Vorgestellt wurde die Marke Xtrfy im Herbst letzten Jahres, nun gibt es mit der K2 die erste Tastatur der Gaming-Marke. Wir haben uns das Eingabegerät zum Test in die Redaktion geholt und wollten herausfinden, ob sie es mit Boliden wie der Corsair Gaming RapidFire K70 RGB oder der Logitech G810 mithalten kann. Ausgestattet mit Kailh Red Switches und einer RGB-Beleuchtung mit Equalizer-Effekt, scheint die K2 ein umfangreiches Paket anzubieten, welches überzeugen will. Ob dies auch in der Praxis dann schlussendlich untermauert werden konnte, haben wir dokumentiert.
Lieferumfang
Geliefert wird die K2 in einem schwarzen Karton mit aufklappbarer Oberseite und Sichtfenster. Der Lieferumfang besteht aus einer umfangreichen Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen, sowie einem Aufkleber und einem USB-PS/2-Adapter. Damit muss sich der Käufer dann auch dann schon zufrieden geben.
Das Keyboard im Überblick | |
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Tastatur-Typ | Gaming, Mechanisch |
Bezeichnung | Xtrfy K2 RGB |
Switch | Kailh Red (Rot) |
Preis | ca. 160 EUR |
Hersteller-Homepage | www.xtrfy.com |
Wichtige Features | |
Interface | USB 2.0, PS/2 (Adapter inklusive) |
Beleuchtung | Ja, RGB (bis zu 16,8 Mio. Farben) |
Material | Kunststoff |
Abtastrate | 1000Hz (1ms) |
Kabel | 1,7 m |
Abmessungen | 440 × 140 × 35 mm |
Gewicht | 1,25 kg |
Weitere Eigenschaften | Kabelgänge gesleevtes Kabel Macro-Keys "Onboard"-Effekte der Beleuchtung Anti-Ghosting (N-Key Rollover) |
Detailansicht
Xtrfy hat der K2 ein klassisches, eckiges Design ohne große Extras verpasst. Der Hersteller setzt auf das Wesentliche und konzentriert sich besonders auf die Beleuchtung, doch dazu später mehr. Als Material kommt hauptsächlich Kunststoff zum Einsatz. Im Inneren setzt man (unter den Tasten) auf eine Metallplatte, die neben der besseren Stabilität auch für eine bessere Beleuchtung sorgen soll.
Xtrfy setzt auf ein normales QWERTZ-Layout und verzichtet auf Sondertasten oder beispielsweise ein Lautstärkerad, wie wir es von der Logitech G810 kennen. Dafür bringt man Funktionen wie die Lautstärkeregelung auf den vorhandenen Tasten unter, umgesetzt wird dies mit einem "FN"-Button. Quer über dem Keyboard verteilt finden sich so Funktionen für die Beleuchtung, der Audio-Wiedergabe, den Macro-Keys oder der Beleuchtung.
Auf der Unterseite befinden sich vier schmale Gummifüße, die von zwei ausklappbaren Standfüßen erweitert werden. Auch sie kommen mit einer Gummierung für den besseren Halt auf der Oberfläche daher. Des Weiteren findet man einen langen Kabelgang, durch den man das 1,7 Meter lange USB-Kabel führen kann. Es gibt insgesamt fünf Ausgänge, durch die das Kabel kommen kann. Der Nutzer kann die Tastatur also platzieren wo er möchte. So wird viel "Kabelverbrauch" vermieden oder der Strang wenig nervig verlegt. Die Verbindung zum PC ist übrigens mit Stoff überzogen, der in schwarz-gelb recht auffällig ist. Auf eine Handballenablage verzichtet Xtrfy bei der K2 leider. Als Gimmick hat man einen Aufkleber in der Mitte platziert, dieser zeigt die Aufschrift "AFK?", Xtrfy fragt den Nutzer also warum er sich den Sticker anschaut und somit "away from keyboard" ist anstatt zu Zocken - netter Gimmick.
Bei den Switchen wurden Kailh Red verbaut. Diese verfügen über einen ähnlichen Aufbau und dem gleichen Prinzip wie die deutschen Cherry-Modelle. In dem Fall ist der Cherry MX Red das Pendant, mit dem man die roten Kailh vergleichen kann. Kailh Taster haben wir zum Beispiel schon in der Tt eSports Poseidon Z RGB gesehen. Die Spezifikationen sind dabei identisch zu den MX Red, der Kailh Red ist demnach ein linearer Switch mit einem Auslöseweg von 2 mm ab Ausgangsposition. Die Betätigungskraft liegt bei 45 g, auf einen Klickpunkt wird verzichtet. Diesen findet man beim blauen Modell wieder.
Da Xtrfy auf eine Zusatzsoftware verzichtet, müssen Makros direkt auf der Tastatur aufgenommen und abgespeichert werden. Hierfür kann man bis zu 295 Tastenanschläge aufzeichnen und mit einem Tastendruck wiedergeben lassen. Auch Maus-Klicks können dabei eingebunden werden. Für die Makros gibt es zudem drei Modi - Timing-Makro, Loop-Makro und Auto-Makro. Auch die Geschwindigkeit der Makros kann eingestellt werden. Sollte man den im Lieferumfang enthaltenen PS/2-Adapter benutzen, so lässt sich die Wiederholungsgeschwindigkeit in vier Stufen einstellen. Mit dem X-Modus baut Xtrfy zudem einen Modus ein, der zwischen einer kompletten Aktivierung aller Tasten mit N-Key Rollover und eingeschränkten Funktionen und 6-Key Rollover unterscheidet. Kommen wir nun zum Praxistest.
Praxistest
Nicht nur im Detail, auch in der Praxis bietet die K2 von Xtrfy ein ausgesprochen gutes Gesamtpaket. Man verzichtet auf große Kunststoff-Anbauten beim Gehäuse und zeigt ein klassisch, kompaktes Design. Das vollständige QWERTZ-Layout besitzt als nötigen Tasten, Zusatzfunktionen wie die Lautstärkeregelung sind mit Hilfe der FN-Taste in der oberen Tastenreihe untergebracht.
Die Verarbeitung ist soweit gut, wir konnten keine Verarbeitungsfehler oder Ähnliches entdecken. Der Kunststoff macht zudem einen soliden Eindruck. Die verbauten Kailh Red Switches sind ähnlich zu den MX Red von Cherry einzuordnen, demnach ist auch das Schreibgefühl präzise. Durch den relativ kurzen Auslöseweg ist dieses Modell perfekt für FPS-Gamer oder Schnellschreiber geeignet.
Die eingesetzten Gummifüße bieten einen guten Halt, eine größere gummierte Fläche hätte allerdings für eine größere Leistung in der Hinsicht gesorgt. Logitech macht das beispielsweise bei der Logitech G810 sehr gut. Leider verzichtet man auch hier auf eine Handballenablage, die bei einem Preis von rund 160,- EUR durchaus dabei sein sollte. Das Kabel ist stoffummantelt und so vor Schäden geschützt. Positiv ist auch der Kabelgang aufgefallen.
Die Besonderheit der K2 ist die Beleuchtung mit ihrer großen Auswahl an Effekten, Genaueres steht auf der nächsten Seite. In der Praxis können die LEDs mit einer guten Lichtstärke, einer variablen Helligkeit und einer guten Farbentreue punkten. Durch die Metallplatte unter den Switches kommt die Beleuchtung gut zur Geltung und kann auch bei Lichteinstrahlung punkten. In der Dunkelheit entfaltet die K2 dann ihre volle Leistung und wird mitsamt den Effekten zum Lichtspektakel schlechthin.
Des Weiteren können die umfangreichen Makro-Möglichkeiten beeindrucken, die bis zu 259 Tastenanschläge mit nur einem Tastendruck abspielen können - pro Makro! Auch der X-Modus ist eine sinnvolle Einstellung und erweitert die Featurepalette.
Beleuchtung
Für die Beleuchtung setzt man auf RGB-LEDs, welche (theoretisch) bis zu 16,8 Millionen Farben anzeigen können. Da die Tastaturen meistens eine Zusatzsoftware dabeihaben, in der man die Modi einstellen kann, verzichten viele Hersteller auf "Onboard"-Effekte. Xtrfy dagegen macht es wie schon Ducky mit der Shine 4 und bringt die Effekte direkt auf die Tastatur - ohne Software am PC.
Eingestellt wird die Beleuchtung wie schon die Medientasten mit der FN-Taste. Sie ist an Stelle der zweiten, rechten Windows-Taste platziert und gibt dem Nutzer die Möglichkeit, erweiterte Funktionen nutzen zu können. Der Hersteller beschreibt alle Einstellungsmöglichkeiten der K2 in der umfangreichen Bedienungsanleitung. Es gibt wirklich reichlich Effekte, auch wenn die Möglichkeiten anfangs sehr verwirrend erscheinen. Wenn man sich das Handbuch aufmerksam durchliest und die Effekte einzeln ausprobiert, dann findet man sich gut in das Schema rein.
Xtrfy unterscheidet grundlegend zwischen Hintergrundbeleuchtung und Eingabe-Effekt, das bedeutet, dass es neben einem normalen Effekt der durchgehend auf der Tastatur verläuft, auch einen zweiten Effekt gibt, der nur bei Betätigen einer Taste erscheint. Als Beispiel könnte das die Regenbogenwelle im Hintergrund und ein "Splash"-Effekt bei Betätigen einer Taste sein. Bei beiden Möglichkeiten kann die Helligkeit separat voneinander geregelt werden. Xtrfy stellt sechs verschiedene Eingabe- und 13 Hintergrundeffekte bereit.
Neben den vorgefertigten Effekten kann der Nutzer natürlich auch eigene Beleuchtungs-Modi erstellen und zum Beispiel einzelne Tasten beleuchten. Nach Auswählen der zu beleuchtenden Tasten bekommt man eine Farbpalette auf dem Keyboard angezeigt, jede Taste zeigt dabei eine andere Grundfarbe an. Mit der "K-Mask"-Funktion wird die Einzeltasten-Beleuchtung nochmal erweitert und es werden alle Tasten deaktiviert, die nicht beleuchtet sind. So soll sich der Nutzer rein auf die wichtigen Tasten für das Spiel konzentrierten und das unnötige Drücken anderer Tasten ist Geschichte.
Des Weiteren sind drei "Breathe"-Effekte und ein LED-Equalizer an Bord. Dieser leuchtet nach dem Ingame-Sound oder der Musik auf dem PC. Übrigens: wird die Tastatur angeschlossen, erscheinen zunächst nacheinander die Buchstaben des Herstellers, also "X - T - R - F - Y" - coole Idee können wir da nur sagen! Kommen wir abschließend zum Fazit.
Fazit
Die K2 von Xtrfy macht vieles richtig und beweist Liebe zum Detail - allerdings nicht vom Äußerlichen her, sondern viel mehr bei den inneren Werten. Besonders bei der Beleuchtungsvielfalt merkt man an, dass sich der Hersteller voll auf den großen Funktionsumfang der Tastatur konzentriert hat. Neben einer guten Verarbeitung des Kunststoff-Gehäuses kann auch das klassische Tastatur-Design überzeugen. Die Gummipads auf der Unterseite halten die K2 gut am Platz, etwas mehr gummierte Fläche wäre trotzdem wünschenswert gewesen. Das Kabel ist stoffummantelt und so vor Schäden geschützt. Durch den Kabelgang kann man es ganz dem eigenen Geschmack zu fünf Ausgängen führen. Leider verzichtet man auf eine Handballenablage, die für ein Eingabegerät dieser Preisklasse eigentlich dabei sein sollte / muss.
Die überzeugt K2 darüber hinaus mit der beeindruckenden LED-Beleuchtung. Es gibt unzählige Effekte, die schon vorab auf der Tastatur gespeichert sind. Diese werden sehr intensiv und farbentreu dargestellt. Durch die Metallplatte unter den Tasten wird die Beleuchtung sehr effektiv verstärkt. Xtrfy verpasst der K2 keine Zusatzsoftware, alle Funktionen werden direkt auf dem Keyboard eingestellt. Durch Tastenkombinationen mit dem FN-Button kann man neben den einzelnen Effekten auch die Farbe, die Geschwindigkeit, die Helligkeit und noch viel mehr anpassen. Auch Features wie eine Lautstärkeregelung oder selbst programmierbare Makros sind dabei. Für Enthusiasten ganz wichtig: der PS/2-Adapter und die Wahl zwischen N-Key Rollover und 6-Key Rollover durch den X-Modus. Alle Funktionen laufen sehr flüssig und ohne Probleme, die Tasten-Reihenfolgen sollte man jedoch vor dem Gebrauch durchlesen und sich aneignen. Zu guter Letzt sind noch die verbauten Kailh Red Switches zu nennen, die sich vom Aufbau sehr am Cherry MX Red orientieren und eine ähnlich gute Leistung erbringen. Die K2 ist somit perfekt für First Person Shooter und Vielschreiber, die es gerne bunt auf dem Schreibtisch haben.
Zu haben ist die Xtrfy K2 aktuell zu einem Preis von circa 160 EUR. Dieser Betrag klingt zwar stattlich, allerdings bietet die K2 ein sehr umfangreiches Paket an Features die mittlerweile nicht jedes Gaming-Keyboard anbietet. Für den richtigen Enthusiasten ist dieses Modell den Kauf wert, Gelegenheits-Zocker die dennoch nicht auf eine bunte Tastatur verzichten wollen und weniger Geld ausgeben wollen, sollte sich bei der Logitech G810 oder der Tt eSports Poseidon Z RGB umschauen. Die Tastatur ist unter Anderem bei Caseking.de erhätlich.
Xtrfy K2 | ||
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Pro | Contra | |
+ gute Verarbeitung | - keine Handballenablage |
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