Beleuchtung und Steuerung mit iCUE
Gleich mal vorne weg, die Beleuchtung und die dazugehörigen Effekte stehen gefühlt und nicht bis ins Detail verglichen, einer K70 RGB recht nahe. Das man hier eine vermeintliche „Bugdet-Tastatur“ vor der Nase hat, fällt wirklich erst bei genauem Betrachten auf. Und ja, die herstellerseitig angesetzten 80 Euro als UVP sind keinesfalls als günstig zu betrachten. Schaut man sich innerhalb des Corsair-Universums um, muss man dies aber leider ja schon so nennen. Erinnerungsstütze – Corsair K100 RGB – 250 Euro (UVP) – noch Fragen?
direkter Vergleich: Corsair K70 RGB MK2 Low Profile (oben) - Corsair K55 RGB Pro XT (unten)
Zurück zum Thema, die genannte K70 RGB MK2 Low Profile ist, denke ich ein guter Vergleichskandidat. Zugegeben, gefällt mir die Farbausbeute bei der K55 sogar ein Ticken besser, als bei der knapp doppelt so teuren K70. Hier muss man aber genau schauen. Denn die K55 macht sich einen „Trick“ zunutze, den die teureren Corsair-Ableger eben nicht benötigen oder verwenden sollen. Denn die Keycaps sitzen mitsamt des Drückers in einer Art Führungsschiene, die zugleich Weiß gehalten ist. Dadurch wirkt das Licht der LED deutlich strahlkräftiger bzw. erscheinen die Übergänge unter den Keycaps nochmals weicher. Letztlich dürfte dies aber eher ein subjektives Gefallen sein, ob man eben genau das möchte, oder eben nicht.
Die hier verbauten Membran-Switche, besser bekannt auch als Rubberdomes, hinterlassen eigentlich einen sehr soliden Eindruck. Corsair spricht von einem taktilen Anschlag, der meinem Empfinden nach einen leicht dumpferen Auslöseklang erzeugt als bspw. ein Cherry MX Low Profile RGB Red. Eigentlich ist dies kein Vergleich auf Augenhöhe (…) Meinem Gusto nach kommen beiden Schaltertypen aber in puncto Auslöseklang jeweils recht nahe. Eine Corsair K100 RGB mit den Corsair eigenen optischen Switchen ist hier deutlich „lauter“ einzustufen. Ein gewisses „schwammiges“ Anschlagverhalten wie man es von anderen Tastaturen her kennt kann ich an dieser Stelle nicht nennen. Grundsolide im Rahmen der Möglichkeiten einer Rubberdome-Tastatur trifft es daher wohl eher. Nachfolgend noch einige Beispiele der sehr guten Beleuchtung.
Steuerung mit iCUE 4.0
Für die Steuerung wird die aktuellste Version von iCUE benötigt, die, ähnlich wie in der Philips Hue Landschaft, gewisse Farbprofil-Settings vorschlägt. Aber natürlich lässt sich auch alles individuell justieren. Gerade auch bei der Pro XT Version, jede Tasten einzeln in der Farbe ansteuern. Die Makrotasten zeigen sich erstaunlich umfangreich in der Usability sowie auch beim möglichen Funktionsumfang. Zudem lässt sich auch eine Verbindung zum Elgato-Stream-Deck herstellen, was besonders für Zocker und Streamer interessant sein dürfte.
In Summe bedarf es jetzt nicht unbedingt einer großen Erklärung, steht Corsairs iCUE ja seit geraumer Zeit schon für sich. Alle technischen Funktionen, wie Firmware-Updates, oder eine Justage der Pollingrate lassen sich in dieser Software vornehmen. Damit will ich es auch belassen. Der allgemeine Funktionsumfang ist dennoch gewaltig.
Allgemeine Praxiserfahrungen mit der K55 RGB Pro XT
Im Allgemeinen bekommt man als Anwender eine gute bis sehr gute Tastatur, je nach Standpunkt und Anwendungsbedarf betrachtet. Hierbei sollte man klar differenzieren ob man sich selbst zur Vielschreiberfraktion zählt oder nicht. Auch die objektive Betrachtung bzgl. des Gamings sollte man ebenfalls mit heranziehen. Ich für meinen persönlichen Teil komme generell nicht mehr mit Tastaturen im "klassischen Format" klar. Gerade wenn man am Tag sehr viel tippt, sind doch eher Low-Profile-Keycaps doch eine absolut willkommene Errungenschaft. Lässt man das Persönliche mal außen vor und vergleich die Tasten mit denen der genannten K70 Mk2 Low Profile, sind die Anschläge der K55 RGB Pro XT zwar nicht ganz so knackig und präzise wie bei einer mechanischen, aber auch vom Empfinden nicht so weit weg. Ich würde so weit gehen und behaupten, dass der Casual-Gamer den Unterschied nicht sofort merken wird. Leider fehlt auf Grund der geringen Nutzungsphase des Testobjekts und auch generell hinsichtlich der verbauten Switche eine Langzeiterfahrung, aus dem Bauchgefühl heraus, dürften aber die mechanischen Schalter die deutlich langlebigere Variante darstellen. Nutzt man die Tastatur eher sporadisch, so halte ich mal hypothetisch und gemutmaßt fest, dass die eine ganze Weile brauchen werden um erste Verschleißspuren aufzuzeigen.
Die Beleuchtung hat mich ebenfalls sehr positiv überrascht. Nicht nur, dass man gefühlt den gleichen Funktionsumfang einer deutlich teureren Corsair-Ausführung bekommt, nein auch die Sättigung der Farben und die generelle Ausleuchtung befinden sich auf einem verdammt hohen Niveau. Wer nicht zwangsweise deutlich über 100 Euro ausgeben möchte, der bekommt hier schon für wesentlich weniger Geld den vollen "Corsair-iCUE-Umfang" geboten. Kommen wir auf der nächsten Seite zum abschließenden Fazit.