Detailansicht, Eigenschaften & persönliche Eindrücke
Materialwahl
Der Stoff des Nitro Concepts X1000 scheint derselbe wie beim S300 zu sein. Er ist wirklich fest und man kauft ihm ab, dass er strapazierfähig ist. Beim S300 konnten sehr gute Langzeiterfahrungen mit ihm gemacht werden. Auch das Reinigen war unproblematischer als zunächst angenommen. Das war beim Corsair T3 bspw. nicht der Fall. Dort ließen sich Flecken aus dem Mikrofaser-Material nicht so einfach entfernen. Im Vergleich fühlt sich das robuste Material des X1000 aber auch nicht ganz so weich an. Zieht man einen Stuhl mit Kunstleder-Bezug hinzu wie bspw. den Corsair T2, dann fällt das längere sitzen aus subjektiver Sicht schon angenehmer aus. Vor allem bei hohen Temperaturen kommt man nicht so schnell ins Schwitzen.
Verarbeitung
Bei der Verarbeitung lassen sich eigentlich keine Mängel feststellen. Lediglich an einer der Streben unter der Sitzfläche war an einer Stelle der Lack fehlerhaft. Die Nähte sind ohne Fehler, auch wenn sie aufgrund des dicken Materials zwischen dem Stoff und den Kunstleder-Einsätzen nicht ganz so filigran ausfallen. An der Mechanik lassen sich auch keine Schwachstellen feststellen. Was wirklich positiv auffällt ist, dass die Armlehnen nicht wie sonst oft wackeln. Ein wenig Spiel haben auch sie, aber vor allem die Höhenverstellung hat eine gute Passung.
Funktionen
Der X1000 lässt sich zunächst einmal in der Höhe um 96 mm verändern. Die Sitzfläche befindet sich somit zwischen 41 und 50,6 mm über dem Fußboden. Über dem Hebel zur Höhenverstellung befindet sich der Griff zur Veränderung der Neigung der Lehne. Sie lässt sich zwischen 90° und 135° verstellen. Noch mehr Möglichkeiten gibt es bei den Armlehnen. Sie lassen sich in der Höhe anpassen, nach vorne und hinten schieben und im Winkel verändern. Für erstes gibt es außen einen kleinen Griff, für zweites und drittes einen versteckten Knopf vorne unter den Lehnen. Alles funktioniert gut und lässt eine individuelle Einstellung zu. Ohne die Verstellung in Position und Winkel würde die Armlehnen sicherlich aber noch stabiler wirken, denn das leichte Spiel wird durch diese Mechanismen hervorgerufen. Aus persönlicher Sicht könnte darauf verzichtet werden, denn die Lehnen sind schon relativ groß gestaltet, sodass man nicht viel einstellen muss. Das kann aber je nach Nutzer auch komplett anders ausfallen.
Als weitere Funktionen kann man die beiden Kissen aufzählen. Das Kissen zur Unterstützung des Lendenbereichs wird einfach an die Rückenlehne gestellt und nicht weiter fixiert. Eine Anpassung in der Höhe ist also nicht möglich. Das war beim Nitro Concepts S300, Tesoro Zone Balance und Corsair T2 bspw. besser gelöst. Auch beim Nackenkissen wird keine Änderung der Position zugelassen. Denn es wird einfach um die Rückenlehne gespannt. Aufgrund der Länge des Gummi-Bandes sowie der Form der Lehne bleibt eigentlich nur eine Position als Auswahl. Das ist bei anderen Stühlen aber ähnlich. Oft wird der Gummi-Zug allerdings durch Öffnungen gezogen, womit das Kissen sicherer platziert ist (z. B. Corsair T3).
Ergonomie, Sitzkomfort & Praxiseindrücke
Der X1000 ähnelt dem S300 nicht nur beim Bezugsstoff, sondern auch den darunter befindlichen Polstern. Vom Hersteller wird auch hier eher strafferer Schaumstoff eingesetzt, der auch nach längerer Zeit nicht nachgibt. Das hört sich jetzt erstmal vielleicht nicht so bequem an, ist es aber. Denn auch nach langer Nutzung bekommt man nicht das Gefühl, als würde sich der X1000 durchsitzen. Das war beim sehr weichen und im ersten Moment bequemen Tesoro Zone Balance bspw. der Fall. Auch nach Wochen der Nutzung hat sich an diesem Eindruck beim X1000 nichts geändert. Wirklich positiv ist auch die Größe bzw. Form des Stuhls zu bewerten. Sie erinnert ein wenig an den Corsair T2, welcher auch mit weiteren Flächen daherkommt. Somit hat man auch mit breiterem Kreuz keine Probleme und fühlt sich nicht irgendwie eingeengt.
Das ist bei mir bei manchen Stühlen schon der Fall gewesen und das trotz meiner geringen Körpergröße von ~175 cm. Diese wird aber beim Nackenkissen ein klein wenig zum Problem. Denn im Nacken sitzt es eher nicht, sondern etwas drüber. Das untere Kissen erfüllt seinen Zweck aber auch ohne Höhenverstellung ganz gut. Positiv fällt auch mein Urteil zu den Rollen aus. Ich konnte den Stuhl zwar nur auf Laminat testen, dort rollt er aber nach der Überwindung eines kleinen Wiederstandes leicht und ruhig, flitzt aber nicht so davon wie bspw. der Corsair T2, was ich persönlich gut finde. Der Stoff hat während der Nutzung keinerlei Abnutzungserscheinungen aufgezeigt. Es sammelt sich hinter dem Kissen nur etwas Staub und Krümel, wenn man nicht allzu regelmäßig mit dem Staubsauger drüber fährt.