Praxistest
Wie schon auf der vorherigen Seite erwähnt, muss für den Betrieb des Loupedeck+ erstmal die Software von der Herstellerseite heruntergeladen werden, denn ohne diese geht gar nichts. Deswegen ist es auch schade, dass der Hersteller auf z.B. eine CD oder einen USB-Stick mit der Software verzichtet. Aber da man einen Account für die Nutzung anlegen muss, was ich persönlich nicht verstehen kann, ist eh ein Internetzugang Pflicht. Installiert ist die Software Loupedeck schnell und unterstützt aktuell folgende Programme:
- Lightroom Classic 7.4 und aufwärts
- Lightroom 6
- Photoshop CC 20.0 und aufwärts mit Camera Raw
- Premiere Pro 2018 or 2019
- Final Cut Pro X 10.4.5 und aufwärts
- Capture One Pro 11 und aufwärts – Beta
- Audition 2019
- After Effects 2019
- Skylum Aurora HDR 2018 (1.2)
Ich nutzte das Loupedeck+ größtenteils in Adobe Photoshop und Lightroom, als Redakteur hat man immer viele Bilder zum Bearbeiten und so konnte ich mir in den letzten Wochen einen guten Eindruck verschaffen. Im Alltag stellt sich die Konsole als gute Unterstützung im täglichen Workflow heraus. Das liegt auch größtenteils an der guten und übersichtlichen Software. Hierüber lassen sich alle Knöpfe völlig individuell belegen und seinen persönlichen Präferenzen anpassen. Neben Funktionen in dem jeweiligen Programm können auch Tastatur- und Mausbefehle hinterlegt oder Programme aufgerufen werden.
Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig und ermöglichen einen intuitiven Workflow in den einzelnen Programmen. In den von mir verwendeten Adobe-Programmen funktionierte das auch erstklassig. Im „Camera Raw“ Fenster ist es spielend einfach und auch sehr exakt mit den Drehreglern zum Beispiel die einzelnen Farben zu regeln oder die Sättigung oder Schatten einzustellen. Mit einem einfachen Druck auf den Regler, kehrt die Einstellung auf den Nullpunkt, also in die Grundeinstellungen wieder zurück und man kann sich erneut versuchen die richtige Bearbeitung zu finden.
Bearbeitet man das Bild dann weiter in Photoshop, kann bspw. der große Drehregler die Pinselgröße in der Größe steuern. Zusammen mit der Maus und dem Ausbesserungswerkzeug sind schnell letzte Staubreste oder unschöne Kratzer auf dem Foto verschwunden. Der Umgang ist praktisch und erleichtert, nach einer gewissen Eingewöhnungszeit und optimierten Zuweisungen der einzelnen Funktionen den Umgang mit solchen „Kreativ-Programmen“ enorm.
Leider überzeugt mich die Haptik des Loupedeck+ nicht vollends. Die verwendeten Materialien und die einzelnen Regler sind meiner Meinung nach dieser Preisklasse nicht entsprechend. So besitzen alle etwas Spiel, die Höhe der Konsole könnte auch etwas geringer ausfallen, zumindestens im vorderen Bereich. Das die oberen Kanten am Gehäuse nicht abgerundet, sondern leicht scharf sind, führt auch nicht unbedingt zu einem Gefühl der „Behaglichkeit“. Keine Frage, das Loupedeck+ ist keine Gaming-Tastatur und muss keiner Hektik oder Millionen von Anschlägen gewachsen sein, aber ein besserer Druckpunkt bei den Tasten, eine stärkere Rasterung bei den Drehreglern und vielleicht eine leichte Gummierung hätte der Konsole sicherlich gutgestanden. Hier hat der Hersteller noch Luft nach oben für eine neue Generation. Der Bedienung tut das aber kein Abbruch, diese überzeugt und zusammen mit der durchdachten Software ist das Loupedeck+ ein mächtiges Werkzeug.