Egal ob kleiner Homeserver, NAS oder ein vollwertiger Gaming-PC, laut Fractal Design soll das Node 304 für all die Konstellationen genau die richtige Lösung darstellen. Der kleine schlichte Würfel bietet genügen Platz für mehrere Festplatten, eine große Grafikkarte und verfügt über eine ausreichend dimensionierte Kühlung. Des Weiteren kann sogar ein gewöhnliches ATX-Netzteil im Gehäuse untergebracht werden. Kann das Node 304 die im Vorfeld bereits hochgesteckten Erwartungen bestätigen, oder handelt es sich hierbei um eine Mogelpackung? Dies und andere Fragen klären wir im nachfolgenden Testbericht.
Einen Dank an Fractal Design für die Bereitstellung des Testmusters und das entgegengebrachte Vertrauen.
Lieferumfang / Technische Details
Das Gehäuse wird in einem unscheinbaren braunen Karton geliefert. Neben der Vorschau in Form des vom Gehäuses, wurde auch noch eine vielzahl an Informationen auf den Karton aufgedruckt ist. Von zwei Styroporelementen sicher fixiert, findet man das Gehäuse im Karton. Neben diesem lassen hinterlegt der Hersteller dort auch zahlreiche Schrauben und einen Satz Kabelbinder.
Technische Daten | |
---|---|
Länge: | 374 mm |
Breite: | 250 mm |
Höhe: | 210 mm |
Modellname: | Node 304 |
Typ: | ITX Tower |
Netzteil: | nicht vorhanden |
Farbe: | schwarz |
Einschübe: | 6x 3.5 Zoll (intern) |
Installierte Lüfter: | 1x 120mm, 2x 92mm |
Erweiterbare Lüfter: | nicht vorhanden |
Formfaktor: | mITX, mDTX |
Erweiterungsslots: | 2x |
Frontanschlüsse: | 2x Audio, 2x USB 3.0 |
Fenster: | Nein |
Dämmung: | Nein |
Besonderheiten: | Festplattenentkoppelung, entfernbarer Festplattenkäfig, Staubfilter |
Impressionen Außen
Fractal Design bleibt beim Aussehen der bekannten Philosophie treu. Das Node 304 ist sehr schlicht gehalten und passt sich deswegen ohne aufzufallen, in fast jedes Wohn- oder Arbeitszimmer ein. Sehr edel wirkt hierbei die gewölbte Front aus schwarzem, gebürsteten Aluminium. Lüftungsgitter in Form von feinem schwarzem Meshgitter sind auf der Oberseite der Abdeckung zu finden. Dieses Lüftungsgitter passt sich gut in das Gesamtbild ein und stört keineswegs. Einzig das Fractal Design Logo und die blaue Status LED setzen Akzente. Durch die geschlossene Form fällt allerdings auch die Möglichkeit weg, ein optisches Laufwerk im Gehäuse unterzubringen. Auf der rechten Seite der Front befindet sich das I/O-Panel, welches je zwei USB 3.0- und Audio-Anschlüsse, sowie den Startbutton beinhaltet.
Beim Blick auf das Backpanel lässt sich schon erahnen, welches Platzangebot des Node 304 im Innenren bereithält. Zwei Erweiterungssteckplätze für eine Grafikkarte oder anderweitige Zusatzkarten stehen dem Anwender zur Verfügung. Des Weiteren montiert der Hersteller über der Backpanel-Blende einen 120mm großen Lüfter bereits vor.
Die Seitenteile bilden mit dem Deckel eine „U"-Form und bestehen aus einem Teil, welches wie das gesamte Gestell des Gehäuses, aus dünnem Stahlblech besteht. Auf beiden Seiten der Gehäuseabdeckung befinden sich schwarze Lüftungsgitter, welche sich fast nahtlos in das Design einfügen. Wie bei unseren Muster kann es durchaus vorkommen, dass das Gitter heraussteht. In solchem Fall kann es komplett herausgenommen und wieder gerade gebogen werden. Da wir aber noch ein sehr frühes Muster zur Verfügung hatten, sollte der aufgezeigte Umstand inzwischen schon behoben und bei keinem Gehäuse mehr vorzufinden sein. Selbst der Versuch es wieder vorsichtig zurückzubiegen scheiterte. Beim fertigen Endkunden-Produkt ist dieser Mangel nicht mehr vorhanden.
Insgesamt leistet sich das Gehäuse keinerlei Verarbeitungsschnitzer. Es sind keine scharfen Kanten vorzufinden und auch die Lackierung macht einen recht soliden Eindruck.
Impressionen Innen
So unscheinbar und kompakt das Gehäuse auch wirkt, kann es dennoch eine Menge an Hardware aufnehmen. Doch fangen wir ganz von Beginn an. Beim Node 304 sitzt das Netzteil nicht an der Rückseite, sondern im vorderen Teil. Dort wird es auch sicher befestigt und über ein Kabel zwischen Gehäuserückwand und dem Netzteil wird dieses denn auch ans Stromnetz angeschlossen. Im Klartext: Fractal Design verlegt im Inneren ein Verlängerungskabel zum Netzteil hin.
Direkt über dem Netzteil sind die drei Festplattenkäfige zu finden. In jedem passen bis zu zwei 3,5-Zoll-Datenträger hinein. Diese sind zudem auch noch entkoppelt, sodass Vibrationen kaum bis gar nicht übertragen werden. Befestigt werden die Käfige mit jeweils zwei Rändelschrauben und einer kleinen gewöhnlichen Schraube am Gehäuse.
Auf der Rückseite befindet sich zusätzlich noch eine kleine Lüftersteuerung für die drei im im Gehäuse verbauten Lüfter. Diese ist dreistufig regelierbar und drosselt die Lüfter auf 7 oder 5 Volt bzw. lässt sie mit 12 Volt laufen. An das Netzteil angeschlossen wird die Steuerung über einen 4-Pin-Molexstecker. Ansonsten befindet sich im Inneren noch der Platz für das Mainboard, sowie die Möglichkeit eine Erweiterungskarte unterzubringen.
Hardware-Einbau
Nachdem die Festplattenkäfige zuerst ausgebaut wurden, zeigte sich das Gehäuse in seiner wahren Größe. Somit ist es relativ leicht, die Hardware unterzubringen. Dabei sollte beachtet werden, dass erst das Netzteil, dann das Mainboard und zuletzt Grafikkarte sowie Festplatten untergebracht werden sollten. Die zwei 92mm Lüfter in der Front, sind in einem Rahmen befestigt, lassen sich aber leicht demontieren.
Beim restlichen Einbauen traten keine Komplikationen auf. Einzig die Kabel des I/O-Panels sind teilweise zu lang geraten und müssen sinnvoll im Gehäuse untergebracht werden. Zwar lassen sich diese am Boden mit Kabelbindern an laschen fixieren, doch stören sie teilweise immer noch im Gehäuse. Findige Tüftler ersetzen diese Kabel meistens eh durch Eigenkreationen.
Unser Testsystem passt ohne Probleme in das Node 304. Tatsächlich hätten einige Komponenten deutlich größer ausfallen können. So dürfen im Node 304 Tower- oder Top-Blow Kühler maximal 170 Millimeter hoch sein, um ohne Komplikationen hineinzupassen. Möchte man alle Festplattenkäfige im Gehäuse behalten, darf die Grafikkarte nur so lang sein wie das Mini-ITX Mainboard, also 170 Millimeter. Wird der äußere Käfig entfernt, passen alle üblichen Grafikkarten, die mit Stromkabeln nicht länger als 32 Zentimeter sind, in das Gehäuse rein. Netzteile dürfen über eine maximale Länge von 160mm verfügen, da sie sonst mit der Grafikkarte kollidieren würden.
Praxistest
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen, kann bald in einem Mini-ITX-Gehäuse-Setup nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
Mini-ITX-Gehäuse-Testsystem | ||
Prozessor: | Intel Core i3-3225 (Retail) | |
Mainboard: | Asus P8Z77I-Deluxe | |
Kühlung: | Noctua NH-L9i | |
HDD: | Western Digital 7200 U/min | |
RAM: | 2x 2GB Kingston HyperX T1 DDR3-2133MHz | |
Netzteil: | Seasonic G-550 | |
Grafikkarte: | AMD HD7770 1GB | |
Betriebssystem: | Windows 8 x64 | |
Grafiktreiber: | CCC 12.8 |
Temperaturmessung:
Um unser Testsystem auf Temperatur zu bringen, kommen die Programme AIDA 64, Furmark und Prime95 zum Einsatz. Prime95 läuft im Maximum Heat- und der Furmark 1.9.5 im Xtreme Burning Modus gleichzeitig 30 Minuten lang. Anschließend werden die Werte mittels AIDA 64 notiert.
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{fusionchart id="29" Mini-ITX-Gehäuse GPU}
{fusionchart id="30" Mini-ITX-Gehäuse HDD}
Wie zu erwarten fallen die Temperaturen bei einem solch großen Gehäuse relativ gut aus, sodass die Komponenten zusätzlich problemlos übertaktet werden können. Vor allem unsere Festplatte bleibt auch unter Last ziemlich kühl, teilweise sogar kühler als in größeren Tower-Gehäusen möglich. Insgesamt schneider hier das Fractal Design Node 304 sehr gut ab.
Praxisbeobachtungen
Obwohl wir das Gehäuse noch nicht ganz auf Herz und Nieren testen konnten, sammelten wir dennoch einige Erfahrungen. So fiel relativ schnell auf, dass das Chassis und die lackierten Deckel zwar relativ resistent gegen Kratzer sind, dafür aber fast jeder Fingerabdruck auf der Front und auf dem Seitenteilen zu sehen sind. Zwar lassen sich diese relativ leicht entfernen, dennoch ist es durchaus nervig.
Durch das fehlende Kabelmanagementsystem wird es auch schnell chaotisch im Gehäuse. Dennoch lassen sich die Kabel gut am Boden und an der Querstrebe auf der Oberseite befestigen. Lässt man dann noch ein oder zwei Festplattenkäfige weg, bekommt man mit ein wenig ausprobieren die Kabel ordentlich verlegt.
Weiterhin positiv zu vermerken ist die kleine Lüftersteuerung an der Rückseite des Gehäuses. Mit dieser lassen sich die mitgelieferten Lüfter nämlich auf 7 und 5 Volt drosseln. Bei diesen Spannungen ist deren Lautstärkepegel auch halbwegs niedrig, sodass diese nicht unbedingt ausgetauscht werden müssen. Laufen diese aber auf 12 Volt sind sie deutlich zu hören und nicht für ein Silentsystem geeignet. An dieser Stelle sind wohl neue bzw. andere Lüfter als die richtige Lösung anzusehen.
Fazit
Mit dem Node 304 hat Fractal Design viel richtig gemacht und tatsächlich einen guten Allrounder geschaffen. Durch die Möglichkeit bis zu sechs 3,5" Festplatten zu verbauen, lässt sich das Gehäuse als Homeserver oder NAS verwenden. Dass aber auch längere Grafikkarten und große Towerkühler Platz finden, ist es problemlos möglich, den kleinen Cube als Gaming-PC zu konfigurieren. Doch auch mit dem schlichten, zeitlosem Design wird das Node 304 bei vielen Anwendern punkten. Bei der Verarbeitung kann das Node 304 ebenfalls durchweg positiv zu überzeugen. Mit dem Netzteil in der Front setzt Fractal Design auf einen eher ungewöhnlicheren Aufbau, der sich in der Praxis als sehr durchdacht herausstellt. So lassen gewöhnliche ATX-Netzteile im Gehäuse verbauen.
Negative Dinge am Gehäuse muss man fast schon mit der Lupe suchen. Das einzige Erwähnenswerte ist, dass die Kabel der Frontanschlüsse für ein so kleines Gehäuse ein wenig zu lang geraten sind. Da es bei Mini-ITX Gehäusen auf jedes cm³ Volumen ankommt, könnte man überlegen diese zu kürzen. Insgesamt gesehen kann das Fractal Design Node 304 mehr als überzeugen und erhält von uns den Gold-Award. Das Gehäuse ist unter anderem bei Amazon erhältlich.
Pro
+ gute Verarbeitung und Design
+ vorinstallierte Lüfter bei Drosselung leise
+ Platz für sechs Festplatten
+ Platz für große Kühler und Grafikkarten
+ gute Kühlleistung
Contra
- I/O-Kabel zu lang
Zählt man nun alles zusammen stellt sich das Node 304 als durchweg solides Gehäuse heraus.. Wir verleihen ihm deswegen unseren Hardware-Journal Gold Award. Anregungen, Kritik oder einfaches Feedback, können gern im Forum geäußert werden.