Bedienung, Sitz und Praxis
Die Bedienung ist denkbar einfach, denn die Kabelfernbedienung bietet lediglich drei Einstellungen. Zum einen kann man die Lautstärke mit dem Drehrad verstellen, zum anderen das Mikrofon per Schieberegler stumm schalten. Der letzte Druckknopf de-/aktiviert die Beleuchtung. Diese funktioniert natürlich nur, wenn das LX30 mit Strom versorgt wird, also per USB angeschlossen wird. Für uns sind diese drei Funktion sinnvoll gewählt. Beim MSI GH70 kam zum Beispiel die Frage auf, warum man den virtuellen 7.1 Surround Klang per Taster aktivieren sollte.
Der Komfort des LX30 hat uns tatsächlich ein klein wenig überrascht. Denn eine Anpassung an den Kopf kann hier nur mit der Höhenverstellung vorgenommen werden, während viele andere Kopfhörer auch eine Drehung an den Seiten zulassen. Durch die vorliegende Konstruktion hat man also keinen Einfluss auf den Druck auf den Kopf. Insgesamt ist dieser anfangs sehr gut, jedoch merkt man nach längerer Nutzung, dass die Ohrpolster nicht die besten sind. Das Ergebnis ist ein leichter Druck, welcher gerade bei breiten Köpfen durchaus auch höher ausfallen könnte. Vorteilhaft ist hier jedoch, dass die Ohrpolster einen recht großen Radius aufweisen und die Ohren gut Platz finden. Aufgrund des geringen Gewichts von 262g bleibt der Druck von oben auch nach längerer Zeit recht angenehm. Zum Vergleich: Das Corsair HS50 ohne USB DAC und Beleuchtung wiegt bereits 319g.
Negative Kritik müssen wir allerdings auch äußern. So gefällt uns die Lösung mit der Kabelfernbedienung nicht allzu gut. Denn dank der Länge von 45cm baumelt diese eigentlich immer vor der Brust. Zumindest unterwegs geht daran kein Weg vorbei. Auch am Schreibtisch kann man sie eigentlich nicht auf diesem ablegen. Hier hätte uns eine vollmodualre Konstruktion direkt am Gerät besser gefallen. Denn das USB-Kabel hat man sehr lang gewählt, sodass hier eine Integration gut hätte ugmesetzt werden können. Dass man beim Anschluss per Klinke auf die Fernbedienung verzichten müsste, erscheint nicht so tragisch zu sein, da die Beleuchtung bspw. sowieso nicht funktioniert.
Die Software
Das LX30 ist eigentlich Plug and Play Ready, jedoch sollte man die Software schon in Betracht ziehen. Denn erst durch diese bekomment man das komplette Feature-Set des Headsets geboten. Erhältlich ist sie auf der Produktseite des Gerätes. So bietet der erste Reiter einen einfachen Equalizer an. Profile sind hier noch nicht hinterlegt, können aber selber getroffen bzw. abgespeichert werden. Dies mag dann Sinn ergeben, wenn man das Headset für verschiedene Einsatzgebiete einplant.
Im zweiten Reiter sind dann Presets vorhanden, welche verschiedene Soundkulissen bieten sollen. Bekannt sind diese zum Beispiel von der Realtek Software zu den entsprechenden Codecs aktueller Mainboards. Subjektiv empfunden braucht es diese Funktion nicht, denn der Sinn eines Klangs "wie im Flur" erschließt sich irgendwie nicht ganz.
Im dritten Reiter kann man leichte Veränderung am Mikrofon vornehmen. So lässt sich die Aufnahmelautstärke verstellen sowie ein Boost aktivieren, welcher die Qualität verbessern soll. Wir haben beim Test die Serienkonfiguration benutzt.
Im vierten Reiter kann man dann die virtuelle 7.1 Surround Sound Option aktivieren und dabei auch eine Rotation des virtuellen Klanggefüges zulassen. Die einzelnen virtuellen Lautsprecher lassen sich zudem per Drag and Drop bewegen um den Klang weiter zu verändern. Lioncast empfiehlt jedoch die Standard-Eisntellung.
Im letzten Reiter kann man letztendlich noch die RGB-Beleuchtung des Headsets konfigurieren. Drei verschiedene Effekte sowie statische Farben kann man hier wählen und auch die Geschwindigkeit der Effekte verstellen. Auf der höchsten Stufe gleicht der Farbdurchgang dann allerdings immer wie ein Stroboskop und könnte schon fast gefährlich für Epileptiker werden.
Klangcheck
Gaming
Grundsätzlich ist die Auslegung des LX30 für den Gaming-Betrieb getroffen worden. Also muss es sich besonders hier von seiner besten Seite zeigen. Und das macht es in gewisser Weise auch. Getestet haben wurde es in klassischen Shootern wie CS: GO und aktuelleren AAA Titeln wie Far Cry 5. In den Titeln mit weniger Klangvielfalt macht es eine gute Figur. Es wird eine annehmbare Bühne präsentiert, was der Ortung zugutekommt. Was beim Shooter auffällt ist, dass das Headset die Höhen etwas zu schlucken scheint, was Schüsse nicht so klirren lässt. Bässe werden jedoch auch weniger stark betont, was Explosionen weniger eindrucksvoll macht.
Wir finden, dass diese Auslegung für dieses Genre gut passt. Bei Titeln, welche auch ein stärkeres Interagieren mit der Umwelt vermittel wollen, könnte jedoch etwas das Detailreichtum fehlen. Steht man bei Far Cry 5 in einem Wald, wirken die Umgebungsgeräusche weniger immersiv als bspw. beim Teufel Cage. Ob das LX30 also den eigenen Ansprüchen gerecht wird, hängt von den präferierten Spielen ab. Der 7.1 Surround Sound ist in unseren Augen (oder Ohren?) auch beim Lincost Headset nicht wirklich zufriedenstellend nutzbar. Aber wirklich überzeugen konnte uns in dieser Disziplin eigentlich noch gar kein Headset.
Musik
Wir gehen wieder von der Grundeinstelung des LX30 und der USB-Verbindung aus. Hier schlägt sich das Headset solide. Also nicht besonders gut, aber auch nicht schlecht. Denn insgesamt fehlt dem Kopfhörer einfach eine gewisse Präzision bzw. Klarheit, was man auch schon im Spielbetrieb wahrnehmen konnte. Kommt man von einem gehobeneren Kopfhörer nimmt und diesen als Referenz, dann fehlt es dem LX30 gerade in den höheren Frequenzen an Auflösungsvermögen. Dieses Problem kann man etwas veringern, indem man im Equalizer die Höhen etwas verstärkt. Aber auch die Tiefen sind eher zurückhaltend und weniger druckvoll. Wer den bassigen Klang eines Teufel Kopfhörers mag, der wird mit dem LX30 eher nicht glücklich werden, zumindest in der Grundeinstellung. Neben dem geringen Auflösevermögen fehlt es dem LX30 zudem an Dynamik. Aber wie wir schon sagten, soll das Headset auch eher seine Stärken im Spielbetrieb demonstrieren.
Die Multimedia-Performance bzw. den Filmklang lassen wir an dieser Stelle aus, weil das LX30 hier an genau die gleichen Grenzen stößt wie in den anderen Disziplinen. Fasst man die Audio-Eigenschaften zusammen, so könnte man das Headset am besten so beschreiben, dass es realtiv neutral abbgestimmt ist, also weder Höhen, noch Tiefen stärker betont. In beide Randbereiche verliert es etwas an Klarheit bzw. das Auflösevermögen lässt keine großes Frequenzspektrum zu. Nimmt man den Preis in die Beruteilung mit auf, dann geht der Klang schon in Ordnung. Die Konkurrenz in Form des Corsair HS50 spielt in etwa gleicch auf, ist aber dabei aber auch immer an die Soundkarte gebunden. Das LX30 hingegen liefert an jedem PC die selbe Performance. Hinter dem ähnlich ausgestattetem MSI GH70 braucht es sich im übrigen nicht verstecken. Merklich besser schneidet dieses im direkten Vergleich nicht ab, trotz High-Res Zertifizierung.





