Praxistest
Die Inbetriebnahme der Soundcore Frames ist kinderleicht. Gewähltes Brillengestell mit den Ohrbügeln verbinden, die Kopfhörer z. B. mit dem Smartphone via Bluetooth verbinden und schon kann es losgehen. Praktischerweise verfügen die Frames über eine Trageerkennung, sodass sie sich automatisch einschalten, sobald man die Brille anzieht bzw. abschaltet wenn man sie ablegt.
Bei der Akkulaufzeit gibt Soundcore fünfeinhalb Stunden an, bei 60% Lautstärke. Diese Angabe würde ich so unterschreiben, ich bin einen ganzen Arbeitstag von knapp achteinhalb Stunden von den Kopfhörern beschallt worden, bei um die 30% Lautstärke. Leider ist das Ladegerät speziell für die Frames konzipiert, was bei einem Defekt unweigerlich zur Nutzungspause führt, bis der hoffentlich kulante Kundensupport von Soundcore Ersatz liefert. Einen handelsüblichen USB-C-Anschluss am Ende der Bügel oder abgedeckt mittig, wäre hier wohl die sinnigere Lösung gewesen.
Beim Thema Lautstärke liegt für mich auch schon der Knackpunkt dieser Audiolösung. Im Home-Office und geringen Umgebungsgeräuschen kann die Lautstärke so weit runtergefahren werden, das man selbst die Musik oder den Telefonpartner noch gut versteht ohne damit sein Umfeld zu nerven. Bewegt man sich aber außerhalb der eigenen vier Wände und Umgebungsgeräusche kommen hinzu, wird es schwierig. Denn dann muss die Lautstärke deutlich angepasst werden, um überhaupt etwas zu verstehen, aber das nehmen dann auch Menschen im näheren Umfeld wahr. Also in der Bahn wird der direkte Sitznachbar oder die Person gegenüber das nicht lange mitmachen, wenn keine Empathie für die gehörte Musik besteht. Auch das private Telefongespräche möchte man ja auch nicht unbedingt mit jedem teilen. Ist man alleine beim Wandern unterwegs oder geht spazieren am Strand, stört es natürlich niemanden. Hier bietet sich dann auch wieder der Vorteil, dass man eine Hintergrundbeschallung hat, aber z. B. gleichzeitig das Meeresrauschen am Wasser oder die Vögel im Wald wahrnimmt. Somit isoliert man sich nicht akustisch, wie es bei vielen Kopfhörern der Fall ist, sondern kombiniert Umgebung mit Musikuntermalung oder einen interessanten Podcast.


















Klanglich sollte man jetzt nicht allzu viel erwarten. Aufgrund der Bauweise ist ein Tiefton nicht vorhanden, es steht ja auch kein Volumen zur Verfügung und durch die offene Beschallung verpufft der restliche Bass fast gänzlich. Das ist aber gar nicht so störend, denn die integrierten Lautsprecher lösen Audiosignale sehr detailliert auf und Gesprochenes wie Gesungenes sind klar verständlich. Für eine Hintergrundbeschallung für meine Ohren sehr gut umgesetzt.
Für klangliche Anpassungen kann die gut umgesetzte App von Soundcore genutzt werden, welche neben vordefinierten Klangprofilen, auch einen selbst definierbaren Equalizer mitbringt. Klanglich interessant habe ich die "Open Surround" Funktion empfunden, welche das Klangbild etwas breiter staffelt, sodass ein leichter Effekt der "klanglichen Einhüllung" entsteht. Hat mir persönlich gut gefallen. Natürlich können auch die Bedienelemente konfiguriert werden, welche an der Seite der Bügel durch Berührung, ähnlich wie bei aktuellen Kopfhörermodellen, agieren. Durch Wischen und Tippen stehen verschiedene Funktionen zur Auswahl, die zur Steuerung der Musik oder Lautstärken genutzt werden können. Viel mehr kann ich auch gar nicht zu den Frames sagen und komme somit zum Fazit.