Praxis & Sitz
Grundsätzlich bewirbt der Hersteller das Skiller SGH3 als Gaming Headset, lässt dabei jedoch die Freiheit an welchem Gerät man es verwenden möchte. Durch das breite Spektrum an Anschlüssen bietet es sich tatsächlich für den PC oder die Konsole an. Und selbst wenn der PC keine vernünfte Soundausgabe besitzt, hilft einem die SB1 Soundkarte weiter, welche unter Windows 10 keinen weiteren Treiber benötigt. Die optionale SB1 Software hat gefühlt keinen Einfluss auf die Klangeinstellungen. Etwas merkwürdig ist die Kombination aus zwei "Fernbedienungen", nutzt man beide Kabel bzw. Adapter gleichzeitig. Dabei ist die erste mit Drehrad eine Hardware-Lösung (ohne Kratzen), während die Verstellung auf der SB1 die Systemlautstärke verringert. Gleiches gilt im übrigen für das Muten des Mirkofons. Auch hier ist der Kabelfernbedienung ein Hard- und die Soundkarte ein Softwarschalter. Die Die Kabellänge ist, wie bereits erwähnt ausreichend dimensioniert, nur verfehlen die Schalter auf der Soundkarte etwas ihren Zweck, wenn man das Headset am Recher anstöpselt. Zumindest dann, wenn man ihn nicht neben sich auf dem Schreibtisch stehen hat und das Frontpanel nutzt. Hier lässt sich aber mit einer USB Verlängerung aushelfen, sodass man die Soundkarte auch auf dem Schreibtisch platzieren kann. Eine etwas längere Zuleitung wäre vielleicht ein gute Idee für den Nachfolger.
Der Sitz des Headsets gefällt in der Summe. Weder von oben, noch von den Seiten erfährt man einen unangenehmen Druck. Die dicken Polster und das Federkopfband erfüllen ihren Zweck gut. Dem einen oder anderen könnte es jedoch zu locker sitzen. Einmal etwas schneller bewegt, verändert sich die Position dann doch gerne mal. Auch dürften die Polster einen minimal größeren Innendurchmesser aufweisen, denn etwas knapp ist der Raum schon bemessen. Durch die Verwendung von Kunstleder bleibt ein leicht schwitziges Gefühl nach längerer Nutzung nicht aus, was aber ein übliches Problem mit diesem Material ist und auch teureren Geräten nicht verwehrt bleibt. Was jedoch wirklich negativ aufgefallen ist, ist der die Übertragung von Berührungsgeräuschen des Headsets. Stößt man mit dem Metall-Kopfband oder den Kunststoff-Ohrmuscheln irgendwo an oder reibt an etwas, bekommt man dies stark auf die Ohren übertragen. Gerade auf einem sogenannten Gaming-Stuhl wie dem Nitro Concepts S300 mit hoher Rückenlehne musste diese Situation durch die ausladende Konstruktion des öfteren festgestellt werden.
Klangcheck
Der Klangcheck wurde, wie immer in diversen Spielen durchgeführt, aber auch Musik und Filme durfte das Sharkoon Skiller SGH3 über sich ergehen lassen. Beim Anschluss über die SB1 Soundkarte wurde kein Profil aktiviert, da diese den allgemeinen Klang des Kopfhörers verfälscht hätten. Es lässt sich sagen, dass der Klang insgesamt positiv überrascht hat. Wenig umfangreiche bzw. Detailarme Umgebungen werden in Spielen gut wiedergegeben. Heißt Titel wie CS:GO oder andere Shooter, welche weniger von Effekten als mehr von der Ortung leben, liegen dem Headset. Auch in ausgefeilteren Spielwelten kann es in normalen Situationen, also bspw. dem Durchkämmen der Wälder in Far Cry 5 noch gut mithalten. Bricht in solchen Titel jedoch so richtig die Action los, fällt die Wiedergabequalität etwas zurück. Dann fehlt es dem SGH3 einfach etwas an Auflösevermögen. Belässt man es in seiner Grundeinstellung, ist der beworbene Hang zur Bassbetonung auch gut feststellbar, zum Glück aber nicht aufdringlich störend
Die Grundabstimmung ist für das Musikhören nicht schlecht gewählt. Über die Bank hinweg lässt sich sagen, dass man hier etwas das Vernachlässigen der Mitten wahrnimmt. Ist in der Summe aber kein Weltuntergang. Gleiches gilt für kurze Abstecher in die Film- oder Serienwelt. Beides muss man nicht meiden. Klar gibt es bessere Kopfhörer, aber für den Preis liefert das Skiller SGH3 eine ordentliche Performance ab, was dem Lioncast LX30 ebenfalls gelungen ist.