Mit der Func MS-2 erweitert der Peripherie-Hersteller sein Produktportfolio um eine weitere Gaming-Maus. Anders als bei der MS-3 wurde deutlich mehr Wert auf kompakte Ausmaße gelegt. Trotzdem sollten wesentliche Features wie die Instant-Aim Taste nicht fehlen. Inwiefern sich die MS-2 von seinem großen Bruder unterscheidet und welche technischen Rafinessen in der Maus stecken, klärt unser nachfolgender Testbericht.
Dieser Testbericht entstand mit freundlicher Unterstützung von Func.
Verpackung und Lieferumfang
Viel bzw. gar nichts hat sich an der Verpackung der Func Produkte geändert, weiterhin setzt der Hersteller auf eine weiße Kartonage mit den typischen Orangetönen. Neben einer Nahaufnahme der Maus lassen sich auch einige technische Details der Maus dem Karton entnehmen.
Auf der Rückseite sehen wir auch schon ein paar Features der Maus. Aufgeklappt enttarnen wir weitere Produktmerkmale, erwähnt wird beispielsweise der eingesetzte Optischer-Sensor, 3090 von ADNS.
Technische Eckdaten:
- Maße: 43x70x130 mm
- Farbe: Mattschwarz, orange Akzente
- Sensor: optisch, ADNS 3090
- Switches: OMRON
- Auflösung: 4.000 DPI
- Lift-Off-Distanz: k.A (geschätzt 2-3mm)
- Anschluss: USB 2.0 2m lang
- USB-Signalrate: 125, 250, 500, 1.000 Hz
- Layout: rechtshändige Bedienung
- Tasten: 10
Der verbaute optische LED Sensor ADNS-3090 von Avago ist derselbe Sensor wie der bei der Zowie EC1 Evo und bei der Zowie FK1. Bei der Func MS-3 kam noch ein Laser Sensor zum Einsatz. Nun verrichtet der ADNS-3090 seine Arbeit in der Func MS-2. Eigentlich arbeiten die 3090 Sensoren ab Werke nur mit bis zu 3600 DPI. Hier wurde etwas geschraubt und einen Wert von maximal 4.000 DPI. erreicht. Beschleunigt werden kann die Maus theoretisch mit bis zu 60 ips (Inch pro Sekunde). Die Beschleunigungskraft liegt bei 20 G. Die verbauten OMRON Switche haben einen sehr angenehm leichten Druck- und Auslösepunkt. Sie haben einen kurzen knackigen Widerstand, fast identisch zur Zowie EC1 Evo und SteelSeries Rival. Außerdem kann man die USB-Signalrate per Software in vier Stufen verstellen: 125, 250, 500, 1.000 Hz. Im Praxistest sehen wir, wie sich der Sensor tatsächlich schlägt.
Optik und Verarbeitung
Von der Bauform her erinnert die Func MS-2 an die ZOWIE EC1 Evo. Beide haben eine sehr einfache jedoch angenehme ergonomische Form für Rechtshänder. Offenkundig verfolgen immer mehr Hersteller die Redensart „Weniger ist mehr“ bei der Schaffung von Gaming Mäusen. Denn wir konnten in letzter Zeit sehr gut beobachten, dass viele Mäuse recht schlicht und einfach gestaltet sind. Beispielgebend ist diese Entwicklung bei der MS-3 zur MS-2 zu erkennen. Die Form der MS-2 ist etwas schmaler, die extra Fingerablagen für Ring- und Zeigefinger erübrigen sich. Die Softtouch Oberfläche ist sehr weich und glatt, leider aber nicht so griffig wie gedacht.
Func hat die vier programmierbaren Daumenentasten beibehalten, welche als „T+4“ Tasten bekannt sind. Im Grunde genommen wurden alle Tasten, die wir von der MS-3 kennen auch bei der MS-2 mit eingearbeitet. Der größte Unterschied besteht einfach darin, dass die Form im Allgemeinen schmaler und kompakter geworden ist. Dadurch sollte die Maus etwas dynamischer und flotter zu bedienen sein. Die Qualität und Verarbeitung ist sehr gut, die Maus fühlt sich sehr angenehm an und die Verarbeitung ist auch ohne Mängel. Für einen Startpreis von ca. 39 Euro bietet Func somit eine niveauvolle Gamer-Maus.
Obendrein weist die Oberseite zwei runde Extra-Buttons auf, die in einer Linie direkt hinter dem Mausrad liegen. Mit der Taste am Mausrad erhöht man die DPI und mit der anderen verringert man den DPI Wert. Dank der drei kleinen LEDs zwischen dem Schalter und Daumenbereich weiß man immer, welchen Wert man aktuell eingestellt hat.
Die LED-Anzeige zeigt welche DPI- bzw. dpi-Stufe zurzeit ausgewählt ist. Sobald man die Unterseite der Maus betrachtet, werden die Abstufungen von 400, 800, 1600 und 3200dpi gekennzeichnet und farblich durch kleine LEDs in Rot, Violett, blau und grün untermauert.
Praktischer Test
Die letzten Wochen wurde die Maus ausgiebig in verschiedenen Ego-Shootern getestet. Dabei kamen sehr weit verbreitete Spiele zum Einsatz wie, CounterStrike Global Offensive oder Battlefield 4. Auch das Nutzungsverhalten in Programmen und Anwendungen wie Photoshop, Microsoft Office wurden auf die Nutzerfreundlichkeit geprüft. Als Mauspad diente uns das SteelSeries Qck+.
Die Bedienung in normalen Desktop Bereich, also Surfen, Office, Windows-Explorer ist sehr gut. Die Maus lässt sich am Bestem im PalmGrip fassen, Sie liegt schön füllig in der Hand und füllt die Handinnenfläche gut aus. Das Mausrad ist sehr leise, fein und arbeitet exakt. Die Daumentasten für Vor- und Zurückbewegungen sind sehr gut zu erreichen und gut voneinander zu trennen. Der Druckpunkt aller Tasten ist sehr gering und man kann flotte Klicks auslösen. Anders ist es jedoch bei dem Mausrad. Bei der ersten Betätigung kann der Verdacht aufkommen, dass es klemmt. Jedoch ist der Druckpunkt einfach enorm hoch und zum Betätigen des Mausradschalters benötigt man vergleichsweise viel Druck. Das ist fürs schnelle FPS-Spielen nicht vorteilhaft.
In Sachen Gaming schneidet die MS-2 leider nicht so gut ab. Im Eifer des Gefechts liegt sie nicht griffig genug in der Hand. Zu dem erschwert die Instant-Aim Taste das Abheben der Maus. Apropos Abheben, hier entlarvten wir auch ein weiteres Manko. Die Lift-Off-Distanz ist im Vergleich zur Zowie FK1 oder Rival leider nicht so gering wie erwartet. Es ist für einen FPS-Gamer oder Photoshop Anwender ein No-Go. Die LOD liegt bei etwa 3mm. Wenn man es nun geschafft hat die MS-2 problemlos anzuheben und wo anders wieder aufzusetzen, springt der Mauszeiger bereits unkontrolliert irgendwo hin. Die Daumentasten für Vor- und Zurück sind wie zuvor schon erwähnt prima positioniert und lassen sich problemlos treffen.
Für das Spielen von CS:GO ist das Mausrad fast schon zu fein abgestimmt, sodass man ab und an man zu weit switcht und die falsche Waffe/Granate in der Hand hält. Sollte man sich jedoch daran gewöhnt haben, wird man auch später wenig Probleme damit haben. Schade ist es auch, dass die niedrigste DPI Stufe bereits bei 800 fixiert ist. Func hat mit der Instant-Aim Taste theoretisch eine sinnvolle Erweiterung eingebracht, jedoch wäre es durchaus empfehlenswert, eine Abtastrate unter 800 DPI zuzulassen. Somit hätte man wirklich die Möglichkeit, mit einem "Sniper" im Spiel oder mit nem Pinsel im Photoshop Präzisionsarbeiten zu verrichten. Der verbaute optische ADNS Sensor 3090, verrichtet seine Arbeit trotzdem präzise wie auch bei der Zowie EC1 Evo. Weder negative noch positive Mausbeschleunigung ist uns aufgefallen. Der Sensor tastet sehr schnell und linear ab. Ein wichtiges Merkmal für Egoshooter.
Software
Das Software-Design ist unverändert geblieben und bietet eine sehr übersichtliche Struktur sowie einfache Bedienung. Unterteilt ist die Software in Basic Settings, Button Assignment und Color Settings, zumindest was die Anpassungsmöglichkeit betrifft.
Unter dem Reiter Basic Settings können wir die DPI-Stufen 800, 1600, 3200 und 4000 wählen. Diese Stufen kann man zusätzlich in vier bzw. drei Unterstufen abspeichern. Mit der „Instant Aim“ Taste ist der kleine Daumschalter gemeint. Pointer Sensivity und Scroll Speed sollten für jeden verständlich sein. Die Hz zahl kann man auch zwischen 4 Stufen verstellen. 125, 250, 500 und 1000 Hz.
Im Button Assignment kann man nach Herzenslust die verschiedenen Tasten an der Maus frei belegen. Im Reiter Color Settings könnt ihr die Beleuchtung des Mausrads anpassen, Farbe, Leuchtmodi, Helligkeit.
Fazit
Func wollte etwas neues Wagen und hat sich in einigen Punkten selber ein Beinchen gestellt. Auf dem ersten Blick schien es so, als hätte man alles richtig gemacht. Näher betrachtet mussten wir leider einige Unstimmigkeiten entdecken, die uns nicht gefallen haben. Auch wenn die ca. 35 Euro teure MS-2 Maus für einfache Desktop-Arbeiten prima geeignet ist, muss sie in der Königsdisziplin, dem Spielen, einige Punkt Abzüge akzeptieren.
Das Handling, die Verarbeitung und die Switche sind erste Klasse. Der Sensor bietet auch eine hohe Präzision, jedoch fehlt es an einer geringen LOD. Wer jedoch 10 Euro mehr investieren möchte, kann sich auch gerne die SteelSeries Rival ansehen. Sie bietet gleiche ergonomische Eigenschaften, hat auch einen optischen Sensor alledings mit einer geringeren LOD. Des Weiteren wären niedrigere DPI Werte für die MS-2 sinnvoller gewesen. Die Instant-Aim Taste sollte aufgrund eines besseren Grips angepasst oder wegelassen werden. Wer dennoch auf eine optische Maus mit Zusatztasten nicht verzichten will und auf die kleinen Schwächen des Sensors nicht viel Wert liegt, sollte sich die Func MS-2 ruhig mal anschauen. Der Nager ist auch bei Amazon erhältlich.
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+ hochwertige Verarbeitung | - zu hohe Lift-Off-Distanz |
Da die Func MS-2 eine qualitative und preiswerte Maus ist verleihen wir unser Preis-Leistungs Award.
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