Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Gaming Boost
Das MSI B350 Tomahawk ist dank des B350 Chipsatzes auch in der Lage etwas mehr Leistung aus der gewählten Ryzen CPU zu entlocken. Um dies auch für den weniger versierten Nutzer zu ermöglichen, wurde auch hier der Gaming Boost implantiert. Diesen haben wir bereits beim MSI X370 XPower Gaming Titanium vorgefunden und erklärt. Hier kommt er jedoch nicht mit den vielen Stufen zum Einsatz, sondern lediglich als An- oder Aus-Schalter. Aktiviert man den Gaming Boost, werden 200MHz auf den Basistakt addiert - und das auf alle Kerne. Folglich erhalten wir bei unserem verwendeten AMD Ryzen 7 1700X 3,6GHz auf acht Kernen. Die AMD XFR (eXtended Frequency Range) Funktiont, welcher bekanntlich im Normalfall nur einem Kern einen zusätzlichen Boost beschert, wird dabei deaktiviert.
Im gleichen Zug wird auch die Lüftersteuerung des CPU- sowie Pump-Headers aktiviert um eine Überhitzung auszuschließen. Wir haben uns den Boost natürlich angeschaut. Nicht um zu wissen, ob er funktioniert, sondern vielmehr um herauszufinden welche Spannung MSI hier gewählt hat. Denn damit jede CPU die 200MHz mehr auch erreicht bzw. die Serienstreuung der CPUs nicht zum Problem wird, wird üblicherweise immer etwas mehr Spannung angelegt als evtl. von Nöten wäre. Dies haben wir bereits beim o.g. MSI X370 XPower deutlich wahrgenommen. Und auch hier wird die Spannung extrem angehoben, damit der Takt stabil läuft. Statt der Serienmäßigen 1,224V liegen nun 1,36V an. Durch diesen Takt erreichte der Prozessor im Cienebench R15 1591cb Punkt. Zur Einordnung findet man weiter unten ein Diagramm.
Manuelles Übertakten
Wie auch bei den anderen AM4 Hauptplatinen, soll hier aber die manuelle Übertaktung nicht fehlen bzw. ausgelassen werden. Getestet haben wir wieder drei Taktraten, welche zu einem deutlichen Plus an Leistung verhelfen. Die Ergebnisse sind als Bench-Stable zu betrachten, was nicht unbedingt auch heißt, dass jede Anwendung durchlaufen würde. Allerdings führen wir das Vorgehen auf jeder Platine gleichermaßen durch, wodurch eine Vergleichbarkeit untereinander gewährleistet werden soll bzw. ist. Kommen wir also zu den Ergebnissen. Das MSI B350 Tomahawk erreicht die von uns gewählten Taktstufen ohne Probleme. Für 3,8GHz waren 2,75V von Nöten, welche sich in realen 1,288V wiederspiegelten.
Weniger Spannung war nicht stabil. Merkwürdigerweise konnte die identische Sapnnungseinstellung auch für 3,9GHz genutzt werden. Um alle Kerne um 500MHz zu übertakten, sodass der All-Core Turbo bei 4,0GHz liegt, war dann aber ein Spannungszuschalg unabdingbar. Bei 1,35V, welche als 1,46V ausgelesen wurden, lag der stabile Wert. Insgesamt macht das Brett damit eine ordentlich Figur. Die Spannungswandler wurde während der Tests handwarm und lassen keinen Grund zu Sorge zu. Vor allem dann, wenn ein leichter Luftzug über die Platine weht. Zu diesem würde wir in einem geschlossenen Gehäuse jedoch auch immer raten.
Damit man die Werte einordnen kann, zeigt folgendes Diagramm noch einmal die benötigten Spannungen der anderen AM4 Platinen.
Auswirkungen bei der Leistung und Verbrauch
Um kurz aufzuzeigen, welchen Einfluss die Taktsteigerung auf die Leistung, aber auch bei der Leistungsaufnahme hat, haben wir für 3,9GHz und 4,0GHz noch einmal Cinebench R15 durchlaufen lassen und dabei die Punkte, als auch die Leistungsaufnahme notiert. Nachstehend also zunächst die erreichten Punkte in cb.
Dass der Ryzen 7 bei Übertraktung seinen Sweetpot bzgl. der Effizienz verlässt, sollte allgemein bekannt sein. Vor allem, wenn man sich der 4GHz Grenze nähert oder diese sogar übersteigt. Dies wird aus der folgenden Grafik auch deutlich. Das Biostar Racing X370GT7 ist jedoch noch einmal ein Stück durstiger. Gerade bei 4GHz benötigt es wesentlich mehr Energie.