Wem nutzen große Kühler, viele Lüfter, eine Wasserkühlung und noch so effektiv arbeitende Kühlungskomponenten wenn eine entscheidende Komponente missachtet wird. Oftmals wird das für eine effiziente Kühlung ausschlaggebende Detail vergessen. Die Rede ist von der Wärmeleitpaste, die den Kontakt zwischen Kühlerauflagefläche und der CPU herstellt. Dabei kann mit der richtigen Paste eine beachtliche Anzahl an Grad während des Betriebes herausgeholt und der Prozessor kühler gehalten werden. Ein Evergreen in diesem Bereich hat seit langem der österreichische Kühlerspezialist Noctua im Portfolio. Diesen haben wir uns in einem Kurztest einmal angesehen. Wie sich die Noctua NT-H1 in der Praxis schlägt, klärt der nachfolgende Bericht.
Wir bedanken uns bei Noctua für die Bereitstellung des Testsamples und das entgegengebrachte Vertrauen.
Technische Daten
Noctua präsentiert ihre hauseigene Wärmeleitpaste mit einer Fülle an Features, die diesen „Kühlzusatz“ einzigartig machen und von anderen Produkten unterscheiden soll. Nachfolgend haben wir diese mal aufgelistet. Eine Hybrid-Konfiguration welche sich aus unterschiedlichen Mikro-Partikeln zusammensetzt, soll lediglich einen minimalen thermischen Widerstand zulassen.
- Volumen: 1,4ml (für mindestens 15 Anwendungen)
- Dichte: 2,49 g/cm³
- Farbe: grau
- Empfohlene Lagerzeit: bis zu 2 Jahre
- Empfohlene Nutzungsdauer (auf der CPU): bis zu 3 Jahre
- Maximale Betriebstemperatur: -50°C bis +110°C
- Empfohlene Betriebstemperatur: -40°C bis +90°C
Hervorragende Leistung
NT-H1 besteht aus einer Hybrid-Konfiguration unterschiedlicher Mikro-Partikel, die speziell für den Einsatz im PC-Bereich optimiert wurde und dank ihres extrem niedrigen thermischen Widerstandes sowie exzellenter Benetzungs- und Verteilungseigenschaften hervorragende Ergebnisse ermöglicht.
Maximaler Anwendungs-Komfort & effiziente Dosierung
NT-H1 verteilt sich hervorragend unter Druck und muß daher nicht auf dem Heatspreader verstrichen werden. So sinkt nicht nur der Pastenverbrauch, sondern auch der Installations-Aufwand: Ein Tropfen NT-H1 in die Mitte der CPU, Kühler aufsetzen - fertig!
Spitzen-Performance von Anfang an
NT-H1 erreicht seine volle Leistungsfähigkeit extrem schnell und benötigt keine längere "Burn-In" Zeit.
Exzellente Langzeitstabilität
NT-H1 enthält weder Lösungsmittel noch andere Substanzen mit niedrigem Siedepunkt und verfügt über eine hervorragende Langzeitstabilität. Dank der ausgezeichneten Curing, Bleeding, Dry-Out und Thermal Cycling Charakteristik kann NT-H1 problemlos über mehrere Jahre eingesetzt werden. Nicht elektrisch leitend, nicht korrodierend
NT-H1 verfügt über eine äußerst niedrige Dielektrizitätskonstante sowie über eine hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit. Somit besteht bei der Anwendung im PC-Bereich auch bei direktem Kontakt mit Leiterbahnen oder Bauteilen keinerlei Kurzschlußgefahr. NT-H1 ist für den Einsatz mit Kupfer- und Aluminium-Kühlern geeignet und ist mit allen im PC-Bereich üblichen Materialien voll verträglich. Auch für Kompressor-Kühler
NT-H1 eignet sich perfekt für den Einsatz mit Kompressorkühlern und bleibt auch bei niedrigsten Temperaturen voll leistungsfähig und einfach zu entfernen.
Details / Verpackung
Bei einer 1,5ml-Tube sollte man nicht wirklich einen großen Lieferumfang erwarten. Die Beigaben würden mit Sicherheit den Produktwert und deren Herstellungskosten übersteigen. Trotz allem liefert Noctua ihr Produkt in einem schicken Blister-Karton aus, der alle nötigen Informationen bereithält. Unter anderem eine kurze Hinweisliste, wie die Paste anzuwenden ist.
Praxistest
Natürlich sollte die NTH1 auch in der Praxis zeigen, wie sich die Zusammensetzung verhält. Das Auftragen fällt sehr einfach aus, da die Tube in Form einer Spritze daherkommt. Die Konsistenz lässt sich recht schnell beschreiben. Etwas zähflüssig, grau und nicht ganz geruchsfrei kommt die Paste aus der Tube. Der Hersteller empfiehlt die Paste als Klecks auf die CPU aufzutragen. Die nötige und gleichmäßige Verteilung wird dann durch den Anpressdruck des CPU-Kühlers übernommen. Auch eine Verteilung mittels „Spachtel“ oder der guten alten Kreditkartenweise bereiten keinerlei Probleme. Die Betriebsangaben des Herstellers lesen sich ebenfalls sehr vielversprechend. Noctua gibt eine Empfehlung für den optimalen Betrieb von -40°C bis +90°C an. Die genauen Zusätze bleiben jedoch ein Betriebsgeheimnis.
Als Fotomodell musste in diesem Fall ein Gigabyte P55A-UD7 herhalten
Sollte die Paste einmal entfernt werden, so kommt es dabei zu keinerlei Problemen. Oftmals mutieren vermeintliche Spitzenprodukte zu Knetmasse und lassen sich nur mit Alkoholzusätzen von den entsprechenden Komponenten entfernen. Die Noctua-Paste lässt sich zum Beispiel mittels eines Küchentuches sehr leicht abwischen. Wir haben die NT-H1 auf einem Sockel 1155 Sandy Bridge System mit der bereits sehr guten Prolimatech PK-1 verglichen.
Intel Z68/Sockel 1155 Testsystem | |
Prozessor: | Intel i5-2500K Retail |
Mainboard: | Gigabyte GA-Z68X-UD5-B3 |
Kühlung: | Prolimatech Megahalems + beQuiet Silent Wings |
SSD: | Kingston HyperX 240GB |
RAM: | 2x2GB Kingston HyperX @ 2133MHz |
Netzteil: | Seasonix X-560 |
Grafikkarte: | ATi X300 / PowerColor HD4870 |
Betriebssystem: | Windows 7 x64 |
Grafiktreiber: | CCC 11.5 |
Zum Einsatz kam das für alle Tests gültige und genormte Testsystem, welches in Form eines offenen Aufbaus realisiert wurde. Für alle Tests wird das Betriebssystem frisch installiert, so das es bei den Benchmarks zu keinen Ergebnisverfälschungen kommen kann. Der Prozessor wurde auf 5GHz übertaktet und die VCore entsprechend angepasst. Unter diesen Bedingungen muss die Paste mehr als nur das Standardverhalten zeigen, um sich in den Praxistests beweisen zu können. Um die CPU auf Temperatur zu bringen, durchlief diese einen Parcour bestehend aus den Tests Coredamage, 3DM Vantage 1.0.1 Prime95. Letzteres diente zur Ermittlung des Durchschnittswertes für die Ergebnissetzung.
Fazit
Mit der NT-H1 Wärmeleitpaste bietet der österreichische Kühlerspezialist das adäquate Zubehör für ihre eigene Produktlinie an. Die Paste machte während der Tests eine sehr gute Figur und präsentierte sich durchweg positiv. Sehr gute Handhabung und Verteilbarkeit, zeichnen dieses kleine unabdingbare Utensil aus. Auch leistungstechnisch präsentiert sich das Noctua Produkt von der besten Seite. Die schon sehr gute Prolimatech MK-1 wird sogar noch marginal übertrumpft. Für knapp 5,00€ (Preisvergleich Stand: 16.11.2011) bekommt man eine sehr gute Wärmeleiste die ohne Kompromisse das macht, was sie soll.
Pro
+ sehr gute Praxiswerte
+ leicht zu verarbeiten
+ ergiebig
Contra
- n.a.