Detailansicht, Eigenschaften & persönliche Eindrücke
Materialwahl
Fangen wir mit der Materialwahl an. Bereits auf der Seite zuvor hatte ich schon angemerkt, dass man beim Drehkreuz auf Kunststoff setzt. Das ist in gewisser Weise schon ärgerlich, aber scheinbar will der Hersteller mit dem T3 auch im etwas niedrigeren Preissegment angreifen. Günstig ist er nicht, aber bspw. mit dem Nitro Concepts S300 zieht man je nach Farbvariante gleich. Und auch dieser verwendet nur Kunststoff in der Basis. Ein günstigerer Tesoro Zone Balance kann hier interessanterweise auf Stahl setzen. Ein wenig merkt man den Sparkurs auch an den Rändern. Im Gegensatz zum T1 Race und T2 Road Warrior kommen keine Skates-ähnlichen Rollen mit Lagern zum Einsatz, sondern einfache Kunststoff-Rollen mit Stift-Achse. Irgendwie nicht ganz ins Bild passen die Durchführungen in der Lehne. Hier wäre statt glänzendem, ein matter Kunststoff vielleicht angebrachter gewesen. Dieser würde nicht nur zum Fußkreuz passen, sondern zudem auch nicht den einzigen glänzenden Part am Stuhl bilden. Besonders macht den Stuhl im Sortiment natürlich der Bezug. Statt Kunstleder kommt Stoff zum Zuge. Dieser fällt anders als beim S300 aus, was sich dadurch äußert, dass er weniger robust und grob wirkt, sondern mehr einem Mikrofaser-Stoff ähnelt.
Verarbeitung
Sind wir schon einmal beim Bezug, kann auch gleich mit der Verarbeitung fortgesetzt werden. Um es kurz zu machen: Was die Hülle angeht ist keine Kritik angebracht. Der Stoff spannt sich straff über die Polster und eine Inspektion der Nähte brachte keine Fehler zum Vorschein. Über die Robustheit lässt sich noch nicht viel sagen, da der Testzeitraum dafür noch eindeutig zu kurz ausfällt, aber er wirkt qualitativ schon hochwertig. Auch ansonsten gibt es kaum bis keine Kritik an der Verarbeitung. Einzig die Unterseite der Sitzauflage bzw. dessen Gestell kann hier noch erwähnt werden. Die Lackierung ist sehr rau bzw. voller Einschlüsse. Ja, man sieht davon nichts und es hat keinen Einfluss auf die Funktion, aber es lässt auf eine eher mittelmäßige Vorbereitung des Beschichtens schließen.
Funktionen
Die Funktionen können schon fast als typisch beschrieben werden. Vorhanden ist natürlich eine Höhenverstellung, welche zusätzlich durch eine ebenfalls oft vorhandene Kippfunktion ergäzt wird. Diese lässt sich in der Härte verstellen oder aber auch sperren. Die Grundabstimmung ist dabei so straff, dass das Kippen nur schwer eingeleitet werden kann. Weiterhin lässt sich die Rückenlehne um bis zu 90° verstellen. Wieder mit dabei sind auch die 4D-Armstützen. Wie auch beiden anderen beiden Modellen sind sie auch hier noch immer wackelig wie nichts gutes. In welcher Weise sie sich anpassen lassen, kann man gut im Test des T2 Road Warrior nachvollziehen.
Ebenfalls zu den Features kann man die beiden Kissen zählen, welche eigentlich auch bei keinem Stuhl dieser Gattung fehlen dürfen. Das Nackenkissen wird mittels Gummi-Band und Clip durch die beiden Durchführungen befestigt, das Lendenwirbel-Kissen wird einfach nur hingelegt. Daher kippt es gerne auch mal um. Insgesamt sieht das aber auch schicker aus als beim T2 mit den langen vertikalen Gummi-Bändern. Eine Umsetzung wie beim Tesoro Zone Balance wäre aber auch nicht verkehrt gewesen.
Ergonomie, Sitzkomfort & Praxiseindrücke
Die Abstimmung des T3 ist eine komplett andere als beim T2, das lässt sich direkt sagen. Während man beim T2 straffe Polster mit hohem Gegendruck vorfindet, sind die Polster beim T3 deutlich weicher. Man könnte ihn in diesem Punkt mit dem Tesoro Zone Balance vergleichen. Auch der Nitro Concepts S300 ist straffer umgesetzt. Ehrlich gesagt, gefällt das aus persönlicher Sicht nicht ganz so gut. Im ersten Moment ist das Sitzen zwar sehr bequem, aber auf längere Zeit sattelt man einfach etwas durch. Erschwerend kommt hinzu, dass das auch auf das Lendenwirbel-Kissen zutrifft. Ist das des T2 sehr hart, ist das des T3 extrem weich. Auch hier taucht man weit ein, um den erforderlichen Halt zu erhalten. Subjektiv betrachtet sitzt es sich auf dem S300 im Punkt der Polsterabstimmung angenehmer, auch wenn dieser etwas straffer ist. Das klingt merkwürdig und muss nicht jeder genauso empfinden.
Was die Größe angeht, kann man erneut Parallelen zum T1 ziehen. Er ist also kleiner als der T2 bzw. auf einem ziemlich ähnlcihen Niveau wie der S300, zumindest in manchen Punkten. Grundsätzlich engt der T3 Rush etwas mehr ein. Das liegt daran, dass die Seitenwangen am Rücken relativ steil ausgeformt sind. Die unten angegebenen Maße sind direkt an der Lehne gemessen. Mit dem Kissen rückt man ein Stück weiter nach Vorne. Bei mir, ~176cm klein, landet die Schulteroberkante knapp unterhalb der Öffnungen. Komplett angelehnt nimmer der Rücken dann tuchfühlung mit den Seitenwangen auf. In einem Sportwagen ist dieser Effekt wirklich gewünscht, damit man einen die seitlichen Kräfte nicht beeinflussen, am PC fühle ich mich so aber etwas eingeengt. Viel Größer darf man übrigens vermutlich auch nicht seit, denn mit dem Kopf lande ich direkt auf dem Corsair-Logo. Das Nackenkissen lässt sich bei meiner Größe dafür exakt ausrichten.
Der Bezug macht hingegen einen besonders guten Eindruck, auch nach längerer Zeit. Er fühlt sich sehr weich und wirkt wertiger als der des S300. Insgesamt ähnelt er einfach mehr den Bezugssstoffen von anderen Möbeln, wohingegen der des S300 im direkten Vergleich sehr grob erscheint. Flecken wurden natürlich nicht mit Absicht eingearbeitet, es entstanden aber auch so keine, trotz der hellen Farbwahl. Auch hier zeigt sich im direkten Vergleich zum dunklen S300, dass man Staub und leichten Schmutz auf dem helleren Bezug nicht so schnell sieht. Insgesamt sieht der T3 auch nach drei Wochen Nutzung immer noch aus wie am ersten Tag. Ob das beibehalten wird, muss sich noch herausstellen.