogar noch einmal etwas geringer als beim PC PRO. Schon fast erschreckend ist dabei, dass der Unterschied wie in jedem anderen Test annähernd gleich zum PC PRO ausfällt.
Was das Übertakten angeht, lässt sich also nichts anderes sagen als beim PC PRO. In Maßen ist es durchaus möglich. Man sollte aber hier besonders die temperaturen im Auge halten. Die Kühler wurden stark erwärmt und die Spannugnswandler sind nicht unbedingt das, was man als extrem hochwertig beschreiben würde. Auch hier konnten wir bei schnellen Lastwechseln Spulenfiepen wahrnehmen, meinen aber behaupten zu können, dass es etwas geringer ausgefallen ist als beim PC PRO. Serienstreuung könnte der entscheidende Begriff sein.