Die Luftkühler des österreichischen Herstellers Noctua stehen schon lange für Premium-Produkte. Die Verarbeitung und Leistung der einzelnen Modelle sucht in der jeweiligen Klasse oft seinesgleichen. Kritik muss sich der Hersteller jedoch trotzdem immer wieder anhören, so auch von uns beispielsweise im Threadripper-Kühler-Roundup. Denn das Erkennungszeichen des Herstellers ist die spezielle Farbkombination der Lüfter. Diese haben immer einen beigen Rahmen und einen braunen Rotor. Für Modder waren sie daher meistens ein Dorn im Auge. Nun hat der Hersteller mit der Chromax-Zubehör-Serie selber für Abhilfe gesorgt und bringt mächtig Farbe ins Spiel.
Folgend ein Bild eines aufgeräumten Builds, welcher ein wenig unter der Optik der Serien-Lüfter leidet - zumindest unserer Meinung nach. Ein kleiner Tipp bei Noctua Lüftern ist immer, dass man im Inneren auf eine blaue Beleuchtung setzt. Durch die additve Farbmischung erhält man nämlich beinahe eine weiße Optik (Gelb + Blau = Weiß). Wir haben das auch mal demonstriert. Eine richtige "Lösung" kann das natürlich nicht sein.
Nun hat der Hersteller mit der Chromax-Serie hier aber Hand angelegt und umfangreiches Zubehör für die Luftkühler vorgestellt, welche eine individuelle Optik zulassen. Man hat sich mit den Chromax.black.swap Lüftern aber nicht nur der Kritik an den Lüftern angenommen, sondern auch Cover für die Luftkühler entwickelt. Mit den Chromax Kabeln hat man letztendlich noch mehr Spielraum bei der Anpassung der Farbgestaltung im Rechner. Denn passend zu den bunten Entkopplern der Lüfter, werden die Kabel in den identischen Farben angeboten. Wir haben uns die Chromax-Serie genauer angeschaut und teilen auf den folgenden Seiten unsere Eindrücke. Ohne Spoiler wollen wir die erste Seite des Kurztests aber nicht stehen lassen. Nachfolgend ein erster Eindruck, was die Chromax-Serie für ein Modding-Potential mitbringt.
Chromax Kabel NA-SEC1 & NA-SYC1
Den Anfang machen die Kabel und Adapter der Chromax-Serie. Konkret haben wir die NA-SEC1 sowie NA-SYC1 in den verschiedenen Farb-Varianten vorliegen. Insgesamt sechs Farben sind wählbar, wobei diese auch im Namenszusatz genannt direkt Aufschluss über das vorliegende Produkt gibt.
Bei den NA-SEC1 handelt es sich um Lüfterkabel-Verlängerungen. Diese sind immer 30cm lang und mit 4-Pin Anschlüssen versehen. Natürlich können die Kabel aber auch ebenso gut mit 3-Pin Lüftern genutzt werden. Beim Sleeve kommt das Markentypische Material zum Einsatz. Also kein Kunststoffgewebe wie bei vielen anderen Herstellern, sondern eine Art mit Silikon versehener, flexibler Gewebeschlauch. Durch diesen sollen die Kabel sehr Robust sein, was man ihnen auch abkauft. Als Vorteil sehen wir dabei, dass sie im Gegensatz zu den Konkurrenzprodukten nicht mit dem Gewebe hängen bleiben und sich somit auch keine „Maschen“ ziehen können.
Die Farben der sechs Chromax Verlängerungen entsprechen ziemlich genau denen der Chromax Vibrationsdämpfern. Das heißt, man hat die Wahl zwischen Schwarz, Weiß, Rot, Blau, Grün und Gelb. Vor allem Gelb, Rot und Grün scheinen bei den Kabeln besonders zu leuchten, da die Farben extrem kräftig sind. Zudem dürfte durch diese Farben für jedes System das richtige vorhanden sein. Im Inneren sind übrigens schwarze Kabel verbaut. Da der Schrumpfschlauch an beiden Enden aber sehr stramm sitzt, bekommt man diese aber eigentlich eh nicht zu Gesicht.
Die Silikonbeschichtung hat aber auch den Nachteil, dass keine runden Bögen gezogen werden können, sondern die Adapter einfach abknicken. Beim Verlegen sehen die Adapter nicht ganz so gut aus, wenn ihre Länge von 30cm zu lang ausfällt.
Bei den NA-SYC1 handelt es sich um sogenannte Y-Adapter für Lüfter. Man kann also zwei Lüfter an einem Anschluss betreiben. Auch hier hat man 4-Pin Anschlüsse gewählt. Damit es aber nicht zu Problemen bzgl. des Drehzahlsignals kommt, wird nur von einer Buchse das entsprechende Signal geführt. Natürlich kann man auch mehrere Anschlüsse kombinieren, um die Anzahl der Lüfter an einem Header zu erhöhen. Achten muss man hier aber auf die maximal erlaubte Leistung des Anschlusses.
Insgesamt weisen die Adapter eine Länge von 15cm auf. Wir können sie uns daher vor allem beim Einsatz von zwei Lüftern auf dem CPU-Kühler sehr gut vorstellen. Aber auch im restlichen Gehäuse können sie ebenso gut farbliche Akzente setzen. Denn auch sie sind in den sechs genannten Farben erhältlich.
Chromax black.swap Lüfter
Zu der Chromax-Serie gehören, wie eingangs angesprochen, aber auch vor allem die nun dezenteren Lüfter. Der Name chromax.black.swap verrät dabei direkt in welcher Farbgebung sie nun daherkommen: Schwarz.
Das heißt, der beige Rahmen und braune Roter werden hier nun in tiefem Schwarz gefertigt. Das ist aber noch nicht alles. Um die Lüfter individuell gestalten zu können, liegen immer Vibrationsdämpfer in den auf der Seite zuvor vorgestellten Farben bei. Öffnet man die Verpackung könnte man meinen, dass diese immer nur einfach vorliegen, jedoch befindet sich unter dem Kunststoff-Inlay eine Schachtel, welche weitere Gummi-Ecken beinhaltet. Zudem sind vier Schrauben zur Montage im Gehäuse vorhanden.
Als black.swap Version werden vier verschiedene Lüfter angeboten. Folgend haben wir in einer Tabelle zusammengefasst, welche das konkret sind und welche Spezifikationen sie vorweisen.
Lüfter-Modell | Maße in mm | U/min | dB/A | m3/h | mmH2O | Stecker |
---|---|---|---|---|---|---|
NF-A14 PWM chromax.black.swap | 140x140x25 | 1500 | 24,6 | 140,2 | 2,08 | 4-Pin |
NF-A15 HS-PWM chromax.black.swap | 140x150x25 | 1500 | 24,6 | 140,2 | 2,08 | 4-Pin |
NF-S12A PWM chromax.black.swap | 120x120x25 | 1200 | 17,8 | 107,5 | 1,19 | 4-Pin |
NF-F12 PWM chromax.black.swap | 120x120x25 | 1500 | 22,4 | 93.4 | 2,61 | 4-Pin |
Die Lüfter entsprechen technisch also den bisherigen Versionen. Der A15 stellt hier eine lechte Ausnahme dar. Denn der black.swap Lüfter leistet 300 U/min mehr bei voller Leistung. Aus diesem Grund haben wir auch davon abgesehen, alle Lüfter noch einmal im Detail abzubilden. Exemplarisch sieht man die optischen Unterschiede der black.swap zur Serie anhand des NF-F12.
Auch optisch sind die Unterschiede, bis auf die Farbe, eher gering. Ein großer Vorteil ist aber, dass das Lüfterkabel nun modular ausgelegt wurde. Somit kann man auf Wusnch direkt eines der Chromax Kabel am Lüfter ansetzen. Weiterhin hat Noctua schwarze Kabel verbaut, ist also sehr konsequent bei der Farbgebung vorgegangen.
Bei den Entkopplern kann man seinen Farbwünschen freien Lauf lassen. Sie werden wie üblich einfach über die Gummi-Nippel befestigt. Ein Problem bzw. Kritikpunkt liegt hier aber vor. Denn bei S12, F12 sowie dem A14 sind von jeder Farbe nur vier Ecken vorhanden. Eine komplette Bestückung in einer Farbe ist also nicht direkt möglich. Die Entkoppler sind aber auch als Set zusätzlich erhältlich. Der A15 ist davon nicht betroffen. Hier sind von jeder Farbe acht Ecken vorhanden.
Ein weiteres Problem sehen wir, wenn man die black.swap Lüfter auf dem Kühler im Sandwich betreiben möchte. Denn für die saugende Seite liegen den Kühlern immer dickere Ecken bei, damit der Rotor einen leichten Abstand zu den Finnen erhält. Diese sind nicht in den bunten Farben der Chroma-Serie erhältlich. Man verbaut also entweder die braunen oder verzichtet auf den vergößerten Abstand.
Chromax Blenden NA-HC1, NA-HC2, NA-HC3 & NA-HC4
Für die Kühler aus dem eigenen Haus hat Noctua zudem Abdeckungen entwickelt. Diese verlaufen über die Seiten der Kühler und die Oberseite. Die Kits sind nicht für alle Kühler erhältlich, sondern beschränken sich auf der einen Seite auf die schlanken Kühler NH-U12S, NH-U12S TR4-SP3 und NH-U12S SE-AM4 mit 120mm Lüfter (NH-HC1 und NH-HC2) und auf der anderen Seite auf die Dual-Tower NH-D15, NH-D15S und NH-D15 SE-AM4 (NH-HC3 und NH-HC4). Daher unterscheiden sich die beiden Kits zunächst einmal auch etwas durch den Umfang.
Auch auch pro Kühler-Serie gibt es drei verschiedene Modelle: chromax.black, chromax.white und chroma.black.swap. Die Blenden sind nämlich durchgehend in Weiß oder Schwarz erhältlich sowie in Schwarz mit tauschbaren, farbigen Inlays. Hier sind wieder die zuvor gesehenen Farben vorhanden. Hat man sich für eine Entschieden, legt man sie einfach auf der Innenseite der Blende ein und fertig.
Die Montage der Blenden ist auch schnell erklärt. Zunächst legt man den grauen abstandshalter auf den Tower auf. Dieser ist nötig, damit sich ein ebener Abschluss ergibt. Im nächsten Schritt nimmt man die beiliegende Metall-Klammer und schiebt sie über den Abstandshalter sowie die Finnen des Kühlers. Nun kann man bereits die Blende aufschieben. Die Metall-Blenden halten dank integrierter Magneten im Abstandshalter sehr fest. An den Seiten sind auf der Innenseite zudem Gummi-Puffer angebracht, damit die Cover stramm sitzen. Angemerkt werden muss noch, dass zuvor der oder die Lüfter montiert werden müssen. Die Blende verdeckt nämlich auch die Lüfter-Klammern.
Zuletzt wollen wir noch kurz zeigen, wie die verbauten Blenden mit Lüfter aussehen. Die Kombination aus chromax.white und weißen Entkopplern kann sich unserer Meinung echt sehen lassen.
Aber auch eine komplettt schwarze Version hat etwas für sich. Wir wollen an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir die Blende auch auf dem NH-S14U TR4-SP3 montiert haben, obwohl das NH-HC3 und NH-HC4 nicht dafür vorgesehen ist. Dies merkt man schnell an den Seiten, an denen die Blende viel zu kurz ausfällt. Nichts desto trotz erhält man einen Eindruck von der Verwandlung des Kühlers.
Chromax im Einsatz / Bilderserie
Um noch einmal kurz aufzuzeigen, wie die einzelnen Komponenten im Einsatz aussehen können, haben wir ein paar kombinationen zusammengebaut. Die Basis stellte dabei das ASUS ROG Zenith Extreme dar, auf welchem wir die kürzlich geteseten Noctua NH-S12U TR4-SP3 und NH-S14U TR4-SP3 abwechselnd platziert haben. Den eigenen Vorstellungen sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Sei es ein schlichtes Optik-Upgrade, indem man einfach nur die Lüfter austasucht oder zudem auch die chromax-wehite Blende montiert.
Die Grünen Parts könnten in einem Nvidia-Mod auch für passende Highlights sorgen. Natürlich darf man sich auch für Grüne Akzente entscheiden, wenn man wie wir ein AMD System verbaut hat. ;)
Passend zum Hersteller ist auch eine Schwarz-Rot Kombination schick umzusetzen. Das kräftige Rot hebt sich dabei sehr schön von den dunklen Bereichen ab. Förderlich wäre hier sicherlich eine weiße Beleuchtung.
Blau-Weiß steht nicht nur für einen Fußball-Club aus dem Ruhrpott, sondern verstrahlt auch immer etwas von Kühle im Rechner. So zumindest unser Empfinden.