Nach vielen Stereo-Sets aus dem Hause Microlab haben wir mit dem FC 360 5.1 nun die High-End Surround-Lösung für den PC im Test. Die in dieser Preisklasse bereits vertretenen Produkte aus dem Hause Creative oder Logitech wollen erst einmal verdrängt werden. In anbetrach das viele Geräte die gestellten Erwartungen kaum einhalten, scheint dies nicht allzu schwer. Microlab möchte sich nun von genau diesem Einheitsbrei absetzen. Die Daten des Sets, welches mit externem Verstärker daher kommt, klingen im Vorfeld schon sehr vielversprechend. Wie sich das Microlab FC 360 5.1 im Test schlägt, lest ihr auf den folgenden Seiten.
Wir bedanken uns an dieser Stelle einmal mehr bei Microlab für die Bereitstellung des Musters und die gute Zusammenarbeit.
Lieferumfang
Das System wird in einem großen Karton verschickt, auf dem die wichtigsten technischen Daten aufgedruckt sind. Zum Lieferumfang gehören neben den Boxen und dem Verstärker, noch drei Doppelcinch-Kabel. Hier offenbart sich allerdings der erste Kritikpunkt. Denn um das Set an den PC anzuschließen braucht man drei Doppelcinch zu Klinke-Adapter. Microlab liefert allerdings nur einen mit - schade! Darüber befinden sich im Karton noch eine Funkfernbedienung sowie ein Handbuch.
Technische Details *klicken zum Anzeigen*
Satelliten:
- Maße: 88x200x287 mm
- Material: MDF
- Leistung: je 14 Watt RMS
- Treiber: 2,5“
Center:
- Maße: 230x88x102 mm
- Material: MDF
- Leistung: 14 Watt RMS
- Treiber: 2,5“
Subwoofer:
- Maße: 255x255x287 mm
- Material: MDF
- Leistung: 30 Watt RMS
- Treiber: 6,5“ + Bassreflexkanal
Verstärker:
- Maße:96x252x310mm
- Material: Metall, Kunststoff
- Eingänge: PC (3x Doppelcinch für 5.1), AUX (1x Doppelcinch für 2.1)
Durch den externen Verstärker hat man sehr viel Freiheiten beim aufstellen der Satelliten. Alle Kabel sind mehr als ausreichend lang dimensioniert.
Optik/Haptik & Verarbeitung
Die Verarbeitung ist Microlab-typisch auf einem hohen Niveau. Die Satelliten aus MDF machen einen hochwertigen Eindruck, leider lässt sich die Gitterkonstruktion mit überspanntem Netz nicht abnehmen, um einen freien Blick auf die Treiber zu haben. An der Rückseite befindet sich das fest installierte Cinch-Kabel zum Anschluss an den Verstärker. Durch die externe Verstärkerlösung arbeiten alle Boxen komplett passiv.
Der Center ist größtenteils baugleich zu den normalen Satelliten, jedoch etwas breiter und mit dem horizontalen Hersteller-Logo versehen.
Der Subwoofer ist ebenfalls gut verarbeitet. Auch hier sieht man an der Rückseite das fest installierte Cinch-Kabel. Darüber hinaus befindet sich an der rechten Seite der Bassreflexkanal mit ~70mm Durchmesser.
Der Verstärker ist relativ schwer und macht einen hochwertigen Eindruck. Das Gehäuse besteht aus Metall währen die Front aus Hochglanzkunststoff ist. Einzig und allein der An/Aus-Schalter macht einen etwas billigen Eindruck. Dieser versinkt bei gedrücktem Zustand fast einen halben Zentimeter im Gehäuse und hat sehr viel Spielraum. Am Verstärker selbst kann man „nur“ die Lautstärke sowie die Input-Quelle auswählen. Die Fernbedienung hat man eine große Auswahl von Einstellungsmöglichkeiten: So kann man die Betonung des Tieftonbereichs, der Höhen, des Centers und der Surround-Satelliten bestimmen. Des Weiteren kann man noch die Balance anpassen, sowie alle Einstellungen die auch am Verstärker verändert werden können. Leider ist die Anzeige recht dunkel, so dass bei ungünstigen Lichtverhältnissen die Ziffern nict nicht abgelesen werden können. Schaltet man den Verstärker bzw. die Lautsprecher aus, werden alle Einstellungen vergessen. Dies ist natürlich sehr unschön und erfordert jedes mal eine Abstimmung der Lautsprecher an die eigenen Bedürfnisse.
Praxistest
Für den Test wird das System an die Soundkarte Xonar D2X von Asus angeschlossen. Als Testmusik kommen Lieder von bekannten Bands und Künstlern aus verschiedenen Musikrichtungen zum Einsatz (z.B. Marteria, Metallica, Skrillex uvm). Des Weiteren wurden Counter Strike Global Offensive, Race Driver Grid sowie Battlefield 3 als Spiele und Transformers 2, Crank und Death Race als Filme verwendet.
Nach mehreren Tagen im Test können wir sagen, dass das Set doch vergleichsweise gut klingt, allerdings darf man bei dem Preis auch keine Wunder erwarten. Klanglich gibt es eine extrem deutliche Anhebung im Bass, während die Höhen nur leicht angehoben sind. Jedoch gibt es im Übergang vom Tiefton- in den Mitteltonbereich ein kleines Loch. Dadurch klingt vor allem Musik manchmal etwas dumpf und etwas kraftlos. Der Bass ist sehr dominant, manchmal sogar etwas zu stark. Leider ist der Tiefton auch recht schnell unpräzise und wummert dann vor sich hin. Für Musikliebhaber wurde das Set aber ohnehin nicht entwickelt. Wer nur Musik hört sollte lieber zu einem Stereo-Set greifen, zum Beispiel dem Microlab Solo 15 oder dem Edifier C3.
In Filmen macht das Set dann doch eine deutlich bessere Figur. Der Surround-Eindruck ist immer vorhanden und trotz des schwachen Mitteltonbereichs, klingen die Stimmen sehr gut. Durch den starken Bass "fühlen" sich Explosionen sehr lebensecht an und man fühlt sich gut in die Atmosphäre des Films reingezogen. Doch auch hier ist der Subwoofer vor allem in schnellen Passagen überfordert und es gibt einen Bassbrei. Beim Spielen gibt es nahezu den gleichen Eindruck wie in Filmen. Auch hier spürt man die Explosionen nahezu am Körper und fühlt die Atmosphäre des Spiels. Die Ortung der Gegner ist hervorragend, egal aus welchem Winkel man beschossen wird, man weiß sofort wo der Gegner steht.
Fazit
Was gibt es nun zum Set zu sagen? Zum einen, dass der Klang nur Durchschnitt ist. Dies ist aber nicht weiter verwunderlich, denn im Preis von rund 150€ sind 5 Lautsprecher, ein Verstärker und der Subwoofer enthalten. Zieht man einen Schlussstrich unter diese genannten Punkte, kommt dabei ein doch recht günstiges Set bei heraus. Auf der anderen Seite lässt sich jedoch sagen, dass das Set trotzdem noch besser als die meisten anderen 5.1-Sets im gleichen Preisbereich klingt. Die Verarbeitung liegt bis auf einige kleine Ausnahmen, auf einem hohen Niveau. Einen separaten sowie externen Verstärker mit Fernbedienung gibt es in dem Preisbereich ohnehin eher selten. Schade nur, dass Microlab ausgerechnet beim Lieferumfang, genauer gesagt den Kabeln spart. Abschließend kann man zu dem Fazit kommen, dass das Microlab FC360 5.1 für den Preis ein gutes 5.1-Set ist. Spiel- und Filmliebhaber, welche zwingend ein 5.1-Set wollen, sind hier definitiv richtig. Alle anderen sollten eher zu einem klanglich besseren Stereo-Set greifen, hier bietet sich wie schon im Praxistest beschrieben das Microlab Solo 15 oder alternativ mit Subwoofer das Edifier C3 an.
Pro
+ klangliches Bild in Spielen & Filmen
+ gute Verarbeitung und Edle Optik
+ stylischer externer Verstärker mit Fernbedienung...
Contra
- ... welcher aber alle Einstellungen vergisst
- keine Anschlussadapter im Lieferumfang
Das attraktive Preisangebot des Microlab FC 360 5.1 konnte uns durchaus überzeugen. Für die gebotene Leistungs und den vorhandenen Features verleihen wir dem Lautsprecher Set unseren Preis-Leistungs Award. Alles weitere kann wie immer im Forum diskutiert werden.