Praxistest
Wer es einfach möchte und auf jegliche Software-Unterstützung verzichtet, der steckt einfach den USB-Adapter in PC oder alternativ in die Konsole, verbindet den 3,5mm Klinkenstecker mit dem Adapter und legt los, da die USB-Soundkarte von Windows oder einem Mac automatisch erkannt wird und automatisch installiert.
Aber Corsair wäre nicht Corsair, wenn sie das neue Produkt nicht in ihre iCUE-Software integrieren würde. Auch wenn das HS65 über keine RGB-Beleuchtung verfügt, stehen in der Software einige Einstellmöglichkeiten zur Verfügung, welche das Headset aufwerten bzw. sich das Klangbild personalisieren lässt.
So steht dem Nutzer ein umfangreicher Equalizer zur Verfügung, welcher neben vordefinierten Presets auch persönliche Kurven zulässt. Diese können in Profilen gespeichert werden und so persönliche Präferenzen unterschiedlicher Nutzer hinterlegt werden oder eben verschiedene Abstimmungen für Film, Musik oder das Zocken.
Wer lieber eine Automatik für die Klangeinstellung nutzen möchte, kann die von Corsair integrierte SOUND ID Lösung nutzen. Diese ermittelt mittels einer Setups die Vorlieben des Hörers und stellt den Kopfhörer auf ihn ein. Dafür hört man sich ein favorisierten Track an und SOUND ID spielt diesen immer in verschiedenen Abstimmungen ab, woraus der Hörer dann A oder B wählt. Dieses ganze Prozedere dauert ca. 5 Minuten und das erstellte Hörprofil kann dann aktiviert oder deaktiviert werden. Nutzt man die SOUND ID Funktion, steht logischerweise der Equalizer nicht zur Verfügung, umgekehrt genauso. Das funktioniert in der Praxis recht gut, wobei mir das erstellte Klangprofil besser gefiel als die Werkseinstellung, aber mit dem manuellen Equalizer erhielt ich bessere Ergebnisse. Wer keine Lust hat auf großartige Einstellungen, der fährt mit der SOUND ID Software-Lösung aber ganz gut.
Wie schon einleitend erwähnt, kann das Headset zusammen mit der USB-Soundkarte auch als 7.1 Headset agieren, Windows Sonic etc. machen es möglich. Das funktioniert in der Praxis zwar leicht hörbar, aber man sollte nicht erwarten einen echten Raumklang zu erhalten. Klänge die seitlich wandern sind gut abbildbar, ob z. B. rechts vorne oder rechts hinten wird gut durch den Kopfhörer transportiert. Ist das Audiosignal direkt vor einem oder hinter einem, wird es schwierig für den Kopfhörer das genau darzustellen, wie auch, wenn nur ein Treiber jeweils so nah auf den Ohren rechts und links sitzen. Eine leichte Räumlichkeit ist bei aktivierter Funktion vorhanden, aber wäre für mich kein Kaufargument und ist in dieser Ausbaustufe mit nur einem Treiber auch physisch schwierig umzusetzen.
Wenn wir schon beim Klang sind, möchte ich gleich ein paar Worte zur generellen Abstimmung des Corsair HS65 verlieren. Die Amerikaner haben dem Headset einen leistungsfähigen Treiber verpasst, der eine gute Detailwiedergabe mitbringt, in dem er präzise auflöst. Dabei wird er von einem guten Bassbereich unterstützt, welcher aber nicht das Hörgeschehen dominiert, wie viele andere Kopfhörer aus dem Gaming-Segment, sondern druckvoll und dynamisch agiert, aber sich gut in das Klangbild integriert. Natürlich kann man mittels des Equalizers den Bassbereich auch auf die Spitze treiben, das "Bass Boost" Preset langt dann richtig zu und wer so eine Klangabstimmung favorisiert, wird nicht enttäuscht. Aber in der Grundabstimmung überzeugt das HS65 Headset schon und eignet sich neben dem Zocken auch für die Film- oder Musikwiedergabe.
Corsair HS65 Surround Mikrofon
Das omnidirektionale Mikrofon im HS65 Headset der Amis habe ich mit meinem alten Corsair Void Pro und zwei hochwertigen Standmikrofonen verglichen, um die Leistung etwas einordnen zu können. Andere Modelle hatte ich gerade nicht vorstellig, aber ich denke die ausgewählten Modelle vermitteln einen guten Eindruck, wozu das HS65 fähig ist.
Corsair HS65 Surround - Vergleich |
Corsair HS65 Headset |
Corsair VOID Pro Wireless |
Dockin MP2000 20cm Abstand |
Rode NT USB 20cm Abstand |
Mich überraschte das Headset positiv und überzeugte mit einer ansprechenden Aufnahme. Im direkten Vergleich nimmt das HS65 detailliert die Stimme auf, nicht zu dumpf oder hell, sondern meine Stimme wirkt sehr natürlich und kommt auch beim Gesprächspartner, ob nur über Skype oder im hektischen Gefecht über den Discord, gut und deutlich an. Somit hätten wir dann alle Punkte abgearbeitet und ich komme zum Fazit.