Microlab ist bekannt für gute und trotzdem günstige Lautsprecher. Vor kurzem wurde das Stereo-Set Solo 15 vorgestellt. Dieses positioniert sich mit gut 100€ im heiß umkämpften Mittelklasse-Segment und um hier gegen die Platzhirsche Teufel, Edifier und co. bestehen zu können, muss man schon einiges bieten können. Wie sich das 2.0-Set im Test schlägt, seht ihr auf den folgenden Seiten. Viel Spaß beim lesen!
Wir bedanken uns bei Microlab für die Bereitstellung des Testmusters und die gute Zusammenarbeit.
Lieferumfang:
Das System wird in einem großen, gut gepolsterten Karton verschickt, wodurch die Lautsprecher bestens geschützt werden. Der Lieferumfang ist sehr klein, erfüllt aber seinen Zweck. So gibt es neben einem Kabel zum Anschluss an den PC noch ein Lautsprecherkabel zum Anschluss der linken Box sowie ein Handbuch.
Technische Details:
- Maße: 168 x 315 x 238 mm
- Material: MDF-Holz
- Gewicht: 9,80 kg
- Gesamtleistung: 80 Watt RMS
- Frequenzbereich: 40 - 20,000 Hz
- Eingänge: 2x Doppel-Cinch
Da es ein aktives Set ist, braucht man keinen seperaten Verstärker. Dieser sitzt nämlich in der rechten Box, weshalb die linke Box komplett passiv arbeitet.
Für die Wiedergabe sind je ein voneinander getrennter Hoch- und Tieftöner verantwortlich. Auf der Rückseite befindet sich eine Bassreflexöffnung um den Tieftöner zu unterstützen.
Optik/Haptik & Verarbeitung:
Die Lautsprecher bestehen aus hochwertigen MDF-Holz und sind sehr gut verarbeitet. Die freiliegenden Hochtöner sind durch silbernen und schwarzen Kunststoff umfasst, außerdem befindet sich am unteren Rand noch ein silberner Streifen sowie das Hersteller- Logo. Für einen sicheren Stand der Lautsprecher sorgen die vier Füße an der Unterseite. Zusammen mit der Front aus Hochglanz-Kunststoff wirken die Lautsprecher sehr edel, sind jedoch leider auch sehr anfällig für Fingerabdrücke.
An der rechten Seite des rechten Lautsprechers befindet sich ein Regler zum Anpassen der Lautstärke, an der Rückseite je ein Regler zum Bestimmen der Betonung der Höhen und Tiefen. Außerdem gibt es dort die 2 Cinch-Anschlüsse und der Ausgang für den linken Lautsprecher. Auf der Rückseite zeigen sich die bereits angesprochenen Bassreflexöffnungen sowie ein passiver Kühlkörper für den integrierten Verstärker, welcher jedoch maximal handwarm wird.
Aufbau:
Um in einen maximalen Hörgenuss zu kommen, müssen die Boxen im "Stereodreieck" aufgebaut sein.
Wie man sehen kann sind die Boxen nicht grade klein, deshalb muss man selber Wissen ob man genug Platz hat. Jedoch brauchen gute Boxen nunmal einen großen Klangkörper.
Praxistest:
Für den Test wird das System an die Soundkarte Xonar D2X von Asus angeschlossen. Als Testmusik kommen Lieder von bekannten Bands und Künstlern aus verschiedenen Musikrichtungen zum Einsatz (z.B. Marteria, Metallica, Skrillex uvm). Des Weiteren werden Skyrim sowie Battlefield 3 als Spiele und Transformers 3 und Batman: The Dark Knight als Filme zum Testen verwendet.
Doch unter allen Testbedingungen überzeugt das Set auf ganzer Linie und klingt insgesamt herausragend. Vor allem bei Musik zeigen die Boxen was sie drauf haben. Abstimmungstechnisch kann eine recht deutliche Höhen- und Bassanhebung (auch Badewannenabstimmung genannt) wargenommen erden, was dem Großteil der Nutzer entgegenkommt. Die Höhen vermitteln dadurch ein sauberes und detailliertes Klangbild, jedoch ohne jemals anfzufangen zu nerven. Die Mitten kommen dadurch jedoch leider häufig zu kurz, was jedoch lange nicht so schlimm ist wie bei anderen Sets. Trotzdem macht der Mittelton einen stimmigen Eindruck und fügt sich nahtlos in den restlichen Klang ein, auch wenn er insgesamt besse sein könnte
Der Bass bleibt immer Präzise und knackig, ohne anzufangen zu wummern. Dadurch wird ein sehr harmonisches Klangbild erzeugt, jedoch kann es für den Ein oder Anderen etwas zu wenig Bass sein. Hier kann aber mit den Reglern auf der Rückseite nachgeholfen werden, dann kann der Bass jedoch hin und wieder unpräzise werden. Die beste Figur machen Boxen natürlich mit guten Aufnahmen, optimal ist die Wiedergabe direkt von CD. Doch auch mit eher schlechten oder stark komprimierten MP3-Dateien machen die Boxen noch eine erstaunlich gute Figur.
Bei der Filmwiedergabe überzeugt das Set ebenfalls. Die Räumlichkeit ist überragend, ebenso profitieren Gespräche und Soundtracks extrem von der hohen Detailauflösung. Stimmen hören sich teilweise nahezu lebensecht an. Wer jedoch Explosionen am Körper spüren will, sollte sich nach einem 2.1-System mit Subwoofer umschauen. Dies ist, obwohl der Bass auf maximaler Stufe sehr stark ist, beim Microlab Solo 15 leider nicht möglich.
Auch bei Spielen macht das Set eine gute Figur. Die hohe Detailauflösung, die überragende Räumlichkeit sowie die breite und genaue Bühne erleichtert das Orten der Gegner im vorderen Bereich. Auch hören sich die Soundtracks und Gespräche von Skyrim, sowie ini Filmen, richtig gut an. Auch die Explosinen und Schusswechsel von Battlefield 3 klingen sehr gut und realistisch. Eine Ortung der Gegner von hinten ist, da es sich "nur" um ein Stereo-Set handelt, natürlich nicht möglich. Gamer, denen es auf die genaue Ortung der Gegner ankommt, sollten sich nach einem Surround-Set oder Surround-Headset umsehen. Hier sollte man sich aber im Klaren sein, dass man deutlich weniger Klang für sein Geld bekommt als bei einem gleich teuren Stereo-Set.
Fazit:
Mit dem Solo 15 liefert Microlab ein wunderbares Stereo-Set ab, welches mit einem kristallklaren Klang, einer hochwertigen Verarbeitung sowie einer edlen Optik punkten kann. Das Set macht im Test quasi keine gravierenden Fehler und bekommt daher eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. Zu haben sind die Lautsprecher künftig für circa 100 EUR und gehen somit in den Kampf mit Teufels B20 Aktivlautsprechern, mit denen sie auch ohne Probleme konkurrieren können. Daher ist das Preis/Leistungsverhältnis sehr gut.
Pro:
+ grandioser Klang
+ edle Optik + Verarbeitung
+ Preis/Leistung
Contra :
- relativ schwacher Bass
Auf Grund der herausragenden Leistung des Microlab Solo 15 im Bereich Sound und Multimedia zeichnen wir es mit dem Gold-Award aus. Kritik und Lob kann bei uns im Forum geäußert werden.