Praxistest
Im Praxistest sollte der Kühler dann zeigen was in ihm steckt. Es wurde geprüft, ob die vom Hersteller beworbenen Features auch wirklich überzeugen und ob die angepriesene Leistung des Herstellers bestätigt werden konnte. Zum Einsatz kam das für alle Tests gültige und genormte Testsystem, welches in Form eines offenen Aufbaus realisiert wurde. Wie bereits schon angesprochen, wird vor jedem Test das Betriebssystem frisch installiert, so dass es bei den Benchmarks sowie Temperaturwerten zu keinen Ergebnisverfälschungen kommen kann. Die Leistung eines CPU-Kühlers kann durch mehrere Umstände positiv oder negativ beeinflusst werden.
Dazu zählt unter anderem auch ein Luftstrom, der durch zusätzliche Lüfter in einem Gehäuse erzeugt wird. Da aber jedes Gehäuse anders ist, bietet diese keine nennbare Vergleichsreferenz. Hinzukommen auch noch die Anordnung der einzelnen Kühlkomponenten und der angesprochene Luftstrom-Netzteil- und Gehäuselüfter. Aus diesem Anlass werden alle Kühlertests auf einem Cooler Master Benchtable, sprich einem offenen Systemaufbau, durchgeführt. Es sollte jedoch bedacht werden, dass der Noctua NH-L12 keineswegs ein High-End Modell im klassischen Sinne ist. Vielmehr sucht dieser Kühler seine Käufer im HTPC-Bereich. Nichtsdestotrotz wollten wir die Leistung und die Reserven aus Top-Blower kitzeln.
| Intel Z68/Sockel 1155 Testsystem | ||
| Prozessor: | Intel Core i7-3770K (IvyBridge - Retail) | |
| Mainboard: | Gigabyte Z68X-UD5-B3 | |
| Kühlung: | Noctua NH-L12 | |
| HDD: | Western Digital WD5003ABYX Enterprise | |
| SSD: | Kingston HyperX SSD - 240GB | |
| RAM: | 2x4GB Kingston HyperX Genesis 1600MHz | |
| Netzteil: | Seasonix X-560 | |
| Grafikkarte: | 2x ATI HD4870 | |
| Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
| Grafiktreiber: | CCC 12.4 |
Lüfter
Als Lüfter packt der Hersteller logischer Weise seine eigenen Hausprodukte bei. Zum einen den NF-F12 PWM und einen NF-B9 (80mm). Beide Lüfter konnten sich in der Vergangenheit schon mehrmals beweisen. Den NF-F12 konnten wir in der PWM-Ausführung einen Test unterziehen. Zur Qualität und Verarbeitung beider Ventilatoren brauch eigentlich nichts mehr gesagt werden, da beides auf gewohnt hohem Niveau liegt.
Testerverfahren
Nach der Montage des CPU-Kühlers wurde das System 30 Minuten lang im normalen Office-Betrieb aufgewärmt, um es auf eine normale Betriebstemperatur zu bringen. Nach dem Aufwärmen wurde dann die maximale Temperatur mit Prime95 v.25.11 ermittelt. Dazu wurde Prime95 im "In-place large FFts" 20 Minuten lang ausgeführt. Die Temperaturen wurden mit Real Temp 3.60 ausgelesen. Die Raumtemperatur betrug beim Test 21°C. Um keine Ergebnisverfälschungen zu erzielen, wurden alle Modi des Mainboards, die die Lüfter nach Lastzustand regulieren können, deaktiviert.
Getestet wird mit:
Intel Core i5-2500K @ 3,33Ghz mit 1,250V bei 5V & 12V - Lastverhalten
Mit der hauseigenen Software vom Mainboard hatten wir die Lüfter einmal mit (5V) und einmal mit (12V) betrieben. Alle ermittelten Werte basieren auf den Durchschnittswert der maximal erreichten Temperatur der Kerne unter Volllast.
Intel Core i5-2500K @ 5,00Ghz mit 1,440V bei 5V & 12V - Lastverhalten
Da die heutigen AMD und Intel Systeme mit stromsparenden Funktionen ausgestattet sind, Takten diese bei nicht benötigter Leistung herunter. Aus diesem Grund wurde bei unserem Test alles an diesen Stromspar-Optionen abgeschaltet. Des Weiteren sind die Temperaturen im Idle-Zustand zunehmend uninteressant geworden und wurden daher von uns nicht gemessen.
Nachbetrachtung der Werte
Es wird schnell deutlich, dass der Kühler keine Spitzenwerte einfahren kann. Unter Betrachtung der Werte und den bislang getesteten Modellen wird aber deutlich, dass der Top-Blower sich als kleiner Kraftprotz entpuppt und so jedes ITX-System oder HTPC mehr als kühl stellen sollte. Für extremes Overclocking sollte man ihn logischer Weise nicht verwenden und zu anderen, bekannten Produkten greifen.
Lautstärke / Schalldruck
Diese Angaben sind rein subjektiver Natur und entsprechen dem persönlichen Empfinden des Redakteurs, welches ohne ein entsprechendes Schalldruck-Messgerät nicht mit Messwerten belegt werden kann. Daher kann es je nach Anwender durchaus unterschiedlich ausfallen. Nebengeräusche im Raum können das „Ergebnis“ zusätzlich noch verfälschen.
Im Lautstärkebereich zeigte sich bislang immer, dass die Noctua Lüfter nicht immer "silent-Treter" sein müssen. Jedenfalls muss an dieser Stelle mit zweierlei Maß gemessen werden. Zum einen aus der Sicht, dass sämtliche Modi am Mainboard deaktiviert wurden, die die Lüfter runter regeln. Des Weiteren aus der Sicht, dass alle PWM-Modi voll und ganz zum Tragen kommen können. Ist letzteres aktiv, ist der Lüfter so leise, dass er kaum bist gar nicht wahrnehmbar ist. Kein Lagergeräusch oder gar Luftrauschen. Gar nichts.
Werden alle Optimierungen im Bios des Mainboards deaktiviert, wendet sich das Blatt. Der Lüfter ist deutlich hörbar und teils als störend zu empfinden. Da inzwischen aber schon fast jedes Mainboard mit so einem Feature daherkommt, fällt dieser Aspekt nicht so sehr ins Gewicht wie angenommen. Es sollte jedem immer bewusst sein, dass der Noctua ein sehr potenter Lüfter mit eine Menge Leistungsreserven ist. Der NF-B9 (80mm) ist zu keinem Zeitpunkt wahrnehmbar und bedarf auch keiner weiteren Betrachtung, da er eher als unterstützendes Element fungiert.





