Verwendetes Testsystem
Wer unsere Storage-Artikel regelmäßig liest wird sich jetzt sicher fragen, wie die Umsetzung mit dem eigentlichen Datenträger Testsystem von Statten gehen soll? Ganz einfach – gar nicht! Deshalb musste für den Test etwas neues her bzw. etwas passendes zusammengestellt werden. Aus diesem Grund kam unser ATX-Gehäuse-Setup zum Einsatz, welches mit einem MSI Z97 Gaming 6 ausgestattet ist und wiederrum mit einem USB 3.1 Anschluss (Typ C) daherkommt. Anders als bei aktuellen Intel Z170 Skylake-Mainboards der Fall, wurde bei den Z97-Vertretern nicht das verwirrende Kürzel „Gen.2“ mit dran gepappt. An dieser Stelle stellt der USB-3.1-Port die physikalisch möglichen 10Gbit/s zur Verfügung. Die Steuerung des Datentransfers übernimmt ein auf dem Mainboard verlöteter ASMedia ASM1142-Chip. Des Weiteren haben wir mit dieser Hardware ein RAID-0-Verbund, bestehend aus zwei SanDisk Extreme Pro (240GB) aufgebaut, um so den vermeintlichen Limitierungen zu entfliehen.
Der normale Kunde, welcher nicht vollends in der technische Materie drin steckt und beim Thema USB 3.1 schon längst den Überblick verloren hat, bei dem wird sich schnell Unzufriedenheit hinsichtlich der Leistung des Laufwerks einstellen. Denn der entscheidende Faktor ist der primäre Datenträger des verwendeten PCs. Verwendet man z. B. eine SSD, so limitiert die SATA-III-6G-Schnittstelle mit den theoretisch maximal möglichen 600MB/s. Also offenbaren sich zwei Möglichkeiten: entweder ein SSD-RAID oder ein schnelles PCI-Express-angebundenes NAND-Laufwerk, wie zum Beispiel die Kingston HyperX Predator M.2. Letzteres haben wir mit einem zweiten System realisiert. Dieses arbeitet mit aktuelleren Intel Skylake-Komponenten (Z170) und besteht namentlich aus einem ASUS Maximus VIII Hero, einer Intel i7-6700K CPU sowie der o.g. Kingston HyperX Predator M.2 in der 480GB Ausführung. Der Anschluss der SanDisk Extreme 900 erfolgte ebenfalls direkt auf den USB-3.1-Typ-C-Stecker.
Darüber hinaus haben wir uns auch dafür entschieden, die Benchmark-Ergebnisse nochmals aufzusplitten, so dass die von uns erzielten Werte für jeden Leser in seinem Anwendungsfall (im groben) nachvollzieh- und einordbar sind. Des Weiteren bleiben die älteren Werte zum Zwecke der Vergleichsmöglichkeit bestehen. Es wird aber nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um Indikatoren handelt, die nicht unter exakt identischen Voraussetzungen getestet werden konnten. Als Betriebssystem wurde auf beiden System Windows 8 - x64 genutzt.
Testsystem Nr. 1 - Intel Z97 | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | Intel Core i7-4770K - Turbo off | |
Mainboard: | MSI Z97 Gaming 6 | |
Storage: | OCZ Vector 180 - 240GB | |
Kühlung: | be quiet Dark Rock Pro 3 | |
RAM: | 2x2GB Exceleram DDR3 (ERB300A) | |
Netzteil: | be quiet! Dark Power Pro 11 - 850W | |
Grafikkarte: | 2x MSI GTX 970 4G (SLI) | |
Betriebssystem: | Windows 8 x64 | |
Grafiktreiber: | 359.06 WHQL | |
Beim zweiten Testsystem diente die angegeben Corsair Neutron XT als primäre Systempartition und die Kingston HyperX Predator M.2 wurde in den M.2-Slot am Mainboard verbaut. Der später durchgeführte Datentransfer wurde auf letzteres Laufwerk vollzogen.
Testsystem Nr. 2 - Intel Z170 | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | Intel Core i7-6700K - Turbo off | |
Mainboard: | ASUS Maximus VIII Hero | |
Storage: | Primär: Corsair Neutron XT - 480GB Sekundär: Kingston HyperX Predator - 480GB | |
Kühlung: | Prolimatech Megahalems | |
RAM: | 2x4GB Corsair Vengeance DDR4 (ERB300A) | |
Netzteil: | be quiet! Dark Power Pro 11 - 850W | |
Grafikkarte: | MSI GTX 970 4G | |
Betriebssystem: | Windows 8 x64 | |
Grafiktreiber: | 359.06 WHQL | |
Betrieb und sonstige Anforderungen
Zusätzlich zu den o.g. Anforderungen stellt SanDisk noch weitere auf, um die maximale Performance abrufen zu können. So wird ausdrücklich empfohlen den USB-3.1-Port mit Typ-C-Stecker „Gen.2“, oder sofern nicht offiziell vermerkt, einen Port mit 10Gbit/s Datendurchsatz zu verwenden. Andernfalls wird die Datenrate auf 430-440MB/s limitiert, sofern man den USB-3.0-Typ-A Stecker verwendet. Des Weiteren sollte zwingend der UASP-Modus (Windows 7) aktiviert sein um die höchstmögliche Leistung des Laufwerks zu erzielen. SanDisk selbst gibt an, die beworbenen Werte mit einem RAID-0-Verbund aus zwei SSDs erzielt zu haben. Eine SSD als primärer Datenträger im PC beschleunigt das Kopierverhalten ebenfalls. Ergo, ist zum Beispiel eine HDD im Notebook verbaut, wird diese mehr als nur limitieren und stell zugleich den Flaschenhals dar. Gleiches gilt auch für das Betriebssystem, welches im Idealfall Windows 8.1 oder Windows 10 ist.
Testverfahren
Die Testsysteme selbst haben wir schon vorgestellt. Auf beiden Setups werden echte und vor allem aussagekräftige Kopier-Benchmarks durchgeführt. Zum einen kommt dabei eine 3,5 GB große Image-Datei zum Einsatz. Des Weiteren ziehen wir eine Mischung aus JPEG- und NEF-Dateien heran, die Größen von ca. 4 MB (JPEG) und 10 MB (NEF) besitzen. Als Letztes haben wir eine MP3-Kollektion mit einer Gesamtgröße von 2 GB vorbereitet, mit der den externen Medien ebenfalls zu Leibe gerückt werden soll. Die unterschiedliche Beschaffenheit dieser Dateimuster wird Stärken und Schwächen des Testkandidaten aufzeigen, welche realitätsnah sind und uns ein repräsentatives Fazit ermöglichen.
Größenvergleich: SanDisk Extreme 900 - SanDisk Extreme 500 Portable
Es wird zuerst eine 3,5 GB große ISO-Datei auf den Stick kopiert, um die Schreibgeschwindigkeit zu ermitteln. Anschließend wird diese Datei wieder vom Stick gelesen und auf die SSD zurückgeschrieben. Als Nächstes wird dieser Vorgang mit einer 4 GB großen Mischung aus JPGE (4 MB) und NEF (10 MB) Dateien durchgeführt. Zuletzt ziehen wir eine 2 GB große MP3-Sammlung heran und führen die Kopiervorgänge durch. Dabei ermitteln wir jeweils die benötigte Zeit und schlussfolgern daraus die erreichte Transferrate. Da wir bei den drei angewandten Datenmustern starke Unterschiede vorfinden gehen wir davon aus, dass sich Stärken und Schwächen gut demonstrieren lassen.
Zur Ermittlung der Schreib- und Leserate unserer Teilnehmer verwenden wir das Tool robocopy. Dieses nützliche Programm, welches eine Komponente von Windows darstellt, ermöglicht sehr präzise Auswertungen der Kopiervorgänge. Neben der benötigten Dauer wird außerdem die Transferrate sehr genau ausgegeben, sodass am Ende zumindest die menschlichen Messfehler ausgeschlossen werden können. Für den Test haben wir das command "robocopy C:\Quelle E:\Ziel /e /copyall" angewendet. Da robocopy inkrementelle Kopien anfertigt muss nach jedem Durchlauf das Ziel gelöscht werden, damit es anschließend ganz neu erstellt wird.