Praxis & Sitz
Für den Einsatz am PC sind zwei Aspekte zu bedenken. Zum einen ist das Kabel des Headsets mit ~130cm etwas kürzer als üblich (meistens sind mind. 150cm verbaut), zum anderen ist das Gerät mit einem einzelnen vierpoligen 3,5mm Stecker versehen. Dieser Kombi-Stecker kommt bei Smart-Devices sowie bspw. am PS4 Controller oder der Nintendo Switch zum Einsatz. Auch bei neueren Gehäusen wie bspw. dem Corsair Carbide 678C und Crystal 680X RGB ist die passende Buchse vorzufinden. Für ein älteres Gehäuse fehlt der blauen, roten und grünen Version allerdings ein Adapter für getrennte Anschlüsse von Kopfhörer und Mikrofon. Nur bei der Carbon-Version liegt dieser bei.
Kommen wir nun aber zum eigentlich Einsatz. Das geringe Gewicht des HS35 macht sich sofort, als auch nach längerer Nutzung bemerkbar, natürlich im positiven Sinne gemeint. Die 250g werden eigentlich nie wirklich störend, und das obwohl die Ohrpolster etwas flacher und schmaler als bspw. beim HS50 ausfallen. Im Gegenzug fällt die Polsterung des Kopfbands etwas dicker aus. Der Stoff als Bezugsstoff bestätigt die postulierten Eigenschaften. Soll heißen, dass auch bei den sommerlichen Temperaturen die Ohren weitestgehend befreit von Feuchtigkeit bleiben, dafür bekommen die Mitmenschen um einen herum die Wiedergabe des Kopfhörers etwas kräftiger zu hören.
Bei der sonstigen Bedienung gibt es nichts auszusetzen. Das Lautstärkerad erfüllt seinen Zweck ohne kratzen und der Schalter stellt das Mikrofon auf Wunsch stumm, halt so wie es soll. Insgesamt gibt es eigentlich wenig zu meckern, außer, dass sich das Headset schon sehr einfach und nicht sehr stabil anfühlt.
Klangcheck
Das HS35 Stereo wurde in den vom Hersteller vorgesehenen Szenarien ausgiebig ausprobiert. Durch die ähnlichen Spezifikationen zum HS50, war die Erwartungshaltung ziemlich ähnlich. Um es kurz zu fassen, sie wurde nicht enttäuscht. Tatsächlich birgt das HS35 auch akustisch eine hohe Ähnlichkeit zum "großen Bruder". Dies äußert sich darin, dass auch das vorliegende Headset sehr kräftig bzw mit einem Hang zu den tieferen Frequenzen abgestimmt ist. Es ist zwar kein starker Bass vorhanden, aber im Vergleich zu bspw. dem Lioncast LX55 klingt es durch diese Auslegung fülliger bzw. insgesamt einfach nicht so neutral. Insgesamt könnte man sagen, dass der Klang der jüngeren Generation sicherlich sehr gut gefallen wird. Audiophile Gelüste kann das Headset natürlich nicht befriedigen, soll es aber ja auch gar nicht. Wenn es um Spiele geht, liegt das Einsatzgebiet eher auf Action-geladene Titel. Man fühlt sich durch den dominierenden "Bass" einfach mehr in die Szenerie versetzt, als bei flacheren Abstimmungen.
Für kompetitive Spieler dürfte der Klang aber eventuell insgesamt etwas zu tief ausfallen. Natürlich nimmt man Schritte bzw. leise Geräusche auch wahr, allerdings nicht so präzise wie es beispielsweise beim Sennheiser GSP 600 der Fall ist, welches aber auch in einer ganz anderen Preisklasse spielt. Was aber auch direkt im Vergleich zum ebenflass analogen (und wesentlich teureren) beyerdynamic MMX300 Gen.2 auffällt ist, dass das HS35 keinen kräftigen Kopfhörerverstärker benötigt, sondern auch an der Mainboard-Soundlösung (ALC1220) schon laut genug bzw. lauter spielt. Sucht man sich Konkurrenz in einer ähnlichen Preisklasse, können wir nur das Sharkoon SGH3 heranziehen, welches allerdings immer noch ein wenig teurer ist. Hier würden wir das HS35 als Sieger küren, da es zwar etwas bassiger ist, aber auch ein wenig mehr Details an den Tag legt. Insgesamt ist es klanglich tatsächlich nicht deutlich vom HS50 zu unterscheiden.