Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Dass es sich beim MSI B350I Pro AC eher um eine Platine für den produktiven Einsatz handelt, sieht man auch anhand der verbauten OC Funktionen. Denn während die größeren Mainboards bzw. die Gaming-Boards des Herstellers oft mit dem Game Boost versehen sind, kommt hier "nur" der OC Genie als automatische Übertaktungsfunktion zum Einsatz. Manuelles Übertakten ist jedoch auch realtiv umfangreich. Zumindest werden alle wichtigen Regler angeboten, welche eine moderate Taktanhebung zulassen. Nicht vergessen darf man, dass die Kühler der Spannungswandler sehr klein ausfallen. Hohe Lasten können diese also sowieso nicht bewältigen bzw. nicht über einen langen Zeitraum.
OC Genie 4
Der OC Genie arbeitet sehr konservativ. Denn hier wird der Takt beim Ryzen 7 1700X nur auf 3,6GHz angehoben. Im Cinebench konnten mit der Aktivierung 1586 Punkte erreicht werden, was nur leicht über den Werkssettings liegt. Jedoch steigt die Leistungsaufnahme dabei nicht an. 178W konnten wir dabei ablesen. Ohne schlechtes Gewissen kann man diese Extra-Leistung also gut mitnehmen, auuch wenn sie gering ausfällt. Im Gegensatz zum Game Boost werden nämlich keine extremen Spannungen angelegt. Auswählen bzw. aktivieren kann man den OC Genie im BIOS oder im Command Center.
Manuelles Übertakten
Natürlich haben wir auch selber noch einmal Hand angelegt. Durch die großzügige Spannungsversorgung waren wir sehr zuversichtlich, dass auch der erste Mini-ITX Vertreter die angestrebten Taktraten auch erreicht. Statt die Änderungen im BIOS vorzunehmen, haben wir uns auf den Ryzen Master von AMD verlassen. Dieser funktionierte auch hier tadellos.
Damit man die Werte einordnen kann, zeigt folgendes Diagramm noch einmal die benötigten Spannungen der anderen AM4 Platinen.
Auswirkungen bei der Leistung und Verbrauch
Um kurz aufzuzeigen, welchen Einfluss die Taktsteigerung auf die Leistung, aber auch Leistungsaufnahme, hat, haben wir für 3,9GHz und 4,0GHz noch einmal Cinebench R15 durchlaufen lassen und dabei die Punkte, als auch die Leistungsaufnahme notiert. Nachstehend also zunächst die erreichten Punkte in cb. Das MSI B350I PRO AC macht hier eine besonders gute Figur und wandelt den höheren Takt effektiv in mehr Leistung um.
Dass der Ryzen 7 bei Übertraktung seinen Sweetpot bzgl. der Effizienz verlässt, sollte allgemein bekannt sein. Vor allem, wenn man sich der 4GHz Grenze nähert oder diese sogar übersteigt. Dies wird aus der folgenden Grafik auch deutlich. Durch die etwas höheren Spannungen als bei der Konkurrenz, ist es natürlich nicht verwunderlich, dass dies auch in eine etwas höhere Leistungsaufnahme mündet, zudem das Mainboard im Serienzustand auch bereits etwas durstiger war.
Insgesamt also eine ordentliche Leistung für ein ITX Mainboard, welches nicht einmal als OC Basis beworben wird. Dank des hochwertigen Spannungsaufbaus könnte man sogar in Erwägung ziehen, ob ein Monoblock-Wasserkühler für die Platine Sinn ergeben würde. Auf Grund des Designs gehen wir aber davon aus, dass der Andrang in diese Richtung eher begrenzt ausfallen wird.