Praxis-Test mit HDD & SSD
Genug Theorie - ab in die Praxis: Der Download der Software ist mit 41MB sehr kurzweilig. Selbiges gilt für die Installation, sowohl auf Mac als auch auf Windows 10. Kurz nach dem Start der Software wird man um das Eingeben eines Lizenzschlüssels gebeten, jedoch kann man das Programm auch im kleinen Umfang nutzen. Zu Beginn kann man entweder vorhandene Partitionen oder ein Verzeichnis wählen. Für erfahrene Daten-Retter und Wiederhersteller mag dieser Einstieg etwas gewöhnungsbedürftig sein, denn regulär würde man zunächst das Medium wählen, eine Analyste starten, einen Partition aus den Ergebnissen wählen usw.. Aber die Software dient ja auch nur zum reinen Wiederherstellen von gelöschten und überschriebenen Daten. Für Laien ist dieser Einstieg jedoch besser geeignet, denn diese verfügen nicht über das Fachwissen und können womöglich alte Partitionen nicht voneinander unterscheiden. Nach der Auswahl einer Partition kann der Scan gestartet werden.
Für den ersten Test wählen wir eine externe Festplatte aus, auf der Spiele gespeichert sind. Da immer mal wieder Spiele gelöscht werden um Speicherplatz freizugeben, müsste uns das Programm diese zeigen. Der Scan dauert je nach Festplatten-Größe sogar über 8 Stunden. Einen Terabyte schaftt das Programm in ca. 2 Stunden und 40 Minuten, gefundene Dateien werden sofort angezeigt.
Nach einem erfolgreichem Scan zeigen sich nun weitere Optionen. Im linken Bereich werden alle gefundenen Partitionen und gelöschte Dateien angezeigt. Auf der rechten Seite zeigen sich die Dateien der ausgewählten Partition bzw. Verzeichnisses.
Über eine Suche im oberen rechten Bereich können die Ergebnisse nach Dateiname oder wie im Beispiel nach Typ aussortiert werden. Das sollte sich gerade für vermisste Dateien eignen, außerdem kann man so schnell ausschließen, dass die gesuchte Datei gefunden wurde.
Ein Klick auf den Reiter "RAW und Andere" zeigt Dateien, die unter anderem mit gewissen Informationen bestückt sind. Bei der Aufnahme einer Audio-Datei oder eine Bild-Datei im RAW Format können z. B. der Artist bzw. der Autor festgelegt werden - meist sogar schon von der Kamera oder dem Aufnahme-Programm selbst. Anhand des Tags "Artist" werden nachfolgend Audio-Dateien angezeigt. Alle anderen Dateien, die eher ungewöhnliche Datei-Enden haben, werden unter "Others" aufgelistet.
Ein besonderes Highlight des EaseUS Data Recovery Wizards ist die Vorschau von Dateien. Die gerade angezeigten MP3-Dateien können mit einem Klick abgespielt werden und für eine Wiederherstellung markiert werden. Wer seine Dateien gefunden hat, kann mit der Wiederherstellung beginnen. Dabei sollte man ein anderes Medium wählen, auf der die Dateien gespeichert werden. Die zu wiederherstellenden Daten könnten nämlich überschrieben werden, speichert man auf demselben Medium. Mitgeteilt wird dem Benutzer dies erst, wenn man mit der Wiederherstellung startet.
Ebenfalls können Bilder einfach angeschaut werden. Es ist jedoch im folgenden Beispiel schon zu erkennen, dass ein Teil der Informationen, die zu diesem Bild gehören, nicht mehr vorhanden sind. Die Datei ist damit beschädigt und kann je nach Situation nicht mehr benutzt werden. Auch nach dem Wiederherstellen ist das Bild fehlerhaft gewesen.
Wäre das nicht schon genug, so können auch gefundene Videos abgespielt werden. Der Vorteil liegt darin, dass z. B. mehrere Aufnahmen voneinander unterschieden werden können. Als Beispiel dienen Cut-Szenen eines Interviews, deren Inhalte nicht am Vorschaubild zu erkennen sind. Daher lohnt es sich, alle Szenen anzusehen und nur die relevanten wiederherzustellen - das spart Zeit.
Ein wichtiger Punkt ist das Sichern der Scanergebnisse. Es wird eine kleine RSF-Datei erzeugt, die die Zusammenhänge der Sektoren und Partitionen enthält. Sollte man die Wiederherstellung nicht an einem Stück durchführen können, so erspart das Erstellen dieser Datei einen erneuten Scan der gesamten Festplatte.