Praxis und Klangcheck
Natürlich möchte solch ein aktives Lautsprechersystem auch standesgemäß genutzt und aufgestellt werden. Ein wertiges Gaming-Setup war daher die Wahl der Nutzung. Angeschlossen wurden die Lautsprecher, wie vorgesehen, per USB-Kabel direkt am PC. Windows 11 hat diese sofort als eigenständiges Audio-System bzw. Soundkarte erkannt. Um das Abstrahlverhalten zu optimieren, kann der geneigte Kunde direkt bei Nubert passende „Füße“ in Form der Nubert nuBase NB-4 zu erwerben. Jene kosten als Paar 50 Euro und sind in Schwarz oder Weiß erhältlich. Wir würden auf jeden Fall dazu raten, da sich subjektiv empfunden, das Abstrahlverhalten spürbar verbessert hat.
Auch optisch fügen sich die Füße mitsamt der weißen Lautsprecher wunderbar in ein modernes Setup mit ein, das steht gänzlich außer Frage. Bei der Steuerung der nuBoxx A-125 Pro sieht es so aus, dass dies primär über die hochwertige Fernbedienung abgewickelt wird. Diese bringt alle elementaren Funktionen mit, so erlauben die acht Tasten den direkten Zugriff auf die Funktionen wie: Eingänge, Lautstärke, Klangmodus, Stand-by, Stummschaltung und Bluetooth. Da das A-125 Gespann über kein Display verfügt, wird der Betriebszustand und der gewählte Eingang über eine mehrfarbige Leuchtdiode in der Front signalisiert. Sicherlich auf den ersten Blick etwas umständlich, aber dank der nützlichen Karte und Farbcodierung kein Hexenwerk. Hilfreich ist auch die automatische Einschaltfunktion, mit der sich die Lautsprecher sofort zum Einsatz melden, sobald ein Signal auf dem Kanal anliegt.
Etwas schade ist aber an dieser Stelle zu erwähnen, dass man den HDMI ARC-Port wegrationalisiert hat. So hätte man am TV den CEC-Handshake durchführen und die Lautstärkesteuerung mit der TV-Fernbedienung vollziehen können. Im Falle unseres verwendeten LG OLED C2 – 48 Zoll wäre hier sogar eine pfiffige Kombinutzung möglich, in dem man am PC per Toslink-Stecker das Signal abgreift und am TV per HDMI das Tonsignal (z. B. bei Nutzung der Streaming-Apps) an die Lautsprecher sendet – aber das nur mal grob skizziert. Bleiben wir zunächst bei unserem Fallbeispiel als Film in Anwendungsbereich am Tisch.
Dabei fiel die Wahl auf den Film The Revenant. Dieser überzeugt mit teils atmosphärischem Score in ruhigen Landschaftsszenen, aber auch hektischen Kampfszenen inklusive vieler Effekten. So plätschert der Fluss zu Beginn des Filmes sehr detailliert durch das Bild, eine „Heile Welt Stimmung“ kommt auf, bis ein Schuss die Ruhe stört. Nun nimmt der Film deutlich an Fahrt auf, welches auch der Score unterstreicht, denn er präsentiert sich vehementer und die doch recht kompakten Lautsprecher unterstreichen das mit einem eindrucksvollen Trommeln. Die nun anstehende Schlacht wird sehr plastisch und vor allem auch detailliert als auch kraftvoll von den Nubert abgebildet. Beide Schallwandler erledigen ihren Job sehr solide und bleiben auch bei hohen Lautstärken akustisch stabil. Bei unserer Entfernung von knapp einem Meter zum TV-Bild sind auch die Stimmen der einzelnen Protagonisten zentral angeordnet. Diesen „Phantomcenter-Effekt“ kann man sehr leicht erlangen. Ein wenig Austesten, welches der beste Winkel ist, führte zu besseren Ergebnissen.
Aber auch bei PC-Spielen wird hier eine überzeugende Leistung abgeliefert. Gerade in Games wie Red Dead Redemption 2 kommen die tiefen Stimmen der handelnden Personen sehr gut rüber, aber auch Schießereien werden effektvoll wiedergeben und machen richtig Bock im Zusammenspiel mit den Lautsprechern. Dabei ist, wie wir finden, die Klangfärbung recht neutral gehalten und somit können die nuBox auch ruhig für die Video- oder Audiobearbeitung herangezogen werden. Sicherlich gibt es bessere Abhörmonitore, aber die A-125 Pro bieten zusätzlich eine hohe Flexibilität dank der vielen Schnittstellen und sind akustisch solide unterwegs.
Diesen Eindruck vervollständigt auch die reine Musikwiedergabe. Ob Frank Sinatra, Deep Purple, Eric Clapton, Diana Krall oder Eminem, durchweg waren wir positiv überrascht, wie präsent die A-125 Pro ihre musikalischen Qualitäten darstellen können. Die klangliche Abstimmung ist prägnant, mit einer ordentlichen Portion Dynamik und gutem Auflösungscharakter. Detailreiche Stimmen und Instrumente besitzen eine klare tonale Zeichnung, werden nicht überspitzt, sondern sanft abgebildet. Im Stereobetrieb überzeugen sie zudem mit einer guten räumlichen Darstellung. Auch der Tieftonbereich ist überraschend deutlich in seiner Ausdrucksweise, denn der langhubige Tiefmitteltöner versteht es, den unteren Frequenzbereich kraftvoll und punchig zu interpretieren. Wer etwas mehr Tiefgang benötigt, koppelt einfach einen Subwoofer mit den A-125, Nubert hat da für jeden etwas im Programm. In allen unseren genutzten Anwendungsbereichen war das eine positive Vorstellung und somit kommen wir auf der nächsten Seite zum abschließenden Fazit.