Detailansicht der SSD
Optisch gibt es mal mal wieder nicht viel zu erählen, die Leistung der SSD sollte aber sowieso im Vordergrund stehen. Anmerken kann man aber, dass man das gleiche Farbschema wie bei der 970 Evo beibehält, wohingegen man beim Wechsel von der 960 zur 970 Serie auch die Schriftfarbe wechselte. Kommen wir aber zu den interessanteren Fakten. Es handelt sich bei der Samsung 970 Evo Plus natürlich um eine NVMe 1.3 SSD im 2280 Format (22 x 80 mm).
Und während die Vorderseite mit einem Sticker abgedeckt ist und somit alle Bauteile der Single-Sided-SSD, hat man die Rückseite neuerdings mit einem Kupfersticker ausgestattet. Wie auch bei der Corsair Force Series MP300, soll dadurch die Wärme großflächiger verteilt werden und der Abtransport verbessert werden. Hier erfolgt das allerdings durch das PCB bzw. die Rückseite. Vorderseitig hat man den Samsung Phoenix Controller mit einer Nickelschicht gegen die Abwärme gewappnet. Unter der Zuhilfenahme der DTG (Dynamic Thermal Guard), soll sich die Evo Plus langsamer aufheizen, wodurch die Temperatur-Drosslung später einsetzt und in der Folge mehr Daten im gleichen Zeitraum übertragen werden können.
Um die Bauteile des PCIe x4 3.0 Datenträgers in voller Pracht begutachten zu können, muss man den Sticker entfernen. Nicht nachmachen, denn dann erlischt die fünfjährige Garantie, auch wenn man die 150TBW des 250GB Modells noch nicht erreicht hat. In Augenschein nehmen kann man den erwähnten Phoenix S4LR020 mit 8 Kanälen sowie den hier 512 MB fassenden LPDDR4 Cache. Letztgenannter scheint sich nicht von der 970 Evo sowie Pro zu unterscheiden.
Einen wirklichen Unterschied zwischen der 970 Evo Plus und 970 Pro findet man also nur beim 3D NAND TLC statt MLC vor, was den letzten enscheidenden Geschwindigkeitsunterschied ausmacht. Dieser liegt nämlich beim sogenannten TurboWrite der Evo Plus. Die bezifferte Schreibgeschwindigkeit bezieht sich nämlich unter Ausnutzung des sogenannten TurboWrites. Üblicherweise wird dieser auch SLC-Cache genannt. Die Größe des Caches bzw. TurboWrite hängt von der Kapazität des Laufwerks ab. Das vorliegende Sample mit 250GB kann z. B. dauerhaft eine Cachegröße von 4GB vorweisen. Diesem können sich durch den Intelligent TurboWrite 9GB anschließen, welcher jedoch nur dann greift, wenn genügend Restkapazität vorhanden ist. Da statt TLC als SLC geschrieben wird, müssten für den Intelligent TurboWrite beim 250GB Modell noch mindestens 39GB frei sein. Die angegebenen 2300 MB/s schreibend werden nur in diesem Kapazitätsfenster erreicht. Übersteigt eine Datei die Größe, fällt die Geschwindigkeit auf 400 MB/s ab. Wie sich der Cache bei den anderne Laufwerksgrößen verhält, schlüsselt die folgende Tabelle auf.
Samsung 970 Evo Plus und TurboWrite | ||||
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Kapazität | 250 GB | 500 GB | 1 TB | |
TurboWrite Größe | Standard | 4 GB | 4 GB | 6 GB |
Intelligent | 9 GB | 18 GB | 36 GB | |
Insgesamt | 13 GB | 22 GB | 42 GB | |
Sequentielle Schreibgeschwindigkeit | TurboWrite | 2300 MB/s | 3200 MB/s | 3300 MB/s |
nach TurboWrite | 400 MB/s | 900 MB/s | 1700 MB/s |
Da die genutzten Größen im Testparkours den TurboWrite nicht übersteigen, fällt dieser hier nicht ins Gewicht. Und auch im Alltag merkt man da von nur was, wenn man sehr große Daten verschiebt bzw. schreibt. Die Grenze bei 13GB konnte einfach nachgestellt werden. Zwar ist diese nicht sehr hoch, jedoch ist es Lobenswert, dass Samsung das Verhalten des SLC-Caches so genau dokumentiert bzw. angibt.
Auch das Temperaturverhalten wurde angeschaut. Dazu wurde das Laufwerk mit dem linearen Schreibtest von AIDA64 belastet und gleichzeitig die Temperaturen beobachtet. Zunächst ohne Kühler, also out-of-the-box, und anschließend mit dem MSI M.2 XPander-Aero des MSI MEG X399 Creation im passiv Modus.
Wie man sieht, bricht die Schreibgeschwindigkeit nicht nur deutlich später ein, sie verhält sich dann auch eher wie eine Zwei-Punkte-Reglung. Ohne Kühlung begann das Drosseln bei ~75°C. Die Fesseln wurden ab ~72°C wieder etwas gelockert. Die Rückseite der SSD lag dabei immer bei 32°C. Mit dem großen passiv Kühler wurde die Temperatur von 41°C nicht überschritten. Der Test wurde somit nicht nur über eine Minute früher abgeschlossen, auch die Durchschnittliche Schreibleistung fällt mit 2095 MB/s deutlich höher aus als ohne Kühler (1675 MB/s).