Praxis & Funktionen
Das AKG Lyra ist sofort betriebsbereit. Steckt man es ein, wird es von Windows eingerichtet und man kann es direkt nutzen. Man sollte natürlich noch die Einstellungen anpassen, bevor man es dann wirklich nutzt, aber es ist auch ohne möglich. Die Kabellänge wurde vom Hersteller zwar großzügig gewählt, sie dürfte aber gerne noch länger ausfallen. Vor allem, wenn man den PC unter dem Schreibtisch stehen hat, könnte das Kabel knapp werden bzw. die Aufstellung des Mikrofons weniger flexibel werden. Oft hat aber ja auch der Monitor ein USB-Hub, sodass dann die Länge wirklich mehr als ausreichend ist.
Die Bedienung an sich ist eigentlich ziemlich intuitiv. Dass der Hersteller die Drehregler auch auf der Rückseite angebracht hat, erschien zunächst etwas umständlich. Tatsächlich braucht man die beiden dort befindlichen Elemente aber nicht so häufig wie den vorderen. Denn die Aufnahme-Charakteristik wird man wohl weniger oft ändern, als die Kopfhörerlautstärke. Allerdings ist es ärgerlich, dass die Empfindlichkeit des Mikrofons ohne Rasterung oder Skala erfolgt. Man findet eine getroffene Einstellung somit nicht wirklich wieder. Die Mute-Taste auf der Vorderseite macht ebenfalls Sinn, allerdings muss man sie schon fest drücken, damit sie auch ihren Zweck erfüllt. Das ist etwas merkwürdig, da sie sich eigentlich leicht drücken lässt. Dass gemutet wurde, erkennt man am roten Leuchten des Schriftzuges.
Welche Charakteristika das Lyra beherrscht, erkennt man sehr gut an der oben aufgezeigten Grafik. Für Streamer, Vlogger, Podcaster, Sänger oder einfache Gespräche eignet sich die Front Einstellung wohl am besten. Denn hier wird wirklich nur von der Front aufgenommen, sodass es weniger unerwünschte Nebengeräusche gibt. Bei Front an Back wird der Ton zusätzlich von hinten aufgenommen. Dieser Modus soll sich dafür eignen, wenn mehrere Leute aufgenommen werden, die sich um das Mikrofon verteilen. Der Tight Stereo Modus nimmt eine enge Stereo-Aufnahme vor. Hier sind zum Beispiel zwei Interpreten denkbar, die sich neben dem Lyra positionieren und damit einen natürlichen Stereo-Ton aufnehmen lassen. Im Wide Stereo Modus wird die Stereo-Trennung vergrößert und mehr Räumlichkeit geschaffen.
Aufnahmequalität
Die vier verschiedenen Modi wurden zunächst frontal getestet. Dabei stand das Mikrofon ~20 cm entfernt auf dem Schreibtisch. Wie man folgend hören kann, sind die Unterschiede wirklich nur minimal. Zwischen Front und Tight Stereo sowie zwischen Front & Back und Wide Stereo ist dies vor allem der Fall. Die beiden letzten klingen tatsächlich etwas räumlicher, während die ersten ziemlich direkt klingen.
Mikrofon Charakteristika |
Front Front & Back Tight Stereo Wide Stereo |
Um die Stereo-Modi noch einmal etwas anders zu testen, wurde das Mikrofon für einen weiteren Test rechts platziert, sodass es auch nicht zwischen Sprecher und Tastatur platziert steht.
Mikrofon Charakteristika |
Front Front & Back Tight Stereo Wide Stereo |
Um den Einsatz beim Zocken oder auch beim Arbeiten bzw. Schreiben zu demonstrieren, wurde während der Sprachaufzeichnung auf der Corsair K70 Mk.2 Low Profile herumgetippt. Man hört dies zwar auch noch bei der Front Einstellung, allerdings deutlich weniger als bei der Front & Back Einstellung. Wer das Lyra also beim Streamen o. ä. einsetzen möchte, sollte auf die richtige Einstellung achten, um seine Zuhörer nicht zu nerven.
Einfluss von Nebengeräuschen |
Front Front & Back |
Kommen wir zu den Vergleichen mit dem Elgato WAVE:3 und dem beyerdynamic FOX. Wie man schnell feststellen kann, ist der Pegel bzw. die Empfindlichkeit des AKG Lyra um Längen höher. Es braucht nur die Hälfte der Lautstärke, um mit den anderen beiden gleichzuziehen bei voller Empfindlichkeit. Diese ist beim Lyra nur dann nutzbar, wenn man einen ruhigen Raum sein Eigen nennt und man eine höhere Distanz zu dem Mikrofon aufbringt.
60CM |
AKG Lyra - halb AKG Lyra - voll Elgato WAVE:3 - voll Beyerdynamics FOX - voll |
An dem Umstand selbst ändert sich bei kleinerer Distanz nichts. Wirklich großen Sinn ergeben die Aufnahmen mit dem Lyra hier nicht. Bei voller Lautstärke dröhnt es nur noch und die Popp-Geräusche sind schon nicht mehr tragbar.
40CM |
AKG Lyra - halb AKG Lyra - voll Elgato WAVE:3 - voll Beyerdynamics FOX - voll |
Bei 20 cm Abstand braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen. Man merkte schon zuvor, dass das Lyra sehr feinfühlig ist und auch auf den Hintergrund reagiert. Das hört man schon beim leichten Rauschen im Hintergrund, welches von einem PC-Lüfter ausgeht. Aber man erkennt auch das Potenzial des Mikrofons. Man hat schon mehr Möglichkeiten, da es mehr Details wahrnimmt. Man muss bei der Einrichtung nur besonders gut arbeiten, damit das nicht zum Problem wird.
20CM |
AKG Lyra - halb AKG Lyra - voll Elgato WAVE:3 - voll Beyerdynamics FOX - voll |