Klangcheck und Mikrofon
Für die Inbetriebnahme das Gaming-Headsets gehört nicht viel dazu. Wer es kabelgebunden nutzen möchte, muss dafür einfach nur das analoge Klinekabel mit Ausgabegerät und dem Headset verbinden. Für die kabellose Verbindung ist ein USB-A Dongle dabei, welches man nur in die PS5 oder den PC steckt und dann das Headset einschaltet, denn sie sind vom Werk aus schon miteinander gekoppelt. Kinderleicht also und für jeden machbar.
Klanglich bewegen wir uns hier klar in der JBL-Welt, was heißen soll, dass der verbaute Treiber sehr dynamisch abgestimmt ist und ordentlich Basskraft mitbringt um den Spaßfaktor hochzuhalten. Dieser dominiert das Klanggeschehen auch etwas, lässt aber auch den anderen Bereichen Spielraum zur Entfaltung. So ist das Auflösungsvermögen gut, Details werden gut herausgearbeitet und auch Stimmen, ob nun vom Gesprächspartner oder Künstler interpretiert der JBL ordentlich, sodass es da nichts zu meckern gibt. Es ist eben ein Gaming-Kopfhörer und genauso sollte sich meiner Meinung nach dieser auch anhören. Wer audiophile Ansprüche hat und eher Musik konsumiert, der sollte sich dann eher in einer anderen Kategorie umschauen. Der beworbene Surround Sound über die Techniken QuantumSURROUND oder DTS Headphone:X v2.0 ist über die Software aktivierbar, beides ist aber auch nur am PC nutzbar, an Konsolen steht dieses Feature nicht zur Verfügung.
Klanglich ist es eben ein virtueller Surroundsound, wie ihn viele Hersteller bewerben und liefern. Er fügt dem Klangbild eine leicht räumliche Komponente hinzu, wo der Hörer einzelne Elemente orten können soll. Das funktioniert eben schon aus physikalischen Gründen nicht besonders gut, wenn die eingesetzten Treiber direkt auf den Ohren sitzen, die Schallwellen eben keine Entfernung zum Ohr aufbauen können und so können auch die JBL das Versprechen eines Surroundsounds nur bedingt befriedigen. Hörbar ist es zumindest teilweise, je nach Zuspielmaterial ist das Raumgefühl angedeutet vorhanden, aber auch JBLs Techniken können nicht zaubern und so bleibt es in meinen Augen ein nettes Gimmick, aber kein Kaufargument. Positiv zu erwähnen sind aber die vielen Surround-Einstellmöglichkeiten für den Kopfhörer, sodass jeder Nutzer das optimale Erlebnis, im Rahmen der Möglichkeiten, für sich herauskitzeln kann.
JBL Quantum 610 Wireless - Mikrofonvergleich |
JBL Quantum 610 Wireless |
Sony Inzone H9 Headset |
Corsair HS65 Headset |
Corsair VOID Pro Wireless |
Dockin MP2000 20cm Abstand |
Rode NT USB 20cm Abstand |
Beim verbauten Mikrofon handelt es sich um eine klappbare Lösung, die sich beim Hochklappen automatisch stumm schaltet und beim Herunterklappen dann eben auch selbständig aktiviert. Zusätzlich befindet sich noch eine physische Taste an der linken Ohrmuschel, um das Mikrofon zu muten. Das von JBL mit dem Namen spezifizierte Boom-Mikrofon ist ein Richtmikrofon mit einer eher durchschnittlichen Sprachqualität. Es nimmt ziemlich viel Umgebungsgeräusche mit auf, das macht z. B. das Corsair HS65 Headset (kabelgebunden) deutlich besser, aber dass es auch deutlich schlechter geht, zeigte kürzlich das Sony Inzone H9. Viele kabellose Lösungen haben bei der Stimmenaufzeichnung so ein wenig ihre Probleme. Die Stimmenqualität geht aber bei dem Headset aus dem Hause JBL in Ordnung, auch wenn es keine Offenbarung ist. Der Zockpartner versteht einen deutlich und man klingt auch nicht wie aus einer Blechdose.
Die kostenlos verfügbare PC-Software JBL QuantumENGINE wertet den Funktionsumfang das Headset auf, es gibt viele Einstellmöglichkeiten, wie ein umfangreicher Equalizer samt Presets, die Surround-Fähigkeiten können angepasst werden und auch die Beleuchtung über die Software-Lösung konfiguriert werden.
Optisch betrachtet ist sie nicht unbedingt gelungen. Die verwendete Schriftart ist schwer zu lesen, wie auch der Farbkontrast der Oberfläche, die ganzen Animationen und Pfeile verwirren bei der Nutzung und erschweren selbige. Man merkt JBL an, dass sie mit ihrer Softwarelösung "Hip" sein und unbedingt den Gaming-Charakter integrieren wollten, aber für mich ist es ein wenig drüber und die Übersichtlichkeit geht verloren. Das Motto "Weniger ist mehr" wäre hier angebrachter gewesen, um eben die Usability nicht leiden zu lassen. Ist aber auch nur meine subjektive Meinung, es wird sicherlich den einen oder anderen ansprechen. Viel mehr hab ich zum Headset auch nicht zusagen und komme somit zu meinen abschließenden Worten.