Praxistest an der Konsole und PC
Reduzieren wir einmal die Funktion auf die Konsole. Der Anschluss geht total easy von der Hand. Den Klinkenstecker rein in den PS5-Controller und ab geht es. Das Headset wird automatisch erkannt bzw. der Ton von der externen Ausgabe darauf umgestellt. Bei der Nintendo Switch zeigt sich übrigens das selbige Verhalten. Gleich vorne weg empfiehlt es sich einen höheren Grundpegel an der Konsole einzustellen, so hat man mehr Spielraum mit dem Drehregler am Kopfhörer selbst. Spider-Men Miles Morales untermauert eindrucksvoll, wie immersiv das Ganze sein kann. Sehr kraftvoll, mit einem satten Bassfundament untermalt, kämpft man sich durch die ersten Levels. Bis dann die coole Musik einsetzt und man letztlich sich frei durch New York City schwingen kann.
Ein wenig mehr Homogenität hätte ich mir bei der Hochtonwiedergabe gewünscht. Fällt dies bei Miles Morales in keiner Weise auf, nein eher schmeckt dem Kopfhörer so ein Action-lastiger Titel richtig gut, um so deutlicher wird es dann bei Fifa. Die Stadiongesänge oder Kommentatoren kommen in der Stimmendarbietung nicht gaaaanz so sauber weg, wie ich es persönlich mag. Aber das sind ein paar Nuancen, an denen man sich auch gewöhnen kann. Letztlich fehlen mir aber dennoch die letzten 20 Prozent in der Feinabstimmung. Diese kann man ja leider an keiner Stelle vornehmen. Schließt man den Kopfhörer jetzt an den PC an, bekommt man als Anwender die volle Funktionsbreitseite in Form von iCUE geboten und kann auch mittels Equalizer die eben noch kritisierten Bereiche nachjustieren. Leider war es mir nicht möglich, den von Corsair bekannten „Nebenton“ zu aktivieren. Damit hört man sich selbst immer ein wenig und nicht gleichzeitig das Gefühl, in einem Karton zu sitzen bzw. „schreien“ zu müssen.
Das Koppeln zum eigenen Smartphone ist übrigens eine nette Angelegenheit. Gerade wenn man an die vielleicht weniger finanziell gut gestellte Jugend denkt. Denn letztlich bedarf es lediglich nur ein Headset, was man in Verwendung hat. Egal ob nun zum Zocken oder für unterwegs – es muss nur einmal Geld ausgegeben werden. An sich ein feiner Kniff. Klanglich bekommt man hier jetzt keine Offenbarung geboten, aber auch dank der fünf Presets wird einem das Finden des perfekten Settings deutlich erleichtert. Hier sollte auf jeden Fall für die meisten etwas dabei sein. Kommen wir nun zum HS75 XB Wireless, welches ja letztlich auch eine Art Kombi-Gerät für PC und Konsole ist, nur eben ausschließlich für die Xbox One bzw. Xbox Series X – an letzterer haben wir den Test durchgeführt.
Die Verbindung mit der Xbox ging verdammt einfach von der Hand. Die jeweiligen Geräte einschalten, vom Kopfhörer bzw. der Konsole den Pairing-Modus drücken und schon gibt es einen Handshake zwischen dem Kopfhörer und Konsole. Die Audio-Ausgabe wird in den Einstellungen automatisch angepasst. Sollte man das Headset ausschalten, springt diese sofort wieder auf die externe zurück. Sehr angenehm gelöst wie ich finde. Um den vollen Funktionsumfang des HS75 XB Wireless abrufen zu können, sollte man die Dolby Access App installieren. Hier bekommt man nicht nur die typischen Dolby Demo-Inhalte geboten, sondern hat auch Zugriff auf Audio-Presets mit entsprechender Klassifizierung, sondern kann im 10-Band-Equalizer seine eigenen Präferenzen justieren. Vermutlich ist es die gleiche Aufbereitung, wie sich auch in der Corsair iCUE-Software bereitgestellt wird.




Das Zusammenspiel aus diesen einzelnen Parametern funktioniert wirklich gut, alles erscheint sehr passend auf einander abgestimmt und man bekommt zu keiner Zeit das Gefühl, dass es in der Bedienung irgendwie haken könnte. Die Bedienung ist im Kern identisch wie bei allen HS70-Modellen, nur hat die Xbox / Windows-Ausführung noch die sogenannte Mischsteuerung erhalten. Hier kann man bequem per Drehregler den Audio-Fokus anpassen. Also ob eher die Audio-Ausgabe der Spielinhalte hervorgehoben werden sollen, oder doch lieber die des Sprachchats. An der linken Ohrmuschel steht nochmals ein Drehregler mit leichter Rasterung zur Verfügung, der ist ausschließlich für die Pegeljustage verantwortlich. Bis hier hin hat mich der Kopfhörer absolut abgeholt und einen überzeugenden Eindruck hinterlassen, aber ist das auch bei der „Dolby Atmos Wiedergabe“ der Fall?
Ich muss gestehen, dass die Skepsis hinsichtlich der Dolby Atmos Emulation im Vorfeld verdammt groß war, letztlich wird dieser Batch inzwischen auf gefühlt jedem AV-Produkt geklebt bzw. von Dolby verkauft. Ob nun noch nach oben hin Luft ist? Auf jeden Fall! Der Punkt ist aber, dass das Corsair HS75 XB den Job im Umfeld der Microsoft Konsole verdammt gut macht. Die 3D-Tonspuren welche ich mir Demo-mäßig nochmals zu Gemüte geführt habe, bekannt aus zig anderen Lautsprecher-Tests wohlgemerkt, konnten sich eindrucksvoll präsentieren. Die „Stimmenwanderung“, die Ortbarkeit und Bühnenpräsentation ist als verdammt klar, gut differenziert und als homogen einzustufen. Daraus resultiert am Ende ein immersives Spielerlebnis, was einfach nur überzeugend ist. Kleines Nebendetail, selbst die Menüsteuerung der Xbox hat eine gewisse „Ortbarkeit“ spendiert bekommen. Bewegt man den Cursor von links nach rechts, wird das klanglich auch genauso auf den Ohren untermalt.
Die Akkuleistung bei beiden Geräte ist der Ausstattung entsprechend, jeweils ganz gut aufgestellt. 20 Stunden dürften für Vielzocker nach ein paar Tagen locker wieder eine Aufladung nach sich ziehen, je nach dem viel Dampf beim Pegel man auf die Ohren gibt. Da klingen die (bis zu) 30 Stunden des HS70 BT schon etwas besser. Beide Werte ließen sich von uns bestätigen, variierten aber wie immer auch mal gern nach unten (HS75 XB), wenn man hier die Lautstärke entsprechend höher einstellt.
Bei der jeweiligen Mikrofonqualität liefern beide Testkandidaten solide ab. Hier bekommt man ein sauber und recht homogen abgestimmtes Klanglevel geboten. Die beworbenen Noise Cancelling Features filtern ebenfalls auch mitunter nervige Nebengeräusche heraus, sodass eben das Gesprochene deutlich und klar ausfällt. Kommen wir nun abschließend zum Fazit.