Software
Die Konfiguration der Corsair Ironclaw RGB erfolgt natürlich mittels iCUE. Die mächtige Software des Herstellers kommt in der gewohnten Optik daher. Im ersten Reiter können die Tasten konfiguriert werden. Dabei sind kaum Grenzen gesetzt. Im Endeffekt sind die selben Möglichkeiten wie bei den Corsair Tastaturen (z. B. Corsair K70 RGB Mk.2) gegeben. Im folgenden Bild sieht man beispielhaft eine Umbelegung von DPI- und Profil-Switch zu DPI rauf und runter.
Im zweiten Reiter kann die Beleuchtung eingestellt werden. Mausrad und Logo können dabei seperat belegt werden. Im gezeigten Beispiel wurden dazu zwei Effekte mit statischer Beleuchtung angelegt, damit beide Bereiche unterschiedlich leuchten. Man kann aber auch Effekte wählen, jedoch nicht so viele wie bspw. bei der Corsair Hydro Series Platinum, da keine adressierbaren Dioden verbaut sind.
Weitere Einstellungen lassen sich unter Optionen und Einstellungen finden. Hier lässt sich Eckenglättung, Beschleunigung und Pollingrate einstellen.
Zudem lässt sich der Maussensor an die genutzte Oberfläche kalibireren. Wir haben dies für das Corsair MM350 durchgeführt, konnten aber subjektiv keinen Unterschied ausmachen. Da die Maus bereits für die hauseigenen Stoffpads kalibriert sein soll, ist dies aber auch nicht weiter verwunderlich.
Praxis & Leistung
Irgendwie wirkt es etwas deplaziert, dass die Corsair Ironclaw RGB als Palm-Grip Maus beworben wird. Aber Ironpalm wäre ebenfalls etwas Merkwürdig gewesen. Wie dem auch sei, der Palm-Grip passt perfekt zur Maus. Sie ist für Rechtshänder so kontsruiert, dass die Finger und die Handfläche sich gut an das Gehäuse anschmiegen. Aus subjektiver Sicht könnte der Rücken an der rechten Seite noch etwas ausgeformter sein, damit die Hand nicht nach rechts abfällt. Für andere Griffarten eignet sie sich tatsächlich weniger. Beim Claw-Grip liegt eigentlich auch direkt die komplette Handfläche auf und beim Fingertip-Grip lässt sie sich nur schwer greifen, ohne dass sich der Nager wegdreht bzw. fühlt es sich einfach nicht gut an. Was die beworbene Größe angeht, lässt sich sagen, dass sie deutlich größer ist bzw. satter in der Hand liegt als bspw. die Lioncast LM50 mit ähnlicher Auslegung. Im Vergleich zur Cougar Surpession ist sie buckeliger. Die Oberfläche ist mit leichtem Softtouch versehen, was auch nach längerer Nutzung angenehm bleibt.
Die Gummi-Seiten verleihen einen wirklich guten Grip, was bspw. bei der Cougar Revenger nicht der Fall war. Auch wenn hier die gleichen Tasten wie bei der M65 RGB Elite zum Einsatz kommen sollen, fühlen sie sich hier etwas weniger "clicky" an. Bei der rechten Maustaste fühlt es sich zudem so an, als hätte sie einen längeren Weg. Abhilfe schafft hier eine Platzierung des Zeigefinders nach Hinten. Die beiden Tasten hinter dem Mausrad sind bei Nutzung des Palm-Grips nur schwer erreichbar. Beim Gaming sollten diese beiden aber auch nicht so häufig eingesetzt werden. Der interne Speicher kann drei Profile für Tastenbelegung, Makros und Beleuchtung aufnehmen, sodass es nicht so sehr ins Gewicht fällt, dass man lediglich drei DPI Stufen plus Scharfschützen-Funktion pro Profil speichern kann. Diese beiden Umstände scheinen für die Serienmäßige Belegung mit DPI Switch und Profil-Umschalter sinnvoll zu sein. Ist man damit nicht zufrieden, kann man dies leicht in iCUE ändern. Was uns noch aufgefallen ist, ist, dass man die DPI Anzeige an der Seite mit dem Daumen vollständig verdeckt. Für den effekitven Nutzen hätte man sie in den freien Bereich davor platzieren können. Das Gleitverhalten wirkt auf dem MM350 etwas behäbiger als die M65 RGB Elite.
Der PixArt PMW3391 bietet eine native Auflösung von 18.000 Dots per Inch (DPI), welche in einer Schritten ausgewählt werden kann. Abgelegt sind in der Ironclaw RGB serienmäßig drei DPI Stufen sowie die Scharfschützenfunktion, welche jedoch mit keiner Taste verknüpft ist. Wir haben dies auf die vordere Daumentaste gelegt um die Funktion nutzen zu können. Anders als bei der M65 RGB Elite kann man die DPI serienmäßig nicht erhöhen und verringern per Taste, sondern muss sich durch die drei durchklicken. Ein Problem ist das zwar nicht, wirkt aber etwas angestaubt. Was beim nachmessen der DPI Stufen aufgefallen ist, ist, dass die Abweichung signifikant größer als bei der M65 RGB Elite ausfällt, trotz gleichem Sensor. Woran dies liegt, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.
Eingestellte DPI | Gemessene DPI | Abweichung |
400 | 424 | 6% |
800 | 844 | 5,5% |
1500 | 1587 | 5,8% |
3000 | 3130 | 4,3% |
Um erste Eindrücke zu erhalten wurde ein einfacher Paint-Test durchgeführt. In jeder Stufe wurden gleiche Muster erstellt. Angle-Snapping ist hier nicht zu sehen. Die Unruhe ist der hohen Empfindlichkeit geschuldet. Zudem wurde bei nativer Auflösung (1600 x 1200 Pixel) und 100% Ansicht gezeichnet.
Als Steigerung des sonst beliebten PMW3360 (z. B. ASUS ROG Gladius II) bietet der PMW3391 eine Geschwindigkeit von bis zu 400 Inches per Second (IPS), was umgerechnet 10,16 m/s entspricht. Im nächsten Test soll dies in den verschiedenen Stufen untersucht werden. Im Test konnten wir diese nicht ansatzweise erreichen. Das Maximum lag unterhalb von 6 m/s, wobei man hier schon extreme Moves auf dem Schreibtisch vollführen muss. Im normalen Betrieb sollten aber selbst diese Geschwindigkeiten nicht erreicht werden. Ersichtlich ist bei den folgenden Graphen, dass die Abtastung bei diesen hohen Geschwindigkeiten weiterhin sehr gleichmäßig ist.
Auch die Beschleunigung soll nicht außer Acht gelassen werden. Die Maus wird dazu zunächst schnell in eine Richtung bewegt und danach langsam wieder zurück. Ist keine Hardwarebeschleunigung vorhanden, landet der Graph am Ende auf dem selben Y-Wert wie zum Start. Wie man sieht, landet der Sensor eine Punktlandung. Hardwarebeschleunigung ist also wirklich nicht vorhanden.
Zuguterletzt werfen wir noch einen Blick auf die Polling Rate bei fest gewählter DPI Stufe (3.000). Dazu wurde die Maus horizontal, gleichmäßig bewegt. Die Graphen wirken allesamt etwas unruhig, liegen aber immer um den ausgewählten Wert. Auch hier gibt es keine Bedenken.
Beleuchtung
Die Beleuchtung der Ironclaw RGB umfasst eigentlich nur zwei Zonen. Da die DPI Anzeige jedoch in Balken erfolgt und nicht durch eine zugeordnete Farbe, erhält man sozusagen eine dritte Zone. Diese zeigt durch die drei Balken aber nicht nur die gewählte DPI Stufe an, sondern durch die Farbe auch das ausgewählte Profil.
Um die Farbechtheit zu überprüfen, musste wieder die Corsair K70 RGB Mk2 Low Profile herhalten. Im Vergleich leuchtet das Logo etwas weißer, da es zur Lichstreuung mattiert wurde. In der Farbwiedergabe gibt es keine großen Unterschiede zur Tastatur. Evtl. muss man für das exakte Abbild etwas manuell an den Reglern drehen.
Etwas Potential hat man an der vorderen Zone verschenkt. Diese sieht man beinahe gar nicht. Lediglich die Nabe des Mausrads leuchtet, und das so dürftig, dass sich das Licht kaum bzw. gar nicht aus der Vertiefung des Gehäuses wagt. Es hätte bestimmt cool ausgesehen, wenn man die vorderen angedeuteten Streben als Lichtauslass konzipiert hätte, ähnlich wie bei der M65 RGB Elite auf der Rückseite.